Vom Schmerz zur Bühne - Wie Flucht, Comedy und Verzicht zusammengehören

Shownotes

Was passiert, wenn man aufhört zu funktionieren und anfängt hinzuhören?

Man kann erstaunlich viel aushalten. Ohne dass es jemand merkt. Man spielt Rollen, hält durch, überspielt Müdigkeit mit Disziplin - bis der Körper, die Stimme oder das eigene Gefühl plötzlich nicht mehr mitspielen. Und dann? Dann geht es nicht mehr ums Durchhalten. Sondern darum, zu spüren, was einen wirklich trägt. Und was man loslassen muss, um überhaupt wieder bei sich anzukommen.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Alle kennen Sie dieses Geheimnis, aber keiner macht's.

00:00:03: Schafft irgendwie Verständnis und zeigt auch, wie schön Vielfalt an sich sein kann.

00:00:08: Sie sagt, sie seien sogenannte "Feschenflüchtlinge".

00:00:13: Ich finde fast, dass es vergeudet wird.

00:00:16: Es macht die Menschen kaputt und es hat er beobachtet.

00:00:18: Das Gefühl der Heimerslosigkeit ist wirklich ein Part in mir, der irgendwie immer da ist.

00:00:24: Heute bei mir eine Komedien der Extraklasse.

00:00:30: Als elfjährige ist sie mit ihrer Mutter und ihrem fünf Jahre älteren Bruder aus Iran geflüchtet.

00:00:39: Und zwar hierher nach Deutschland.

00:00:41: Sie sagt, sie seien sogenannte "Feschenflüchtlinge".

00:00:46: So sagt sie das im Rückblick.

00:00:49: Ihr stand einfach das Kopftuch nicht.

00:00:52: Ein Gag mit tragischem Hintergrund.

00:00:56: Liebe Neger Amiri, herzlich willkommen.

00:00:59: Ich freue mich so sehr, dass du da bist.

00:01:02: Ja, liebe Pietra, danke dir so sehr für die Einladung.

00:01:04: Ich freue mich auch so sehr, hier zu sein.

00:01:06: Ja, ich glaube, ich würde gerne nochmal mit dem...

00:01:10: Nein, ich steige nochmal mit dem Kopftuch ein.

00:01:15: Das Kopftuch steht uns nicht.

00:01:17: Sein Satz von dir?

00:01:19: Das ist ein Satz in meinem Stand-up-Programm, das meine Mutter gerade gesagt hat.

00:01:23: Ich finde einfach, dass uns Kopftücher nicht so gut stehen.

00:01:25: Deswegen sind wir nach Deutschland geflogen.

00:01:27: Was eigentlich ja quasi Comedy ist,

00:01:30: weil es geht ja um viel, viel mehr tatsächlich im Iran und in meiner Heimat.

00:01:35: Und eben um die Entscheidung, dass jede Frau selbst entscheiden sollte,

00:01:39: ob sie ein Kopftuch tragen möchte oder nicht.

00:01:41: Ich denke auch, dass dieser Gag jetzt erst richtig verstanden werden kann,

00:01:45: seit die Repressalien in Iran immer mehr zunehmen.

00:01:50: Kann Humor helfen, sich mit der Unterdrückung von freier Meinung besser auseinanderzusetzen?

00:02:00: Ich glaube, Humor kann schon helfen.

00:02:04: Ich glaube, es ist eher ein Schaffzugang.

00:02:07: Also die Menschen, die quasi wissen, dass Humor auf Tragik und Schmerz und Wahrheit basiert,

00:02:13: können dadurch einen besseren Zugang finden, in dem mein Publikum mich so ein Stück weit versteht.

00:02:19: Versteht man vielleicht die Situation ein bisschen besser.

00:02:22: Aber es ist, glaube ich, nicht immer annähernd repräsentativ, wie es da wirklich zugeht.

00:02:27: Ich glaube, da muss man nochmal immer tiefer in die Materie einsteigen.

00:02:31: Du bist ja geflohen, als du elf Jahre alt warst.

00:02:35: Hast du HMW oder hast du das Gefühl der Heimatlosigkeit?

00:02:40: Das Gefühl der Heimatlosigkeit ist wirklich ein Part in mir, der irgendwie immer da ist.

00:02:46: Also ich habe oft das Gefühl, dass die Flucht oder die Entwurzlung sich tatsächlich immer noch da ist.

00:02:55: Natürlich habe ich aber gelernt, so damit besser umzugehen über die Jahre.

00:02:59: Die ersten Jahre, wo ich in Deutschland war, wollte ich eigentlich nur noch nach Hause.

00:03:03: Und habe teilweise auch geträumt, wie ich wieder zu Hause bin.

00:03:07: Und wusste dann teilweise, dass es ein Traum ist und dachte, ok, jetzt noch ein bisschen bleiben.

00:03:11: Ich bin ja quasi in meiner Heimat und wollte es dann so im Traum noch erleben.

00:03:16: Also das war schon sehr stark.

00:03:18: Ich war 24 oder 23, als ich dann einmal im Iran war und dann hat sich es gelegt.

00:03:28: Du warst nochmal in Iran und wie war das da für dich?

00:03:34: Und warum hat sich das gelegt?

00:03:36: Meine Mutter hat es mir immer verboten, nach Iran zu fliegen.

00:03:40: Das war immer die größte Angst.

00:03:42: Ich konnte das Leben hier nicht so richtig annehmen, bevor ich nicht verstanden habe, warum ich wirklich von zu Hause weg bin.

00:03:49: Das war irgendwie so ein Gefühl, weil meine Mutter kam aus sehr wohnhabenden Verhältnissen.

00:03:54: Ich bin sehr behütet aufgewachsen im Iran.

00:03:57: Und dementsprechend, als wir nach Deutschland kamen, hatten wir das alles nicht mehr.

00:04:02: Und es war oft so ein Gefühl in mir, warum sind wir denn hier?

00:04:05: Wir hatten doch dort alles und wir hätten doch da schön leben können.

00:04:08: Und mein Opa hat da gelebt, den ich so sehr geliebt habe, der wie so eine Papafigur für mich auch war.

00:04:13: Und irgendwann habe ich gedacht, nee, ich fliege es einfach zurück.

00:04:16: Und es ging dann, als ich quasi den deutschen Pass hatte und problemlos quasi einreisen konnte.

00:04:23: Und nicht mehr so quasi den Flüchtlingspass.

00:04:26: Und dann bin ich, habe ich meine Sachen gepackt und bin geflogen.

00:04:29: Und dann dachte ich, ich will mir meine Heimat noch mal anschauen.

00:04:33: Und da habe ich so ein bisschen verstanden, worum es geht und warum wir wirklich da sind.

00:04:36: Also eben Deutschland sehen.

00:04:38: Worum geht es da?

00:04:39: Also ich habe dort so viel verschwendetes Potenzial gesehen.

00:04:42: Ich habe da so eine kollektive Schmerzenergie gespürt.

00:04:46: Also ich weiß, ich habe sehr lange einfach geschlafen dort,

00:04:49: weil ich konnte das alles gar nicht so richtig ertragen, wie das da zugeht.

00:04:53: Sehr viele Menschen, die sich eingesperrt fühlen, von der ganzen Welt isoliert fühlen.

00:04:58: Alles wird heimlich gemacht. Die Partys waren heimlich.

00:05:03: Treffen waren heimlich.

00:05:05: Einfach alles war traurig.

00:05:08: Das heißt doch eigentlich, dort herrscht Angst und Unterdrückung?

00:05:11: Genau.

00:05:12: Das ist das, was sich durch das ganze Land zieht.

00:05:15: Und das spürst du und das merkst du dort.

00:05:18: Und das war so ein Stück weit, auch wenn ich es nicht so ganz zugegeben habe vor Ort,

00:05:22: wo ich verstanden habe, okay, es ist doch gut in Deutschland zu sein.

00:05:26: Und ja, man hat ja auch immer so ein Bild von zu Hause.

00:05:31: Als Kind hast du ja eine andere Erinnerung.

00:05:33: Und da bist du unseren schönen Garten vermisst, unser Haus.

00:05:36: Und dann kam ich da an und dachte, okay, es war alles anders,

00:05:42: so trüber und nicht mehr so schön, wie ich es mir vorgestellt habe.

00:05:45: Du bist wahrscheinlich, denn der Mutter doch jetzt extrem dankbar,

00:05:49: dass sie so vorausschauend auch war.

00:05:52: Ist es denn noch schlimmer in Iran geworden?

00:05:55: Es wird immer schlimmer tatsächlich.

00:05:57: Es fängt ja schon bei der Inflation an.

00:06:00: Der Kopftuchspang an sich ist wirklich so ein Bruchteil der aktuellen Probleme.

00:06:06: Im Iran lebst du eigentlich durchgehend in Angst

00:06:09: und mittlerweile kommt das Wirtschaftliche dazu.

00:06:12: Ich bewundere ja auch die iranischen Menschen, wie die es überhaupt schaffen,

00:06:16: die sind ja seit Jahren sanktioniert.

00:06:18: Und selbst als ich dort im Iran war, haben die sich ihre eigene Apple-Stores aufgebaut.

00:06:22: Die haben sich ihre eigene Mac-Doll, also die haben so ganz ...

00:06:25: die leben zwar so weit vom Schuss, aber die schaffen es irgendwie trotzdem.

00:06:30: Das Leben so gut, es geht positiv in Rahmen ihrer Möglichkeiten zu gestalten.

00:06:35: Und das habe ich bewundert.

00:06:37: Nichtsdestotrotz geht es irgendwann nicht mehr.

00:06:39: Und ich glaube, jetzt ist man in dem Punkt, wo es einfach nicht mehr geht.

00:06:42: Die Reichen sind arm, die Armen haben nichts mehr.

00:06:45: Also das ist so, ich weiß nicht, wie die überleben.

00:06:48: Das ist unfassbar.

00:06:50: Es ist einfach ...

00:06:52: Ich glaube, es ist ganz schwer vorzustellen.

00:06:55: Für mich ist es ganz schwer vorzustellen.

00:06:57: Wie war das denn damals für dich als diese junge Frau, diese Mascha Amini 22?

00:07:05: Ja, ich glaube schon getötet wurde, weil das Kopftuch nicht richtig gesessen hat.

00:07:11: Das heißt doch, egal wie du dich kleidest, wie du rausgehst, du musst immer Angst haben.

00:07:23: Ja, in dem Moment, ich glaube, das war so eine Situation, wo viele Menschen,

00:07:29: die außerhalb Iran auch gelebt haben, plötzlich sich wieder an die Vergangenheit erinnert haben.

00:07:34: Das war so, okay, ich hätte Mascha Amini sein können, meine Schwester hätte es sein können.

00:07:39: Ich habe jetzt keine Schwester, aber wenn man eine Schwester hat.

00:07:42: Und das war so ein Moment, du konntest da nicht wegsehen.

00:07:45: Man kann über viele Dinge wegsehen und denkt sich, okay, ich versuch mich damit nicht so beschäftigen.

00:07:51: Dann werde ich nicht so traurig.

00:07:53: Und ich habe jahrelang so sehr viel verdrängt, was Iran betrifft.

00:07:56: Es hört sich traurig an, aber ich habe mir vieles einfach nicht angeschaut,

00:08:00: weil ich dachte, ich will nicht traurig sein.

00:08:03: Aber das war so ein Moment, wo auch ich, ich bin echt ein Profi darin, Dinge zu verdrängen.

00:08:07: Aber das ging nicht in dem Moment.

00:08:09: Es hat sich körperlich gezeigt, es hat sich emotional gezeigt.

00:08:14: Ich war fassungslos, wütend, machlos.

00:08:16: Du hast all die Gefühle, die du jahrelang verdrängt hast, plötzlich gespürt.

00:08:20: Und das war schon sehr eschütternd.

00:08:24: Es ist ja weltweit, hat es ein Verständnis dafür geschaffen,

00:08:29: was wir im Iran quasi seit Jahren durchmachen?

00:08:33: Wie ist es aktuell in Iran?

00:08:38: Weil gibt es noch die mutigen Menschen, die demonstrieren, gibt es die?

00:08:44: Es gibt noch viele, die auf die Straßen gehen.

00:08:46: Es gibt immer noch viele mutige Frauen, die ihr Kopftuch quasi ausziehen

00:08:54: und ohne Kopftücher Videos veröffentlichen.

00:08:56: Also ich meine, in dieser Schritt ist so mutig.

00:09:00: Weil du kannst ja jederzeit einfach ins Gefängnis kommen dafür.

00:09:04: Und ja, also abseits vom Kopftuch an sich gibt es natürlich viele,

00:09:11: die trotzdem aufstehen, rausgehen.

00:09:13: Man muss ja auch eine Sache verstehen, so Kopftuch.

00:09:19: Es gibt auch viele Frauen mit Kopftüchern dort, die einfach die Freiheit wollen.

00:09:23: Es geht einfach um die Entscheidung, dass die Frau selbst entscheidet, wie sie leben möchte.

00:09:28: Die Frau hat dort kein Sorgerecht, darf keine Scheidung einreichen.

00:09:33: Also das sind nur ein paar Fakten, das ist eigentlich für uns undenkbar.

00:09:38: Ich glaube offiziell dürfen Frauen nicht mal klatschen, das habe ich irgendwann mal gelesen.

00:09:41: Also du darfst als Frau nicht klatschen.

00:09:43: Du darfst auch öffentlich nicht singen, deine Stimme darf nicht gehört werden.

00:09:46: Und ja, vieles mehr.

00:09:51: Würdest du dort auf die Straße gehen?

00:09:55: Das ist so eine Sache, die ich vor Ort hier nicht wirklich sagen kann.

00:10:01: Und deswegen finde ich es ja so bewundernswert.

00:10:03: Ich wüsste nicht, zu welcher Kategorie.

00:10:05: Also ich glaube, aus der jetzigen privilegierten Situation würde ich sagen,

00:10:11: ich glaube, ich würde es mir nicht zutrauen, das zu machen.

00:10:16: Nichtsdestotrotz weiß ich auch, als ich kurz beim Iran war,

00:10:19: dass ich mich da mit Polizisten angelegt habe.

00:10:22: Ich glaube, da war ich so wie, als Frau darf ich das nicht sagen.

00:10:28: Ich bin dann auch schon, wenn ich in der Situation bin, dann auch mutiger.

00:10:34: Also ich glaube, wenn der Not groß ist und der Schmerz groß genug ist,

00:10:37: sind wir in der Lage, irgendwie würde ich schon dafür kämpfen.

00:10:42: Ich weiß aber nicht, in welcher Form.

00:10:44: Deswegen, ich habe den größten Respekt für die Frauen, Kinder gehen auf die Straßen.

00:10:49: Es ist Wahnsinn, wie mutig die Menschen sind.

00:10:52: Also dann, also ich würde einfach gerne die Hoffnung nicht aufgeben,

00:10:58: dass sich das dort ändert.

00:11:00: Aber im Moment ist es ja schon sehr eng, wenn man sich alles anschaut.

00:11:04: Total.

00:11:05: Du bist auch in diesem Jahr wieder auf Tour durch Deutschland.

00:11:09: Ja.

00:11:11: Wie gehst du denn in deiner Show mit politischen Themen um?

00:11:17: In meiner Show ist es meistens so, dass ich schon am Ende auch mal

00:11:23: politische Statements mache.

00:11:25: Sehr kurz und immer aus meiner Perspektive.

00:11:29: Ich versuche, also ich habe auch oft überlegt, was ist meine Aufgabe?

00:11:34: Wie kann ich auf Themen aufmerksam machen?

00:11:36: Und meine Art, auf wichtige Themen aufmerksam zu machen,

00:11:41: ist tatsächlich eher so, indem ich meine Geschichte erzähle.

00:11:44: Es ist schon so, dass Menschen Verständnis dafür schaffen.

00:11:47: Ich bin auch immer wieder verwundert, wie Generationsübergreifend meine Shows sind.

00:11:51: Ich freue mich auch, es ist Veranstalter.

00:11:55: Du hast ja nicht nur die junge Zielgruppe,

00:11:57: sondern es kommen auch wirklich ältere Menschen auch zu deiner Show,

00:12:02: was ich ganz toll finde.

00:12:03: Also Menschen in meinem Alter zum Beispiel.

00:12:05: Du bist ja nicht alt.

00:12:07: Ich komme auf jeden Fall.

00:12:09: Ja, und ich finde das immer so ganz toll,

00:12:12: weil es ist generationsübergreifend und es schafft irgendwie Verständnis

00:12:16: und zeigt auch, wie schön Vielfalt an sich sein kann.

00:12:20: Und ich glaube manchmal brauche ich nicht unbedingt viele Worte,

00:12:24: um Menschen spüren, schon oft auch den Schmerzen dahintersteckt.

00:12:29: Ich würde so gerne nochmal gerade einen Schritt zurückgehen,

00:12:33: weil du hast ja schon so besondere Namen.

00:12:36: War das ein Problem für dich?

00:12:40: Also es war total jahrelangen Problem mit meinem Namen

00:12:44: und ich habe das auch am Anfang gar nicht so verstanden,

00:12:48: wie problematisch mein Name wirklich ist

00:12:51: und wie schlimm es tatsächlich ist.

00:12:54: Es klingt ja wie einer der schlimmsten Begriffe aller Zeiten

00:13:00: und das war schon jahrelang eine große Herausforderung für mich.

00:13:05: Bis ich jetzt die Aussprache auch so mache,

00:13:07: dass man langsam versteht, dass die iranische Aussprache ja nochmal anders ist.

00:13:12: Wie ist sie?

00:13:13: Negor mit Haar, also die Beziehung liegt sehr stark auf Haar am Ende.

00:13:18: Und jetzt stelle ich mich auch öfter, ich versuche da wirklich drauf ach zu geben.

00:13:23: Was hat denn dein Name für eine Bedeutung, weißt du das denn?

00:13:27: Der Blick, das heißt der Blick.

00:13:31: Schön.

00:13:32: Negor con heiß guck mal.

00:13:37: Wer dich jetzt auch so sieht oder so hört,

00:13:40: der bekommt ja einen Druckzug, einfach nur gute Laune.

00:13:44: Du strahlst ja so und hast einfach ganz viel Energie.

00:13:50: Was fühlst du, was wir vielleicht nicht so sehen?

00:13:56: Ich glaube, also ich glaube so eine Art Menschen zum Lachen bringen

00:14:01: oder ein gutes Gefühl geben ist etwas, was so in mir steckt.

00:14:04: Das ist schon immer so gewesen.

00:14:05: Deswegen war es auch für mich schwer irgendwann zu verstehen,

00:14:08: dass das meine Berufung ist und dass das,

00:14:11: das ist womit ich mein Geld verdiene.

00:14:14: Und ich konnte das immer, ich habe das so immer ein bisschen weggeschoben und dachte,

00:14:17: ach ja, bisschen lustig bin ich, aber ob das jetzt für Comedy reicht.

00:14:21: Also bei mir war es ganz umgekehrt wie viele andere Comedians, die sagen,

00:14:24: ich bin lustig, ich gehe auf die Bühne.

00:14:26: Ich war eher so, dass ich immer dachte, ja, nee, ich bin ein bisschen lustig

00:14:31: und es ist mir aber irgendwie auch zugeflogen,

00:14:35: dass Menschen gesagt haben, Comedy ist was für dich,

00:14:37: du solltest Comedy machen und ich so, nee, es ist nicht meins.

00:14:40: Also ich habe immer noch, jetzt habe ich es auch akzeptiert und nehme es an.

00:14:44: Aber ganz lange war das so, ach, das ist doch alles nur Glück.

00:14:47: Das kann doch alles gar nicht sein.

00:14:49: Wie lange machst du denn das schon?

00:14:51: Fünf Jahre jetzt.

00:14:52: Ach, das ist noch gar nicht so lange.

00:14:54: Ah, dafür hast du ganz schön viel geschafft?

00:14:58: Irgendwie schon, ja.

00:15:00: Ich fühle was, was du nicht siehst.

00:15:03: Das ist der Name von einem Projekt von dir?

00:15:05: Ja, ein jeweiliges Projekt, ja.

00:15:07: Und was wolltest du damit zum Ausdruck bringen?

00:15:10: Das war ein Podcast mit einer sehr tollen Psychologin.

00:15:14: Das war in der Zeit, wo ich auch sehr angefangen habe mich mit,

00:15:18: also ich war schon vorher sehr mit Meditation beschäftigt

00:15:22: und eine gewisse Art von Spiritualität und Energien.

00:15:26: Also es hat mich schon sehr interessiert.

00:15:28: Und dann gab es einen Punkt, wo ich gemerkt habe, es gibt so innerliche Themen,

00:15:31: die gerne aufgelöst werden möchten.

00:15:33: Und da habe ich quasi mit einer Therapie angefangen.

00:15:35: Nicht bei der Psychologin, mit der ich den Podcast aufgenommen habe.

00:15:38: Dr. Myri, eine ganz tolle Frau, sondern bei einem Therapeuten.

00:15:42: Und dann dachte ich so, ach, eigentlich geht es doch bestimmt vielen so.

00:15:45: Und vielleicht könnte ich ja darüber auch öffentlicher sprechen.

00:15:49: Und das war dann mit Dr. Myri.

00:15:51: Und ja, war ein schönes Projekt.

00:15:53: Ja, kann ich mir gut vorstellen.

00:15:56: Super schön.

00:15:58: Wie schaut es denn aus, gerade solche lustigen Leute wie du?

00:16:06: Hast du so einen Anteil in dir, der wirklich traurig auch ist?

00:16:10: Schon. Also ich glaube, die lustigsten Menschen haben auch oft auch viel Schmerz erlebt.

00:16:19: Also die, die ich am lustigsten finde, denn wenn man die Biografien anschaut,

00:16:22: ist es schon immer, dass da großer Schmerz dahinter steckt.

00:16:27: Und ich glaube, Menschen, die viel erlebt haben oder in der gewisse Form von,

00:16:34: also wenn nicht alles gut gelaufen ist im Leben und da irgendwie Humor als Waffe benutzt haben,

00:16:40: schaffen es auch oft auf der Bühne.

00:16:43: Also, weiß ich zum Beispiel, die Comedians, die wirklich sehr, sehr lustig sind,

00:16:49: sind auch oft sehr, sehr traurig.

00:16:51: Und ich würde es bei mir auch schon sagen, dass ich, dass da eine gewisse Trauer ist.

00:16:55: Wie tief die Trauer ist, kann ich aktuell nicht mehr so weit.

00:17:00: Ich habe irgendwann auch gelernt, nicht zu sehen, alte Themen zu verweilen,

00:17:04: weil irgendwann muss man auch, glaube ich, so ein bisschen sich frei machen.

00:17:08: Und da bin ich eigentlich dabei.

00:17:10: Freimachen, jetzt habe ich eine ganz persönliche Frage an dich.

00:17:16: Du bist ja schon so jemand, der sehr spontan ist und auch wirklich ganz viel Gefühl zeigt.

00:17:23: Und du hast tatsächlich drei Jahre auf Sex verzichtet. Stimmt das?

00:17:28: Laut Bildzeitung, ja.

00:17:30: Also, ich bin jetzt aber neugierig.

00:17:32: Wissen, stimmt es wirklich?

00:17:34: Ja, ich bin halt so ein Mensch, das stimmt.

00:17:36: Ich habe drei Jahre lang nicht gedatet, dementsprechend dann auch keinen Sex.

00:17:41: Und die Bild hat das natürlich dann damals sehr polarisierend formuliert.

00:17:47: Aber genau, ich hatte keinen Sex, drei Jahre.

00:17:51: Wie war das für dich?

00:17:53: Gar nicht so schlecht.

00:17:55: Gar nicht so schlecht.

00:17:57: Es war so eine Zeit, ich bin ja, ich weiß nicht warum, aber ich liebe es zu verzichten.

00:18:02: Und ich habe irgendwann gelernt...

00:18:04: Du meinst nochmal, das muss ich mir mal auf die Zunge zergehen lassen.

00:18:08: Du liebst es darauf, zu verzichten.

00:18:10: Also nicht auf Sex, sondern generell zu verzichten.

00:18:13: Ja, das habe ich gerade.

00:18:14: Und das gibt mir oft, also ich habe irgendwann, habe ich komplett für mich selbst gesagt,

00:18:19: ich möchte kein Alkohol mehr trinken.

00:18:21: Und ich war jetzt nie so, die die exzessiv ganz groß gefeiert, dann gab es auch Abende, wo ich ein bisschen mehr getrunken habe.

00:18:27: Aber ich hatte jetzt, viele denken, ich hatte irgendwie ein Alkoholproblem,

00:18:30: weil ich wirklich so strikt auf Alkohol verzichte.

00:18:33: Aber ich trink seit 2000, auf jeden Fall seit fünf, sechs Jahren, kein Alkohol.

00:18:38: Und ich habe gemerkt, es hat sich so positiv auf mein Leben ausgewirkt,

00:18:41: dass ich plötzlich echt bessere Dinge angezogen habe.

00:18:44: Mein Freundeskreis hat sich nochmal verändert.

00:18:47: Mein Leben hat sich verändert durch Verzicht.

00:18:49: Da dachte ich so, es kann ja gar nicht so schlecht sein.

00:18:51: Da habe ich auf Zigaretten verzichtet.

00:18:53: Und da dachte ich so, also das war aber zeitgleich mit dem Alkohol auch.

00:18:56: Als ich dann irgendwie einfach gesünder gelebt habe, dachte ich so, oh, das wirkt ja richtig gut.

00:19:01: Dann habe ich auch gesagt, was kann ich noch verzichten.

00:19:04: Dann dachte ich so, was tut mir nicht so gut.

00:19:06: Aktuell waren Männer.

00:19:07: Und ich dachte, okay, dann verzichte ich auch auf Männer.

00:19:09: Und dann lief es auch richtig gut.

00:19:10: Und dann habe ich das so, irgendwann wurde es dann schon passend wie ein Zwang,

00:19:15: dass ich auch gedacht habe, was kann ich noch verzichten.

00:19:17: Dann auch Fleisch.

00:19:18: Und dann haben alle gedacht, okay, das hast du ja gar keinen Spaß mehr am Leben.

00:19:21: Und mir ging es aber ziemlich gut damit eine Weile.

00:19:24: Was glaubst du denn, was das mit dir ein positives macht, wenn du verzichtest?

00:19:29: Was hast du da für ein Lustgewinn daraus?

00:19:33: Ja, so ein gesünderes Leben hat mir einfach generell so viel.

00:19:37: Ich glaube, wenn man mich auch fragt, was macht dich erfolgreich?

00:19:41: Oder so, dann antworte ich auch oft viele denken, man muss sehr, sehr viel tun tun.

00:19:45: Aber die Frage ist auch, was kann ich lassen?

00:19:47: Also, was kann ich weglassen?

00:19:49: Und das ist die Frage, die ich mir oft auch immer wieder stelle.

00:19:52: Und ich habe einfach gemerkt, dass, indem man Dinge weglässt, die einem nicht gut tun,

00:19:58: kommt man auch automatisch auf die richtige Spur.

00:20:01: So.

00:20:02: Und das war echt cool.

00:20:04: Also, sehr schön.

00:20:06: Aber wie sieht es denn jetzt mit Sex aus?

00:20:09: Sind die drei Jahre ...

00:20:11: Sie sind schon rum.

00:20:13: Also, ich bin auch in der festen Beziehung aktuell, genau.

00:20:16: Ja, ich habe dann irgendwann gemerkt, es darf halt nicht so zwanghaft werden.

00:20:20: Und irgendwann war das dann schon so, da ich dachte, oh, jetzt die Anzeit.

00:20:23: Keine Männer ist ja auch nicht so schön.

00:20:25: Und da habe ich irgendwie in der Corona-Phase angefangen, wieder zu dateden.

00:20:28: Da gab es so diese Spaziergänge dann, das war so ein Trend.

00:20:31: Und dann bin ich so oft spazieren gegangen.

00:20:33: Ich dachte, das ist ja ganz praktisch, so spazieren gehen beim Date,

00:20:36: weil dann kann man auch so direkt, wenn es nicht gut ist, sagen, hey, kleine Runde.

00:20:39: Wenn es gut ist, läuft so die große Runde, das war immer ganz praktisch.

00:20:42: Und dann habe ich so, kam ich wieder ein bisschen rein.

00:20:46: Und dann kam jetzt so vor einigen Monaten, da habe ich auch meinen Partner kennengelernt.

00:20:52: Aber es kam auch mit viel, es kam nach dieser Therapiefase,

00:20:56: wo ich dann mich so oft mit mir selbst auseinandergesetzt habe,

00:20:59: dann habe ich nochmal den Partner angezogen, den ich so wollte.

00:21:03: Da hast du den Partner angezogen, den du so wolltest.

00:21:06: Ist das jetzt der Mann fürs Leben?

00:21:08: Es geht schon sehr in die Richtung.

00:21:11: Es ist auf jeden Fall anders als alle anderen Beziehungen.

00:21:14: Ja, er ist wirklich toll, den würdest du lieben.

00:21:17: Ja, das finde ich doch sehr schön, wenn du das so sagst.

00:21:21: Negar, Negar, wie ist das?

00:21:24: Du hast gut gesagt, genau das zweite, super.

00:21:26: Alles klar. Also, hier gibt es ein Kästchen für dich.

00:21:29: Und da sind ein paar Sachen drin, die haben was mit dir zu tun.

00:21:32: Ja, guck da mal rein, ob du dazu was sagen kannst.

00:21:36: Aber du kannst erst mal einen Schluck Kaffee trinken, klar.

00:21:39: Da bin ich doch ganz miert.

00:21:42: Ja, hoff ich, hoff ich doch sehr.

00:21:45: Jetzt bin ich gespannt.

00:21:48: Wie geil!

00:21:51: Boxanschur, geil, das ist ja geil.

00:21:55: Hat es was mit dir zu tun?

00:21:57: Fällt dir spontan was dazu ein?

00:22:00: Boxanschur, ich überlege.

00:22:03: Ich habe mal einmal ein Boxtraining gehabt, aber ich habe gemerkt,

00:22:06: es geht ja nicht nur um Boxen, da muss man die Füße auch so mitbewegen.

00:22:09: Dann habe ich es nie wieder weitergemacht.

00:22:11: Aber Boxen.

00:22:14: Also, ich habe mir da schon was beigedacht.

00:22:17: Ich habe gedacht, du musstest dich bestimmt auch ein bisschen durchs Leben boxen.

00:22:21: Das stimmt, das stimmt.

00:22:24: Das passt. Stimmt, auch süß.

00:22:27: Wie war das für dich in der Schule, bist du eigentlich gemobbt worden?

00:22:30: Ja, schon.

00:22:33: Die Frage ist, aus der jetzigen Sicht würde ich wahrscheinlich sagen,

00:22:36: ja, damals ist es mir nicht so aufgefallen,

00:22:39: weil ich es so verdrängt habe und eher darüber gelacht habe.

00:22:42: Aber schon, tatsächlich.

00:22:45: Schon mit dem Namen, das war eine super Vorlage dann.

00:22:48: Nicht so gute Deutschkenntnisse.

00:22:51: Eigentlich war ich so gefundenes Fressen.

00:22:54: Nichtsdestotrotz habe ich zu dem Zeitpunkt überlegt,

00:22:56: was kann ich denn machen?

00:22:58: Und dann habe ich gedacht, okay, wer ist die coolste auf der Schule?

00:23:01: Ich war emotional relativ intelligent.

00:23:04: Ich dachte, wer ist die coolste auf der Schule?

00:23:06: Und das war die Jessie, die ein paar Mal sitzen geblieben war.

00:23:09: Und die war so, alle hatten so Angst vor ihr und die war so cool.

00:23:12: Und also, für ein damaliges Verhältnis war das so die coolste auf der Schule.

00:23:15: Und ich dachte, mit ihr muss ich befreundet sein.

00:23:17: Weil wenn ich mit Jessie abhänge, kann mir eigentlich niemand was tun.

00:23:20: Und dann war ich mit Jessie befreundet und dann ging es.

00:23:23: Stratikisch cool.

00:23:25: Aber gut, das stimmt.

00:23:27: Gab es noch irgendwie eine Situation in deinem Leben,

00:23:30: wo du das Gefühl hattest, du musst es dich durchboxen?

00:23:35: Auf der Bühne habe ich das Gefühl, teilweise auch bei Mix-Shows.

00:23:40: Also ich habe irgendwie gemerkt, dass dieser Kampfgeist auf der Bühne

00:23:44: sehr gut sein kann, weil man in so einer positiv kämpferischen Energie

00:23:52: jetzt nicht so, ich muss jetzt allen zeigen, was ich kann,

00:23:54: sondern so sportlich durchkämpfen.

00:23:57: Und wenn es auch mal Abende gibt, die jetzt nicht so super gut laufen,

00:24:01: durchkämpfen, das hilft mir.

00:24:04: Dann gibt es natürlich auch Situationen im Leben.

00:24:08: Da braucht man schon Kampfgeist, um da durchzukommen.

00:24:13: Wie ist es denn auf der Bühne tatsächlich?

00:24:17: Nicht jeder Tag ist wieder anderer Tag.

00:24:21: Wie ist es denn, wenn du mal schlecht da drauf bist?

00:24:25: Das kann ich gut ausschalten tatsächlich.

00:24:29: Da sind auch meine Freunde, finden mich auch gruselig, was das betrifft,

00:24:32: weil es gab zum Beispiel einen Tag, ich habe eine sehr gute Freundin,

00:24:35: die Jasmina, da hatte mein Hund, was am Fuß, hat geblutet.

00:24:38: Ich hatte vorher eine Anreise von sechs Stunden, die hatte auf ihn aufgepasst.

00:24:42: Dann gab es irgendwie familiär noch ein, zwei Probleme.

00:24:45: Das war an dem Tag bis oben hin voll mit Problemen.

00:24:48: Und hast du noch eine Solo-Show im Gloria Theater in Köln?

00:24:51: Und dann bin ich anscheinend auf die Bühne und habe den Abend irgendwie so,

00:24:56: war ein sehr guter Abend.

00:24:58: Und diese Wie geht es, dass du das so, also du hast drei Minuten vor dem Auftritt,

00:25:03: noch so alles problematisch und kommst auf die Bühne und man merkt hier nichts an.

00:25:07: Und ich glaube, das ist so irgendwie so eine Berufskrankheit,

00:25:10: dass man das so ausschalten kann und funktionieren kann.

00:25:14: Wenn du als Stand-up-Comedian rausgehst,

00:25:19: Stand-up-Comedian heißt doch, du musst irgendwie was ganz spontanes machen.

00:25:24: Auch, ja.

00:25:26: Hast du da, ist es für dich easy oder hast du da Lampenfieber?

00:25:31: Ich habe totale Lampenfieber vorher, kurz vorher, je nach.

00:25:36: Also es gibt aber, wenn ich mich das vergleichen würde mit anderen,

00:25:40: dann bin ich jetzt nicht so die, die jetzt so komplett zittert

00:25:43: und gar nicht mehr zurechnungsfähig ist.

00:25:45: Es geht noch, aber es ist eine positive Aufregung ist immer vorher da.

00:25:50: Und es ist ja ein Mix quasi aus geschriebenen Sets,

00:25:53: die schon getestet sind und spontan.

00:25:55: Also ich mache auch auf die Publikum-Interaktion, das passiert dann auch spontan.

00:25:58: Aber manche Texte sind ja eh schon oft gespielt worden und dann geht es tatsächlich,

00:26:03: weil dann kommt ja auch so eine Routine rein.

00:26:05: Nichtsdestotrotz muss man sich energetisch schon auf jeder Abend ist anders.

00:26:09: Jedes Publikum ist anders.

00:26:11: Und es bedarf schon immer wieder, dass man sich spontan auf das Publikum einlässt.

00:26:17: Guck mal, da gibt es noch was da drin.

00:26:21: Bei welchen Menschen musst du aufpassen, dass du dir keine Vorurteile bildest?

00:26:28: Gute Frage.

00:26:30: Ja.

00:26:32: Das ist halt auf, ich abhängig auch von meinem inneren Zustand auf.

00:26:39: Wenn ich so sehr gut gelaubt bin und wenn es mir innerlich gut geht,

00:26:44: bin ich sehr vorurteilslos tatsächlich.

00:26:47: Ich bin zu nett auch oft, also so kannst du mir, egal wie ein Hinstand,

00:26:52: ich bin so, oh, aber der hat doch eine positive, das ist so ein bisschen ganz nett.

00:26:55: Also man hört selten von mir so, aber dem finde ich so ganz, ganz blöd.

00:27:00: Sondern ich sehe oft echt das positive, das nervt auch meine Freunde,

00:27:05: weil die sagen, ja, alle sind ja super nett für dich.

00:27:07: Deswegen gehöre ich eigentlich, ich bin sehr tolerant,

00:27:11: wo ich aufpassen, wo ich mir Vorurteile bilden sollte.

00:27:16: Es geht ja natürlich, wenn es Menschen gibt, die einfach rassistisch sind,

00:27:21: gegen Homosexualität.

00:27:25: Also es gibt viele Dinge, die einfach, da muss man auch Vorurteile haben.

00:27:29: Und das habe ich dann.

00:27:32: Also alles, was unfair wird, also sobald es in eine unfair Richtung geht,

00:27:36: wo andere Menschen benachteiligt werden oder unterdrückte Gruppen,

00:27:40: das hört bei mir der Spaß auf, dann kann ich auch ganz anders.

00:27:43: Also ich bin sehr, sehr nett, bis ich merke, oh, da läuft irgendwas nicht fair

00:27:48: und dann kommt eine andere Seite.

00:27:50: Du bist ja sehr klar auch in deinem Mindset.

00:27:54: Ja, das ist wirklich, und da sind auch viele überrascht,

00:27:57: und ich selbst auch, weil ich habe oft sowas sehr verpeiltes,

00:28:01: man denkt, wie kommt sie überhaupt durchs Leben?

00:28:05: Wie schafft sie es?

00:28:07: Aber dann gibt es wieder eine andere Seite in mir,

00:28:09: die dann, wie du sagst, so klar und deutlich,

00:28:12: und das ist dann oft so, okay, was war das jetzt?

00:28:15: Aber ich selbst musste auch diese zwei Seiten an mir erst mal kennenlernen

00:28:19: und auch akzeptieren ein Stück weit.

00:28:21: Da ist, glaube ich, noch was dran.

00:28:24: Ah, das ist so schön, die Boxen sind schön.

00:28:28: Ja, das ist ein schöner.

00:28:30: Was ist das?

00:28:37: Kennst du das Zeichen?

00:28:39: Es kommt mir bekannt vor.

00:28:42: Tinder-App.

00:28:44: Ach, Tinder-App!

00:28:46: Die Grünen sind jetzt Grün-Wittler.

00:28:50: Geil, Tinder!

00:28:52: Ja, das waren Zeiten, aber das waren Zeiten.

00:28:56: Findest du Dating-Apps gut?

00:28:59: Also es gibt ja schon Leute, die sich darüber gefunden haben.

00:29:03: Es gibt ja auch viele glückliche Paare, die da zusammengekommen sind.

00:29:07: Also ich würde es nicht komplett ausschließen.

00:29:09: Ich glaube, es kommt wirklich immer auf den Menschen selber an.

00:29:13: Wie erst benutzt, mit welcher Einstellung man da reingeht,

00:29:16: und ich glaube, alles, was so eine desperate, verzweifelte Dynamik annimmt,

00:29:21: kann gar nicht so funktionieren.

00:29:23: Aber wenn jemand ganz positiv sagt,

00:29:25: ach, jetzt schau ich mal da rein und da so offen gegenüber angestellt,

00:29:29: ich glaube, es kommt immer auf die innere Einstellung an.

00:29:31: Nicht ganz neugierig, dein Freund.

00:29:33: Wie hast du den kennengelernt?

00:29:35: Den habe ich kennengelernt.

00:29:37: Bei einer Open-Mike-Show, das sind so diese Open-Mike,

00:29:41: das sind immer so ganz kleine Comedy-Shows,

00:29:44: wo Comedians quasi neue Gags austesten, neue Witze.

00:29:48: Und das war in Köln.

00:29:50: Und dann war ich da irgendwie bei einer Show und habe da neue Gags getestet.

00:29:54: Das war echt, das Setting war unmenschlich.

00:29:57: Ich musste auf so einen Tisch stehen und musste das so auftreten.

00:30:00: Und das war so, ich bin nicht hier gelandet.

00:30:02: Und dann war das aber eine ganz kleine Location.

00:30:04: Und ich war da auf so einen Tisch drauf.

00:30:06: Eigentlich ist man ja dann so flacher auf Augenhöhe.

00:30:08: Und dann bin ich da so aufgetreten.

00:30:10: Da habe ich auch meinen Freund eine Ecke gesehen.

00:30:12: Und auch so, der ist aber süß.

00:30:14: Und dann habe ich es aber nicht weiter bewertet,

00:30:16: mit seiner besten Freundin.

00:30:17: Da dachte ich, der hat aber eine Freundin.

00:30:19: Ich bin da gar nicht so drauf eingegangen.

00:30:21: Aber der ist mir schon aufgefallen.

00:30:22: Und dann hat er mich irgendwie danach angeschrieben

00:30:24: und meinte, oh, jetzt habe ich ja irgendwie keine Chance.

00:30:26: dass du so viele Follower hast, weil es ja so eine kleine Comedy Show, wo viele Newcomer

00:30:31: auch sind.

00:30:32: Da hat sich aber seine Nachricht dann doch gesehen und dann haben wir uns getroffen und

00:30:36: kamen zusammen nach zwei Tagen irgendwie.

00:30:38: Das war dann lieber auf den ersten, vielleicht schon Blick, oder?

00:30:44: Nein.

00:30:45: Dein Name.

00:30:46: Wie ist dein Name?

00:30:47: Mein Name?

00:30:48: Nega.

00:30:49: Ja, genau.

00:30:50: Der Blick.

00:30:51: Der Blick, genau.

00:30:52: Ja, das ist ein Blick.

00:30:53: Ja.

00:30:54: Magst du es wieder hinstellen?

00:30:55: Ja, danke.

00:30:56: Das war echt cool.

00:30:57: Ich würde ja noch gerne wissen, wie sieht denn für dich ein perfekter Tag aus?

00:31:07: Ja.

00:31:08: Ich habe so einen zu hohen Anspruch an so einen perfekten Tag leider und ich merke, dass

00:31:16: ich mich auch oft unter Druck setze.

00:31:18: So ein perfekter Tag ist natürlich, wo ich sehr produktiv bin, wo ich mich nicht irgendwie

00:31:25: zu ... ich mag es, mich an Strukturen zu halten und ich fühle mich immer wohl, wenn ich die

00:31:31: Dinge erreicht habe, die ich am Tag erreichen wollte und ich merke, mir geht es immer am

00:31:36: besten, wenn ich mich ganz gut ernähre, wenn ich auch Sport gemacht habe.

00:31:39: Also ich habe da so ... es ist fast zwanghaft bei mir, ich muss jeden Tag irgendwie Sport

00:31:43: machen, auch wenn es nur zehn Minuten sind.

00:31:45: Ich muss jeden Tag Sport machen und dann, wenn ich das nicht machen würde, würde es

00:31:50: mir nicht gut gehen.

00:31:51: Und ich habe da irgendwie einen zu hohen Anspruch an so einen perfekten Tag.

00:31:56: Also ich kann es ja mal durchgehen.

00:31:57: Ja, würde ich gerne mal wissen, wie fängt er denn an?

00:31:59: Wann stehst du denn auf?

00:32:00: Früh am besten.

00:32:01: Wie früh?

00:32:02: Wie früh?

00:32:03: Schon 36, 7 Uhr, das wäre schon schön, wenn ich es schaffe und sobald ich länger schlafe,

00:32:09: ist es so, oh Gott, jetzt geht er die Welt unter, weil ich bin nicht pünktlich aufgestanden.

00:32:13: So, und dann verurteile ich mich auch sehr.

00:32:15: Auf jeden Fall früh aufstehen.

00:32:16: Kaffee ist jetzt nicht so eine gesunde Angewohnung, aber das gibt mir, ich liebe Kaffee einfach

00:32:23: sehr, der erste Kaffee am Morgen, wow, ist einfach schön.

00:32:27: Dann Sport machen, joggen, also es gibt auch in Köln, es gibt so ganz viele Kurse, das

00:32:32: mache ich jetzt fast täglich, das mache ich richtig Spaß.

00:32:35: Und dann fange ich an zu arbeiten, so ein bisschen vorbereiten, was steht an, es ist ja auch

00:32:40: viel mit Reiserei verbunden bei mir, deswegen so ein perfekter Tag kann auch nur zu Hause

00:32:44: in Köln, wenn ich nicht Reise stattfinde, dann irgendwann gegen Mittag am besten die

00:32:53: Dinge erledigt haben, die ich erledigen wollte, Papierkram machen, mich mit meinem Management

00:32:58: unterhalten, dann am Abend irgendwas schönes Essen und Meditieren gehört bei mir zum Alltag

00:33:06: dazu, ich muss immer irgendwie meditieren.

00:33:08: Wann?

00:33:09: Wann meditieren Sie?

00:33:10: So oft so gegen Mittagszeit auch, wenn alles so diese erste Stück gelaufen ist, weil ich

00:33:15: merke, da kommt immer so ein Tief bei mir, dass ich trotzdem denke, ich habe nicht genug

00:33:18: geschafft und dann meditiere es so, um zu merken, es ist alles noch gut und am Abend vorbeinschlafen.

00:33:25: Du, du bist gläubig.

00:33:30: Ich glaube daran, dass es, also ich bin nicht religiös, es bin ich nicht, aber ich glaube

00:33:38: schon, dass es ein Bewusstsein gibt, dass es Energien gibt, ich glaube sehr daran, dass

00:33:46: es eine höhere Kraft gibt.

00:33:47: Jetzt habe ich ja eigentlich gedacht, dass du so wie du aussehst, einfach so aussehst,

00:33:58: weil du, weil du so aussehst, wie du aussehst, aber jetzt habe ich gehört, dass du ganz

00:34:03: viel auch für dich tust.

00:34:05: Wir sehen das aus mit, mit der Ernährung für dich.

00:34:09: Was, wie ist du?

00:34:11: Du weißt ja, dass ich eine Veganerin bin, also das ist mich vegan ernähre.

00:34:15: Wie ist das so für dich?

00:34:17: Ich versuche, ich liebe gesunde Ernährung, alles was gesund ist, schmeckt mir auch irgendwie

00:34:22: besser und ich versuche es schon im Alltag zu integrieren, dass ich bewusst auf meine

00:34:27: Ernährung achte, was ich oft merke, bei mir hat das eher an, an, an die Uhrzeiten, dass

00:34:33: ich manchmal vergesse zu essen, weil ich so viel Parallel mache oder wenn ich bei Shows

00:34:38: bin.

00:34:39: Das ist eher diese Regelmäßigkeit, wo ich sehr viel Verbesserungsbedarf habe, weil

00:34:44: mich schmeckt alles gesunde, sehr gut, veganes Essen schmeckt mir super, ich habe mich jahrelang

00:34:47: vegetarisch eigentlich fast vegan ernährt.

00:34:50: Jetzt habe ich einen deutschen Freund, muss ich essen, muss ich Fleisch, also ich muss

00:34:58: nicht, aber seine Hello-Fresh-Pakete sind halt immer auch mit Fleisch und dann habe ich

00:35:04: gemerkt, jedes Mal Nein zu sagen ist anstrengend, aber der ist auch offen für vegane und vegetarische

00:35:10: Ernährung, das wollten wir jetzt auch ein bisschen mehr etablieren, weil es fühlt sich

00:35:14: gesünder, mir geht es besser, ich habe jetzt so viele Pickel, seitdem ich wieder Fleisch

00:35:16: esse.

00:35:17: Das ist alles so voller Pickel, ich habe es jetzt gut abgedeckt, aber ich merke, es

00:35:23: tut mir eigentlich nicht gut.

00:35:25: Und dann hast du ja vielleicht die nächste Möglichkeit wieder auf was zu verzichten.

00:35:33: Ja, ja.

00:35:34: Probier es doch aus.

00:35:35: Das wäre, ne, ich habe schon noch mal eine Frage, ich würde gerne noch mal zurückgehen,

00:35:42: ein bisschen an den Anfang, du bist mit deiner Mutter und deinem fünf Jahre älteren Bruder

00:35:49: hierhergekommen, wo ist dein Vater?

00:35:51: Der ist auch in Leutern, der ist vor uns geflohen und hat sich dann quasi, da hat ja viele

00:35:56: Geschwister, also was heißt viele Geschwister, aber da hat er ein paar Brüder hier und der

00:36:01: hat quasi dann sich so ein bisschen so ein Setting hier aufgebaut, bevor wir dann gekommen

00:36:07: sind, geflohen sind und der lebt auch hier, der lebt mit meiner Mama in Wiesbaden.

00:36:12: Auch also alles ganz, ganz gut geworden.

00:36:15: Ja.

00:36:16: Ja.

00:36:17: Wir haben ein bisschen was Besonderes bei diesem Podcast.

00:36:21: Yes.

00:36:22: Und das wäre, dass du, nein, du, nein, das bist du heute, das ist, dass wir die Rollen

00:36:30: tauschen.

00:36:31: Oh cool.

00:36:32: Ich möchte gerne, dass du jetzt die Gastgeberin bist und wenn du möchtest, dann kannst du

00:36:37: mir Fragen stellen, wenn du welche hast, wenn dir spontan welche einfallen.

00:36:43: Ja, das finde ich eine sehr schöne Idee, ist auch gut, dass es spontan ist, weil dann

00:36:48: kommen immer so die ersten Impulse.

00:36:50: Ich würde gerne wissen, also was mir natürlich so gut, was ich auch natürlich ganz besonders

00:36:58: finde, dass also wie ist das als Frau in deiner Branche, wie war das für dich als Ärztin

00:37:06: in deiner Branche?

00:37:07: Und was spielt da so was ja vorhin gesagt, also für mich bist du ja so mega hip, jung.

00:37:13: Ich sehe auch irgendwie kein Alter bei Menschen, das ist so bei mir irgendwie, ich war schon

00:37:17: als junges Mädchen, habe ich mich mit den Freunden in meiner Mutter immer gut verstanden,

00:37:20: weil es gibt für mich keine Trennung, aber wie gehst du mit dem Thema Alter und als

00:37:25: Freund in deiner Branche?

00:37:28: Ich bin ja jetzt schon so lange Ärztin, ich bin jetzt seit 41 Jahren abprobiert, also

00:37:34: das ist schon eine ganz lange Zeit und am Anfang war das schon so, dass das noch eine

00:37:40: Männerdominierte Situation oftmals war für mich auch.

00:37:51: Es ist auch heute noch so, dass ich mich manchmal frage, warum sind denn auch in der

00:37:57: Öffentlichkeit so viele Männer und so wenig Frauen, also gerade so in der Nährungsmedizin,

00:38:02: ich sehe einfach nur die Männer, ich sehe kaum mehr Frauen da und frag mich, wo sind

00:38:07: die denn hin, es gibt doch so viele Frauen, also da ist bestimmt noch Aufholbedarf, aber

00:38:14: ich glaube, wenn wir Frauen sagen, hey, hier gibt es uns und hier sind wir, dann würden

00:38:21: wir wahrgenommen werden und deswegen würde ich einfach die Frauen jetzt doch bitten, dass

00:38:26: sie sich auch mehr trauen und zeigen, dass dann einfach auch diese Gleichberechtigung

00:38:33: hier ist, die wir ja durchaus hier leben dürfen und können, das ist ja der große Unterschied

00:38:38: zu dem Land, aus dem du kommst.

00:38:40: Die andere Frage, du hattest mehrere Fragen, auch eine andere, genau, Thema Alter, hat

00:38:49: das eine Rolle auf die Berufung?

00:38:52: Das ist eine ganz große Frage, also ich finde, Alt werden besonders.

00:39:02: Also ich war immer, ich war die Jüngste überall, aber jetzt bin ich die Älteste überall,

00:39:09: weil ich nämlich auch noch älter bin als Roland.

00:39:11: Roland ist 15 Tage jünger als ich, 15 Tage und besonders ist, am Alt werden schon die

00:39:21: Sichtweise des Lebens mitzubekommen, also ich habe einen anderen Blick bekommen, ich finde

00:39:28: es sehr schön, ich bin viel freier, ich bin glaube ich toleranter, ich war schon immer

00:39:34: toleranter, aber ich bin noch toleranter, ich bin klarer und ich glaube, ich verstehe

00:39:43: so viel mehr und das ist faszinierend, das ist auch das gute Pendant dazu, was man

00:39:51: glaube ich auch braucht, weil auf der anderen Seite sieht man schon, was das Alter was mit

00:39:57: einem macht, also kommen die Falten, dann bist du nicht mehr so so hübsch, wie du vielleicht

00:40:03: mal gewesen bist, also das ist schon so ein Abschied nehmen auch, aber...

00:40:08: Du bist wunderschön, kann ich nur sagen, ich kam hier rein und dachte mir so wow, erst

00:40:13: mal dachte ich so, hätte ich mich mal abgestimmt mit dir, du siehst so stylisch und cool aus,

00:40:18: es sieht richtig leid aus, dann strahlst du so, und ich finde es ist ja diese, also Ausstrahlung

00:40:23: ist ja das Ausschlaggebende immer, und sorry, du bist ja immer noch hier, also ich sehe

00:40:30: dein Alter dir persönlich nicht, aber man sieht sich selbst ja immer anders wahrscheinlich.

00:40:34: Ja, das ist so die eine Geschichte, aber ich habe natürlich auch einen Wunsch, ich habe

00:40:38: schon den Wunsch, dass Alter auch hier in diesem Lande wieder mehr gewürdigt und respektiert

00:40:46: wird, ich finde es kommt zu kurz, weil wir könnten so viel mit Menschen, auch die noch

00:40:52: um einiges älter sind, als ich anfange, die haben so viel Klugheit und Weisheit, die können

00:40:58: uns so viel geben und es wird, ich finde fast, dass es vergeudet wird, und es ist schon, wenn

00:41:06: ich dran denke, es gibt auch einen Kollegen von dir, der möchte überhaupt nicht sagen

00:41:14: wie Alter wird, er will es nicht, weil er sagt dann gehörter zu den Alten und dann ist

00:41:19: er nicht mehr so gefragt und so weiter, es finde ich so, so schade, und so geht es ja

00:41:24: schon auch in den Berufen vielen Leuten so, dass die Angst davor haben aufgrund ihres

00:41:30: Alters einfach nicht mehr gefragt zu sein, und das ist schon eine ganz schräge Situation.

00:41:37: Ich glaube für mich als Ärztin sieht es ein bisschen anders aus, weil mit jedem Jahr,

00:41:42: dass ich mehr als Ärztin arbeite, habe ich einfach viel mehr Erfahrung und viel mehr

00:41:48: Wissen und mehr Sicherheit, das macht mich dann schon stark, aber in anderen Berufen

00:41:58: ist es zwar ähnlich, aber da kommt vielleicht dieses Feedback nicht so rüber, und das ist

00:42:04: dann schon für die Menschen schwierig, also wenn heutzutage Leute 60, 65 werden, dann

00:42:12: ist es glaube ich nicht einfach nochmal was Neues anzufangen oder den Job zu wechseln,

00:42:18: die Firma zu wechseln, weil sie einfach Angst haben, sie werden gar nicht mehr gewollt.

00:42:23: Ja, das ist wirklich schade, also wie du sagst, die weit sich die ältere Menschen ja mitbringen

00:42:29: und die Erfahrungen, das ist ja so wertvoll, und eigentlich ist es ja schade, wenn man

00:42:33: darauf so verzichtet und das sogar eher dürfte nicht sein, und du sagst ja, durch die Jahre

00:42:41: gewinnt ja so viel Weisheit, also was ist so eine Grundsatz oder so eine Grundeinstellung,

00:42:50: wo du sagst, das geht für das ganze Leben, dadurch ist vieles einfacher und so macht

00:42:59: das Leben. Also ich glaube, dass ich gelernt habe, dass es gut ist, wenig, wirklich wenig

00:43:07: zu urteilen, und damit ist natürlich auch verbunden, tolerant zu sein, damit ist auch

00:43:19: verbunden, noch mehr hinzuschauen, und wenn man das tut, dann bekommt man ein Gefühl

00:43:27: für das Leben, also ich bekomme ein Gefühl für das Leben, dass letzten Endes auch in

00:43:34: Dankbarkeit mündet. Also ich bin schon dankbar für das, für mein Leben, weil ich hätte

00:43:42: das nicht gedacht, als junge Frau in deinem Alter, wo ich einfach mal in meinem jetzigen

00:43:49: Alter sein werde. Das ist so ein großes Geschenk und ich bin dankbar und Dankbarkeit ist natürlich

00:43:55: was super Schönes, was dich auch trägt und was mich dann hoffentlich noch eine ganz

00:44:01: lange Zeit trägt, und das wünsche ich auch den jungen Menschen, also mehr Toleranz,

00:44:08: aber auch die Dankbarkeit fürs Leben, also gerade das, was wir hier so haben.

00:44:12: Also meinst du, Urteilen steht auch so zwischen der Dankbarkeit, also dadurch, dass die Menschen

00:44:16: urteilen und zusehen dieses Bewertsystem sind, dass sie gar nicht die Dankbarkeit dann spüren

00:44:22: können, wenn man das weglässt, dass man automatisch ... Das denke ich, das könnte

00:44:25: durchaus problematisch dann auch werden und das ist so schade. Es ist so schade, weil

00:44:32: ein Urteil ist gefällt, Punkt. Und deswegen auch wieder diese Toleranz. Ich finde es auch

00:44:39: so wichtig, dass man durchaus, wenn man sich meine Meinung gebildet hat, auch durchaus wieder

00:44:44: hingucken sollte und eventuell dann vielleicht entdeckt, dass diese Meinung, die man mal

00:44:52: hatte, dass die nicht unbedingt die Beste war und dass man schon noch die ... Ja, ist

00:44:59: es die Größe, weiß ich nicht, aber auch vielleicht den Mut hat zu sagen, das war nicht

00:45:04: so. Also das glaube ich ganz wichtig, das ist auch wichtig in meinem Berufsleben. Ich überlege

00:45:11: grad, ob ich irgendwie was finde. Ja, ich weiß es, ich weiß noch ganz genau am Anfang,

00:45:17: als ich Medizinerin war, dann habe ich natürlich alles weitergegeben, was ich gelernt habe

00:45:22: und ich habe dann nicht viel über Ernährung gelernt. Und da hieß es ja, man soll oft

00:45:26: kleine Mahlzeiten essen und das habe ich den Leuten auch erzählt und ich bin heilfroh,

00:45:33: dass es mir irgendwann ganz klar war, dass das nicht stimmt. Das heißt, ich hatte eine

00:45:37: festgefahrene Meinung, aber aufgrund meiner Erfahrung habe ich gemerkt, da kann was nicht

00:45:42: stimmen und dann ist ja mein ganzes Berufsleben in die Ernährungsmedizin gemündet. Und wie

00:45:49: ist das, wie viel soll man essen dann? Also am besten 2-3 Mal am Tag ohne Snacken und

00:45:54: das in einem Intervallfenster von 8 Stunden. Ach so, gut. Also kein Frühstück dann? Das

00:46:01: kommt drauf an, kannst du machen, wie du möchtest. Innerhalb von 8, du kannst von 8 Stunden

00:46:05: essen, also entweder von 8 bis um 16 Uhr oder von 10 bis 18 Uhr in der Zeit 2-3 Mal essen,

00:46:16: das wäre das allerbeste für deinen Körper. Sehr gut, dann nehm ich es doch mit. Und warum

00:46:22: sollen wir nicht 5 Mahlzeiten essen? Das hat was mit dem Blutzuckerspiegel zu tun. Ich

00:46:27: glaube, dass im Übrigen das Geheimnis, wenn wir einen guten Blutzucker haben, für eine

00:46:33: gesunde Langlebigkeit, also ganz grundsätzlich auch für dich. Irgendwann wirst du auch du

00:46:38: älter. Und zwar, wenn wir ständig essen, dann geht immer der Blutzucker hoch und geht

00:46:45: wieder hoch, geht wieder hoch. Unsere Bauspeicheltrüse hat ganz viel zu tun. Das Insulin ist die

00:46:51: ganze Zeit oben und wenn das Insulin die ganze Zeit oben ist, dann können wir nicht abnehmen,

00:46:58: der normale Stoffwechsel, der funktioniert nicht. Der Zucker im Blut treibt, sein Unheil

00:47:04: macht die Gefäße krank, macht die Nieren krank, macht die Augen krank, macht uns insgesamt

00:47:11: krank und deswegen ist es so wichtig, nur 2-3 Mal zu essen und dann auch noch, wenn es

00:47:19: irgendwie geht, gesund, indem man ganz viel Grünes zuerst ist oder Salate und dann die

00:47:27: Mahlzeit, dann geht nämlich der Blutzuckerspiel nicht so rassant hoch, ist keine Blutzuckerspitze,

00:47:33: da gibt es im Moment ganz viel drüber zu hören, sondern er steigt nur gemächtlich an und

00:47:39: geht nicht ganz so hoch und geht dann auch wieder ganz langsam runter. Wir haben ein gutes

00:47:44: Sättigungsgefühl zum Beispiel und ja, das ist das, was unser Körper braucht, um gesund

00:47:51: zu sein. Deswegen auf jeden Fall nicht 5-mal, sondern am besten echt nur 2-3 Mal und das

00:47:59: Necken ist einfach ganz, ganz schlecht. Ja, das mache ich nämlich oft, dass ich einfach

00:48:03: so greife und gerade bei Shows oder so und ich habe jetzt schon gesagt bei mir bei den

00:48:06: Shows bitte keine Süßigkeiten, das ist ja das, weil sobald man dahin greift, das ist

00:48:11: ja, mir geht es ja auch nicht gut da nach, das spürt man, es ist ein kurzer High und

00:48:14: dann wieder so ein Dauner und wenn dann was gesund ist und auch ist es gut zum Beispiel

00:48:20: gesunde Sachen zu snacken zwischendurch? Auch nicht? Naja gut, also es ist auf jeden Fall

00:48:25: besser als Süßigkeiten. Die gesundeste Sache tatsächlich zwischendurch zu snacken, ist

00:48:31: einfach zu trinken. Also Kräutertee, Wasser, kannst auch mal ein Kaffee trinken, das ist

00:48:37: alles in Ordnung, weil das Jagd den Blutzuckerspiegel nicht hoch. Was du auch essen kannst ist

00:48:42: schon mal irgendwie Bissenfäntel oder eine Gurke oder sowas, das ist in Ordnung, aber

00:48:49: es ist einfach für unsere Bauchspeicheltrüse so schön, wenn die sich ausruhen kann. Weißt

00:48:55: du, du musst dir vorstellen, wenn du die ganze Zeit essen, das wäre so, als würdest du

00:48:59: die ganze Zeit chocken, das kannst du ja auch nicht, du brauchst ja Ruhe und irgendwann

00:49:03: wird die krank und macht schlapp und dann produzieren wir gar kein Insulin mehr und

00:49:08: dann bekommen wir tatsächlich den Diabetes Typ 2 und das ist ja eine weltweite Epidemie

00:49:16: oder Pandemie kann man schon eigentlich sagen und daran leiden, darunter leiden so viele

00:49:22: Menschen und es ist so einfach, wenn sie das wissen, was sie dagegen tun können, da wäre

00:49:27: es so viel weniger leid und es wäre so schön. Und noch eine kurze Frage, also was ist so

00:49:31: optimal, also morgens so ein bisschen Salat dann? Also ich liebe es schon morgen auch. Also

00:49:37: ich esse ja später immer, ich fange ja meistens erst um drei oder vier Uhr an zu essen und

00:49:43: erst dann nochmal abends, weil ja, zu Hause ist es halt bei uns nicht anders möglich,

00:49:49: aber ich esse dann gerne auch Müsli, ein Porridge, also Soja-Jokot mit Haferflocken,

00:49:56: mit Nüssen und ganz vielen Bären und dann bin ich erst mal total satt und dann abends gibt es

00:50:02: ein Salat, immer ein Salat, das es bei uns schon ja so lange es die Kinder gibt und vorher auch

00:50:10: schon und dann gibt es irgendwas ganz Feines mit viel Gemüse, mit Reis, mit Kartoffeln,

00:50:16: ich esse auch gerne mal Pasta, aber wir essen auch gerne abends einfach nur Suppen aus Hülsefrüchten,

00:50:24: aus Hülsenfrüchten und ja, aber immer den Salat vorweg und wenn man dann das Gefühl hat man

00:50:31: ist noch nicht satt, also das ist ja die Nummer, warum viele Leute Angst haben, dann können sie

00:50:36: noch gerne eine handvoll Nüsse essen, weil Nüsse machen satt, aber es gibt noch ein Geheimnis,

00:50:43: es gibt noch ein Geheimnis, alle kennen sie dieses Geheimnis aber keiner machts und zwar gut kauen.

00:50:50: Wie sieht es bei dir aus? Ich esse schon sehr schnell und nicht so achtsam leider oft, es ist

00:50:58: eine sehr schade. Es ist einfach schade, weil Essen ist sowas Feine, sowas Sinnliches und da

00:51:04: sollten wir uns Zeit für nehmen, wenn wir uns Zeit für nehmen sind wir schneller gesättigt,

00:51:09: wir nehmen auch mehr von diesen wundervollen Stoffen, Inhaltsstoffen auf, die die Nahrung dann

00:51:15: hat, wenn wir was gesundes essen, ja, nun kann man so viel, so viel auf einmal mit diesen paar

00:51:22: Sachen für sich bewirken und das ist so toll die Gesundheit zu spüren und unser Körper ist

00:51:27: einfach unglaublich dankbar und es gibt ganz viel Wissenschaft dazu, das ist zwar ganz viel

00:51:34: Erfahrungswissen, aber die Wissenschaft hat es jetzt alles auch bewiesen und das ist doch so

00:51:39: grandios und da fängst du jetzt sofort mit an, mit 30, wie toll. Ja, das ist so wichtig und alles,

00:51:46: was Gesundes schmeckt, auch irgendwie besser, weil man weiß, man tut sich ja was Gutes.

00:51:49: Man kann so ja mal gucken, ob deine Haut, ja, ich weiß, was ich machen soll, du weißt doch

00:51:55: jetzt, was du machen soll. Ja, genau, also ja, Intervall, das mag ich ja eh, ich bin gar kein

00:51:59: Frühstücksmensch so früh. Ja, perfekt, dann ist es für dich. Ich bin nicht, mein Freund will

00:52:02: immer direkt schon um 6, 30 am besten früh, aber ich kann gar nicht so früh, also ich habe

00:52:07: keinen Hunger, auch ich könnte so bis 12, könnte ich auf Essen essen. Gut, dann macht es, dann ist

00:52:12: auch nicht bis 12 und dann auf was verzichtest du? Fleisch, ja, Fleisch und halt diese Süßigkeiten,

00:52:21: die Süßigkeiten, zu agafen und so was ist das okay noch, auch nicht gut, auch nicht wirklich. Also

00:52:27: alles was Süßes, super pur, ja, aber Bären, Bären kannst du auch mal essen. Ach cool, ne,

00:52:34: ich bin davon überzeugt, dass die Menschen bei uns hier in Deutschland, die so ab 45 sind und

00:52:42: nicht wirklich auf die Ernährung achten, dass die zu 90 Prozent, na ja 80 Prozent, ich will

00:52:48: vielleicht nicht übertreiben, schon die Vorstufe von Diabetes Typ 2 haben, die haben diese Insulinresistenz

00:52:56: und das ist so gemein, weil die spüren es nicht, man spürt es nicht, man spürt es nicht, also

00:53:01: erstes Zeichen der Insulinresistenz ist die sogenannte Fetleber, die nichts mit dem Alkohol zu

00:53:07: tun hat. Früher hat man ja immer gedacht, eine Fetleber kommt nur durch Alkohol, heute weiß man,

00:53:11: dass es durch die Ernährung kommt und es haben so viele Menschen und die Leber tut nicht weh. Das

00:53:17: einzige Zeichen von der Leber, das mit der was nicht stimmt ist, dass wir müde werden. Das haben

00:53:22: ja so viele, oder? Diese Erschöpfung. Ich bin da so sicher, dass das die Ursache ist und wenn die

00:53:32: Leute das wüssten, meine Güte. Und wie ist mit Alkohol, wie stehst du da so? Also Alkohol ist

00:53:39: einfach ganz klar wissenschaftlich belegt, überhaupt nicht gut. Trinkst du? Ich trink

00:53:45: nicht. Also ich lass mir mal an Silvester einfach zum Anstoßen ein Schluck Sekt oder Champagner

00:53:52: einschenken, aber ich mag es nicht. Obwohl, ganz ehrlich, es gibt eine Sache, die trinke ich

00:53:59: manchmal, die erinnert mich irgendwie so an, so an früher, da bin ich dann so wie früher halt. Da

00:54:05: trinke ich tatsächlich was gar nicht gesundes, aber schon leckeres. Ein Martini Bianco, ist so,

00:54:13: aber den trinke ich, was weiß ich vielleicht, dreimal im Jahr oder so. Ansonsten, mir schmeckt

00:54:17: das auch nicht. In Deutschland glaube ich, dieses viele Trinken ist glaube ich hier so

00:54:21: sehr, sehr verpreisert. Also ich glaube, wenn man nicht trinkt, gehört man eigentlich eher zu

00:54:26: den, wie kannst du denn nur nicht trinken? Also ich merke da schon ein bisschen so vorurteilen. Ja,

00:54:31: vorurteilen, das sind wir wieder. Aber eben nicht verurteilen, dass die Menschen trinken, weil die

00:54:42: trinken ja, weil sie glauben, es ist anerkannt und es gehört dazu. Ich glaube in dem Moment, wenn sie

00:54:49: wirklich wüssten, was sie da mit alles anrichten in ihrem Körper, dann würden viele mehr darüber

00:54:56: nachdenken und zumindest weniger schon trinken. Ja, weil es ja so normal ist, dass eher, wenn man

00:55:01: nicht trinkt, bist du irgendwie entweder Trocken-Alkoholikerin oder bist du schwanger. Also ich

00:55:06: merke, die Fragen sind also, wie du trinkst nicht. Also es ist wirklich so ein No-Go, wenn du in der

00:55:13: Gesellschaft dann nicht trinkst. Und ich wundere mich genau, weil ich auch spüre, das kann gar nicht

00:55:17: so gesund sein, auf Dauer auch so viel zu trinken. Ohne ist zu verurteilen, aber dass das so normal

00:55:22: ist, dass das umgekehrt eher so total wird. Das finde ich irgendwie ein bisschen... Ja, also ich denke,

00:55:29: bei dir als junge Frau wird es noch eher anerkannt, aber ich habe gerade überlegt, der Roland, der

00:55:35: trinkt seit auch fünf oder sechs Jahren kein Alkohol, der hat irgendwann mal, hat er sich dazu

00:55:40: entschieden, hat gesagt, er trinkt jetzt nichts mehr. Und das zieht er ja durch, der ist ja auch so

00:55:44: einer, so, ich glaube, ja, so wie du, ja, wenn er mal vorgenommen hat, dann macht er das auch. Und ich

00:55:50: glaube, wenn er sagt, er trinkt nichts, er trinkt seit fünf oder sechs Jahren kein Alkohol, ich glaube,

00:55:55: da denken ganz viele Leute, aha, hattest du mal ein Alkoholproblem gehabt, aber hat er nie gehabt,

00:56:01: ne? Das finde ich so ein bisschen erschreckend. Also es denkt mich auch bei mir tatsächlich. Aber da hast

00:56:06: du eine sehr exzessive Phase gehabt und so eine, oh, da bist du ja mal, also das ist so... Apropos

00:56:11: exzessive Frage, hast du mal Drogen genommen? Ich habe schon mal probiert in meiner Jugendfahrt,

00:56:16: das war auch so kurz, bevor ich dann gesagt habe, ich lasse jetzt alles weg, weil da habe ich gemerkt,

00:56:21: oh, nee, da, ich will eigentlich mit dieser Welt nichts zu tun haben. Ich höre sehr gerne elektronische

00:56:25: Musik und da gibt es ja auf Ibiza und die ganzen, also es sind ja so richtig tolle Abende und dann

00:56:31: haben wirklich alle das damals von meinen Freunden probiert, da habe ich mal mitprobiert,

00:56:36: ich habe aber gemerkt, mir tut sowas absolut, ich habe Freunde, die das seit, also mir tut,

00:56:41: ich war sofort, danach ging es mir so schlecht, also ich kann mir sowas eigentlich nicht geben und

00:56:48: also das ist etwas, was ich auch familiär, also da gab es Fälle bei uns, die auch wirklich Suchprobleme

00:56:55: hatten und da ist das für mich eigentlich sowas, wo ich sage, das macht Familien wirklich kaputt,

00:56:59: wenn man das nicht im Griff hat. Ich kenne mich da so ein bisschen aus, weil, also der Julian,

00:57:06: den kennst du ja? Ja! Genau, der Julian, der ist ja, der kommt ja aus der Techno und hat ja damals

00:57:14: mit Sven Feth angefangen und da habe ich das schon alles miterlebt, wie das so ist ja und auch der

00:57:22: Julian hat auch da immer sehr offen drüber geredet und das ist einfach so grandios, dass der sagt,

00:57:27: es macht die Menschen einfach richtig kaputt, es macht die Menschen kaputt, es hat ja beobachtet

00:57:32: und langfristig und die denken an den Moment und das ist so, oh das ist Liebe und wir lieben uns

00:57:36: an und das ist ja das Gefährliche, wenn man vor Ort sowas friedliches vorgaukelt und ich war halt

00:57:41: schon immer, dass ich die Dinge immer auf dem Frage gestellt habe und dachte mir so, gut ihr

00:57:46: liebt euch jetzt, aber am nächsten Tag gab es immer Dramen und doch dann dieses, es kann gar nicht

00:57:51: positiv sein, so viele Glücksgefühle auszuschütteln und am nächsten Tag kommt ihr eigentlich so, kann

00:57:57: es ja nur nach unten gehen? Ja, weil du hast es ja, hast ja gar nichts mehr im Kopf, du hast ja

00:58:01: kein Dopamin mehr, du hast es ja vorher alles ausgeschüttet und das muss ja auch erst wieder

00:58:06: gebildet werden und deswegen kommt man ja dann automatisch in diese Tiefe und die sind ja teilweise

00:58:13: sowas von brutal erschreckend, erschreckend, ja, dann immer gleich zur nächsten, bei Zürich Drogen

00:58:22: und so bin ich echt deswegen und ich habe es bei vielen und das Schlimme ist, wenn es Menschen gibt,

00:58:26: die es so gut vertragen, ich glaube das ist dann das Gefährliche, wenn man das wirklich verträgt,

00:58:30: weil dann machen diese über Jahre und dann kommt der Crash oder so, also ob die das gut vertragen,

00:58:35: das weiß ich nicht, die denken, das ist gut vertragen, aber es verändert, es verändert, ich

00:58:41: kenne einfach auch vom Patienten her, ich habe früher ganz viele Suchtkranke, Heroinkranke auch

00:58:48: betreut und behandelt und das verändert den Menschen so, es gibt natürlich auch die Drogen,

00:58:55: die hohfähig sind, also hohfähig, ich finde es furchtbar, also Kokain ist ja eine Droge,

00:59:01: die wird von so vielen Menschen genommen. Parallelgesellschaften, wenn man wüsste,

00:59:04: ganz gerne auf, das finde ich auch roselig und es macht was mit den Menschen, es verändert den

00:59:11: Menschen und wenn die dann wirklich versuchen aufzuhören, dann merken die erst, was mit ihnen

00:59:19: geschehen ist und das ist ja das Problem. Ab dem Moment, wo man auch anfängt so was gut zu reden,

00:59:25: ist schon, also wenn Leute anfangen, das gut zu reden und ich habe da auch zum Beispiel eine ganz

00:59:29: klare Meinung, das ist bei mir, wie gesagt, ich verurteile die Menschen, es gibt immer Gründe,

00:59:34: warum sie denken, es ist gut für die, aber wo ich persönlich sage, das sind meine persönlichen

00:59:39: Grenzen und ich will eigentlich mit dieser Welt nicht wirklich, da bin ich sehr strikt auch leider.

00:59:44: Nee, das ist, also du sagst jetzt für dich leider, wahrscheinlich ist es auch, ist es für dich wichtig

00:59:52: so zu sein, ich habe mir nur noch eine Sache, die du gesagt hast, ganz klar geworden, weil es

00:59:59: ist ganz häufig so, die Menschen lieben sich alle und am nächsten Tag kennen sie sich teilweise

01:00:04: nicht. Weißt du, was dafür ein Unglück dann auch hochkommt, gerade in dieser Szene, das ist schon,

01:00:11: das ist schon traurig. Und dann meine Freunde, ich habe ja wirklich, und das sind enge Freunde von mir,

01:00:15: wo ich dann sagen musste, ich musste den Kontakt dann auch so ein bisschen zurückstellen, weil es so

01:00:18: immer in so einer, oh, es ist I love you, soulmates und Seelenverwandte und dann ist es am Ende doch

01:00:24: alles nur für den Abend und es ist traurig, ich finde es traurig. Ich finde Drogen an sich

01:00:32: großelig. Ja, weil Menschen brauchen, brauchen Ehrlichkeit, also Aufrichtigkeit und Zuwendung,

01:00:39: die, die, die kommt ohne irgendwelche Sachen, die da vorgegeben sind, also die, die man genommen

01:00:47: hat, um das dann rauszulassen. Oh nega, danke dir. Danke dir, du warst ganz schön.

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