Die Wahrheit über Fasten & Gesundheit im Alter mit Andreas Michalsen

Shownotes

Wie viel Einfluss haben wir wirklich auf unsere Gesundheit? 🤔

Lange Zeit galt die Genetik als Schicksal, doch neuere Studien zeigen: Nur etwa 9 % unserer Gesundheit sind genetisch bedingt - der Rest liegt in unserer Hand.

Ernährung, Bewegung und Fasten spielen dabei eine entscheidende Rolle. Aber was bedeutet das konkret für unseren Alltag? Und wie können wir heute die richtigen Weichen stellen, um auch mit 80 oder 90 noch fit und vital zu sein? 👵🏼👴🏻

Über all diese Themen sprechen wir in dieser Episode. Instagram von Prof. Andreas Michalsen: https://www.instagram.com/profandreasmichalsen/

Mehr Infos zu uns findest du hier: YouTube: https://www.youtube.com/@Dr.PetraBracht Instagram: https://www.instagram.com/dr.petrabracht/ TikTok: https://www.tiktok.com/@dr_petrabracht Webseite: https://www.drpetrabracht.de/

Transkript anzeigen

00:00:00: Ich glaube, die wichtigste Botschaft der letzten Jahre von Seiten der Wissenschaft ist, dass die Genetik weit weniger unserer Gesundheit, unser Leben vorbestimmt, als man noch vor

00:00:12: einer Zeit glaubt. Vorsorge ist wichtig. Aber es lohnt sich vielmehr da, die Aufmerksamkeit reinzulegen, als noch mehr Arztbesuche zu buchen.

00:00:22: Da sind sich glaube alle Wissenschaftler soweit einig. Das wird nur, wenn es überhaupt erreichbar ist, das wird nur möglich sein, indem man fast ein ganz stark mit reinbringt.

00:00:32: Professor Dr. Andreas Michalsen, herzlich willkommen. Wie schön, dass du da bist.

00:00:39: Hallo Petra, ich freue mich auch hier zu sein.

00:00:42: Ja, ich habe in einem Fernsehinterview mit dir so ein Satz gehört, der hieß, mit 60 hat man in der Hand, ob man mit 80 noch gesund ist.

00:01:01: Ja, es kann sein, dass ich das gesagt habe.

00:01:06: Okay, was genau hat man denn wirklich in der Hand?

00:01:10: Ich glaube, die wichtigste Botschaft der letzten Jahre von Seiten der Wissenschaft ist, dass die Genetik weit weniger unserer Gesundheit, unser Leben vorbestimmt, als man noch vor

00:01:24: einer Zeit glaubt. Also früher dachte man ja, Genetik 30, 40 Prozent.

00:01:29: Bei manchen Erkrankungen dachte man, da sind halt vererbt, Herzinfarkt oder Schlagentfall.

00:01:37: Heute weiß man, dass das eben nicht so ist, dass wahrscheinlich nur 9 Prozent wirklich genetisch ist.

00:01:44: 91 Prozent hängt von unserem Lebensstil ab.

00:01:48: Und ich wollte da zum Ausdruck bringen, dass es auch nie zu spät ist, sondern dass gerade auch eigentlich die Zeit, wo man ja, glaube ich, auch so ein Bewusstsein entwickelt.

00:01:59: Damit 20 hält man sich ja für unsterblich und unverwundbar.

00:02:04: Aber so mit 40, 50 und spät mit 60 ist ja klar, man spürt das.

00:02:09: Und das ist nicht zu spät.

00:02:11: Da hat man wirklich dann die Würfel in die Hand, um auch mit 80 und 90 noch vital und mobil und gesund zu sein.

00:02:20: Das Elterwert ist ja ein Riesenthema.

00:02:22: Das hat ja auch damit zu tun, dass so viele Leute, zumindest bei uns hier auch in Deutschland, tatsächlich alt sind.

00:02:30: Ich glaube, 50 Prozent der jetzigen Bevölkerung ist bereits über 50.

00:02:37: Dann ist klar, weshalb sich da auch so drum gekümmert wird oder warum jeder sich darum kümmern möchte.

00:02:46: Was denkst du denn ist so das Wichtigste überhaupt, wenn man sagt, OK, jetzt möchte ich doch nochmal loslegen oder vielleicht auch das erste Mal loslegen, was für meine Gesundheit zu tun,

00:02:59: damit ich länger leben kann?

00:03:02: Also ich glaube, man muss zwei unterschiedliche Ziele im Blick haben.

00:03:09: Und bei dem einen Ziel, da ist Sportbewegung sehr, sehr wichtig.

00:03:16: Und bei dem anderen Ziel geht es primär um die Ernährung.

00:03:19: Und vielleicht anst du es dann auch schon, das eine ist natürlich, man möchte mobil sein, man möchte nicht gebrechlich werden.

00:03:28: Man möchte keinen Oberschenkel, Halsbruch kriegen und ein Pflegefall sein, natürlich nicht.

00:03:34: Dafür ist jede Form von Bewegung ganz, ganz elementar.

00:03:40: Das Muskeln, Dehnung, die Kraft, die Beweglichkeit, dass das alles bleibt.

00:03:46: Wenn wir in den Körper mehr hineinschauen auf die celluläre Ebene und sagen, was können wir eigentlich tun, damit die Zellen nicht so stark alternieren?

00:03:54: Dann ist es natürlich, aber dass es uns nicht so kalt erwischt, da ist die Ernährung letztlich, das alles, alles entscheidende.

00:04:02: Also es gab eine Studie, die ist erst vor kurzem erschienen, da hat man herausgerechnet, wenn man sich optimal ernährt.

00:04:11: Also optimal heißt pflanzlich oder überwiegend pflanzlich in dieser Studie.

00:04:18: Und wenn man das mit 20 Jahren anfangen würde, macht keiner, aber wenn man es mit 20 machen würde, dann würde man die Männer 13 gesunde Lebensjahre, Frauen 11 gesunde Lebensjahre, Bonus bekommen.

00:04:32: Wenn man mit 60 anfängt, haben Männer immer noch 9 Jahre und Frauen 7 Jahre.

00:04:37: Und das war...

00:04:38: Das ist eine super tolle Zahl.

00:04:40: Ja, das sind wahnsinnige Zahlen.

00:04:42: Nur mal zum Vergleich mit der besten medizinischen Versorgung, die noch, sagen wir mal, besser wird.

00:04:49: Dann hat man gesagt, ja, noch mehr Krebsfrüherkennung, drei Jahre.

00:04:53: Also das heißt, wir haben hier viel mehr in der Hand als durch eine noch...

00:04:58: Also Vorsorge ist wichtig, aber es lohnt sich vielmehr da, die Aufmerksamkeit reinzulegen, als noch mehr Arztbesuche zu buchen.

00:05:08: Also das heißt ganz klar, für dich ist wichtig Bewegung sowieso.

00:05:12: Aber die Ernährung spielt schon für dich die herausragendste Rolle.

00:05:18: Du hast ja auch ein Besteller, du hast schon 2 oder 3 Besteller geschrieben.

00:05:23: Genau, das ist auch inzwischen...

00:05:25: Das eine heißt mit Ernährung heilen.

00:05:28: Besser essen, einfach fast ein länger Leben.

00:05:31: Du weißt ja, bei mir rennst du damit absolut offene Türen ein.

00:05:38: Was von diesen 3 Untertitel "Besser essen, einfach fast ein" und "länger leben" ist dann so die Quintessenz von dem,

00:05:53: was du gerne den Leuten sagst, was am sinnvollsten ist, was sie machen sollen, damit sie wirklich länger leben können.

00:05:59: Weil das ist ja die Nummer 3 dann dabei.

00:06:01: Ist es das Fasten?

00:06:04: Es gehört untrennbar schon beides zusammen.

00:06:08: Also, naja, wobei natürlich, ich muss schon sagen, man kann, also das tägliche Essen ist schon noch mächtiger,

00:06:17: noch wirkmächtiger, noch entscheidender.

00:06:22: Weil das ist ja unser gesamter biochemischer Eintrag mit der Außenwelt.

00:06:28: Also gut, es gibt noch Sauerstoff, den wir einatmen.

00:06:31: Wir trinken noch.

00:06:32: Wir trinken noch.

00:06:33: Bitte.

00:06:34: Hoffentlich Wasser viel.

00:06:35: Hoffentlich.

00:06:36: Und ansonsten ist das die Ernährung.

00:06:40: Das ist das absolut Dominante, mit dem unser Körper auch beschäftigt ist.

00:06:45: Und das Fasten ist ja nur, das Fasten, natürlich bin ich ein bekannter Maß, das weißt du, ein großer Fan.

00:06:54: Ich bin überzeugt von der Heilwirkung des Fastens.

00:06:57: Aber beim Fasten ist so, das Fasten wirkt noch umso besser, je ungesünder man sich ernährt.

00:07:03: Also, wenn man sich schon sehr, sehr gesund ernährt, dann ist das Fasten das I-Tüpfelchen so,

00:07:11: würde ich sagen.

00:07:13: Aber die Ernährung ist schon nochmal sehr, sehr wichtig.

00:07:18: Aber es gibt einen Punkt, da bin ich das noch ganz kurz anfühlt.

00:07:21: Ich habe ja gesagt, man bekommt, Männer bekommen 13 Jahre Bonus, ab 60 immer noch einen großen

00:07:31: Teil davon.

00:07:32: Ja, genau.

00:07:33: Neun Jahre.

00:07:34: Und dann würde man sagen, okay, aber dann ist das Limit irgendwann eben auch erreicht.

00:07:40: Mit 90, mit 95 ist ja auch gut so.

00:07:42: Ist ja ein tolles Alter, wenn man da ein Mobil.

00:07:45: Aber jetzt gibt es ja einen neuen Trend, das gibt ja eine neue Sehnsucht, einen neuen Wissenschaftsbereich.

00:07:49: Longevity kann man 150 werden, kann man 120 werden.

00:07:54: Und da kippt das Ganze dann zum Fasten.

00:07:57: Weil da sind sich, glaube ich, alle Wissenschaftler soweit einig.

00:08:00: Das wird nur, wenn es überhaupt erreichbar ist, das wird nur möglich sein, indem man

00:08:06: Fasten ganz stark mit reinbringt.

00:08:08: Was heißt das, ganz stark mit reinbringt?

00:08:10: Ja, das weiß noch keiner so ganz genau.

00:08:13: Also, es gibt ja klassische Sachen, Heilfasten.

00:08:17: Jetzt haben wir das Intervallfasten seit geraumer Zeit.

00:08:20: Es gibt das Scheinfasten von Walter Longo entwickelt, der dann sagt, das sollte man dann aber vielleicht

00:08:28: jeden Monat oder alle zwei Monate für fünf Tage durchführen.

00:08:33: Und so ganz genau weiß das keiner.

00:08:35: Was ist jetzt?

00:08:36: Noch keine Zahlen.

00:08:37: Nein, da bräuchte man vergleichende Studien.

00:08:38: Das wird zehn Jahre dauern.

00:08:40: Ja, wenn das langt, ne?

00:08:41: Wenn zehn Jahre lang.

00:08:43: Das ist ja bei den ganzen Ernährungsstudien immer so schwierig.

00:08:46: Weil wenn man so was Neues entdeckt hat, dann bräuchte man ja ewig lange, um wirklich zu

00:08:51: sehen, wenn man das nicht nur als epidemiologische Studie, als Beobachtungsstudie machen würde,

00:08:56: ob das wirklich, wie das wirklich beim Menschen ankommt.

00:09:01: Absolut.

00:09:02: Wenn wir jetzt sagen, die Probe aufs Exempel haben möchten, dass sie sagen, ja, können

00:09:05: die Menschen wirklich älter als 120 werden.

00:09:07: Ja, gut, dann.

00:09:08: Die Studienergebnisse werden unsere Urenkel nicht haben.

00:09:14: Vielleicht die Urenkel werden sie.

00:09:16: Aber natürlich macht es schon Sinn, wenn man die Beobachtung, die man hat, durchaus

00:09:24: dann auch lebt.

00:09:25: Oder du bist ja jetzt Wissenschaftler, du bist ja ein richtiger Durch- und Durch-Wissenschaftler.

00:09:30: Aber würdest du denn auch sagen, wenn man Erfahrungen gemacht hat und Beobachtungen

00:09:37: gemacht hat, dass man das durchaus weitergeben kann, ohne dass da jetzt eine wissenschaftliche

00:09:44: evidenzbasierte Studie dahinter steht?

00:09:48: Ja, ja und ja.

00:09:52: Also ich denke, ich erforsche ja die Naturalkunde.

00:09:56: Und in der Naturalkunde ist es gang und gäbe.

00:09:59: Es war immer schon so, dass Ärzte oder auch Leinen, die ein gutes Gespür hatten, die

00:10:06: gut beobachtet haben, was entwickelt haben.

00:10:09: Buchinger, das Fasten oder Effigsmeier, das Fasten, Kneip und seine Kneipgüsse, Pristnitz

00:10:14: und die Wickel.

00:10:15: Das waren ja alles keine Wissenschaftler, aber die haben Gespür gehabt und haben gemerkt,

00:10:20: das tut den Menschen gut.

00:10:22: Ich kann die heilen oder die leben dann länger.

00:10:25: Und das ist das Faszinierend.

00:10:28: Als Wissenschaftler wünsche ich mir aber natürlich immer, dass dann hinterher doch noch mal der

00:10:33: Feinschliff, also die Überprüfung, aber auch der Feinschliff kommt.

00:10:38: Und das passiert auch gerade beim Fasten.

00:10:40: Buchinger hat einfach gesagt, ja, zwei Wochen Fasten, das ist es.

00:10:45: Und jetzt kommt Longo und sagt, ja, man kann ein bisschen mehr essen und vielleicht auch

00:10:50: nicht 20 Tage am Stück oder 14 Tage, sondern lieber mehrmals und öfters, das passiert

00:10:55: da gerade.

00:10:56: Aber Andreas, du machst es mit dem Fasten ja schon ganz lange, dass du das empfiehlst

00:11:03: und auch da kamen natürlich erst die Studien später.

00:11:07: Ja, natürlich.

00:11:08: Ich meine, ich bin ja im Hauptberuf immer noch klinisch-tätiger Arzt.

00:11:15: Ich sehe täglich meine Patienten und das ist auch das Schönste an der Arbeit.

00:11:19: Das wird auch immer so bleiben.

00:11:21: Und das hat für mich natürlich eine schlagende Beweiscraft.

00:11:25: Also, bevor es auch die Studien zum Fasten gab, habe ich ja gesehen, was mit den Menschen

00:11:32: passiert, wenn sie eine Woche halb Fasten machen.

00:11:34: Sie haben es mir auch erzählt und ich habe gemessen, der Blutdruck sinkt, die Blutwerte

00:11:39: werden besser.

00:11:40: Klar, das ist ein Fakt.

00:11:41: Aber wie gesagt, der Wissenschaftler in meiner Brust, der ist so neugierig und der sagt,

00:11:48: da mache ich jetzt eine Studie noch.

00:11:50: Ja, wobei neugiert ist immer gut.

00:11:52: Aber es ist natürlich, also wenn wir ganz ehrlich sind, das ist ja so, dass man immer erst

00:11:57: mal Beobachtungen gemacht hat als Arzt, um dann zu sehen, ist das reproduzierbar.

00:12:03: Ja, genau.

00:12:04: Sehe ich das bei anderen in anderen Situationen genauso.

00:12:08: Und dann erst gibt es ja eine Grundlage eigentlich dazu, eine Studie zu machen.

00:12:13: Absolut.

00:12:14: Ja, ich meine die gesamte, wie gesagt, ich liebe die Wissenschaft.

00:12:18: Aber ein bisschen muss man natürlich eben in der Medizin schauen, die gesamte Chirurgie

00:12:23: alles, das ist Erfahrungshallkunde.

00:12:25: Es war ja nicht so, dass der erste, der dann irgendwie eine Gallenblase operiert hat,

00:12:31: gesagt, da mache ich jetzt erst eine Studie, die Gallenblase operiert.

00:12:34: Und hat gesehen, oh, ist gut.

00:12:37: Es tut gut den Menschen.

00:12:39: Ja, das ist die Medizin.

00:12:41: Die Medizin ist immer bei, die Medizin ist Wissenschaft und sie ist auch Kunst und Handwerk.

00:12:46: Ja.

00:12:47: Und ich denke, dass es was ganz Wesen, dass man das auf jeden Fall berücksichtigen sollte.

00:12:54: Du hast vorhin gesagt, das Essen ist so wichtig.

00:12:59: Also zum einen gibt es ein neues Buch von dir.

00:13:02: Ja.

00:13:03: Ich habe auch den Titel und zwar Ernährung, meine Quintessenz, ist es richtig.

00:13:10: Absolut.

00:13:11: Und gesund bleiben und sicher länger leben.

00:13:18: Starke Aussage.

00:13:19: Starke Aussage.

00:13:20: Ja, mutige Aussage, starke Aussage.

00:13:23: Aber mit dem, was du gesagt hast, zuvor durchaus sinnvoll.

00:13:29: Genau.

00:13:30: Also, die Aussage, ich habe natürlich lange drüber nachgedacht.

00:13:35: Ist es zu viel, ist es zu steil sozusagen.

00:13:41: Aber eben, wenn man die Studienlage anschaut, dann kann man diese Aussage treffen.

00:13:47: Natürlich gibt es immer mal schicksalhafte Erkrankungen, spontanen Mutationen, Unfälle

00:13:55: und so.

00:13:56: Ist mir natürlich klar.

00:13:57: Aber in über 90 Prozent der Fälle haben wir unser Schicksal selber in der Hand länger

00:14:04: zu leben.

00:14:05: Und das heißt, da ist schon eine Sicherheit dahinter.

00:14:09: Also das ist ja so eine machtvolle Aussage, dass wir zu 90 Prozent unser Leben in der Hand

00:14:17: haben.

00:14:18: Ich wünschte, dass diese Aussage, die du jetzt auch getätigt hast, ganz viele Menschen

00:14:26: verstünden und hören.

00:14:28: Weil damit haben sie natürlich eine riesen, riesen Chance tatsächlich gesund auch allzu

00:14:36: werden.

00:14:37: Genau.

00:14:38: Und mir war auch nochmal wichtig, deswegen sage ich aber auch, das muss dann kein Darben

00:14:45: sein.

00:14:46: Das ist ein kraftvolles Leben.

00:14:47: Es ist ein gutes Leben.

00:14:49: Weil manche Menschen denken, jetzt kommt da wieder mit der Ernährung und dann macht

00:14:55: das alles kein Spaß.

00:14:56: Da gibt es ja dann auch diese Sprüche.

00:14:58: Wenn ich nur noch Gemüse essen darf, dann will ich gar nicht länger leben.

00:15:03: Ne, du weißt das genauso wie ich.

00:15:05: Das kann ein sehr genussreiches Leben sein und man fühlt sich sehr, sehr wohl damit.

00:15:10: Und das versuche ich halt irgendwie.

00:15:13: Ich glaube, da kann man nur informieren und die Botschaft immer wieder raus geben, zu

00:15:17: sagen, es ist toll, wenn man sich wohl fühlt und es ist nicht so schön, wenn man Schmerzen

00:15:22: hat oder nicht mehr laufen kann.

00:15:24: Und das muss in den meisten Fällen nicht sein.

00:15:27: Der Titel "Ernährung meines Quintessens".

00:15:32: Kannst du vielleicht versuchen, ganz kurz zusammenzufassen, was ist denn die beste Ernährung

00:15:40: als Quintessens für ein gesundes, längeres Leben?

00:15:45: Wow, sportlich.

00:15:48: Sportisch.

00:15:49: Weil das Buch ist ja auch, ich wollte es gar nicht, dass es so dick ist, aber es ist doch

00:15:52: ein dickeres Buch geworden.

00:15:53: Weil ich dachte, okay, wenn ich jetzt schreibe Quintessens, dann muss ich das auch liefern.

00:15:59: Aber man kann es trotzdem auf den Punkt bringen.

00:16:01: Das eine würde ich nicht überraschen.

00:16:05: Es muss und sollte so pflanzlich wie möglich sein.

00:16:10: Mir ist klar nicht jeder möchte sich vegan ernähren.

00:16:13: Wenn er nicht ganz verzichten möchte auf tierische Produkte, dann soll das so weit es geht hinunterfahren.

00:16:21: Das ist die eine Botschaft.

00:16:23: Das zweite ist, man kann sich natürlich auch vegan ungesund ernähren.

00:16:27: Definitiv.

00:16:28: Da, das ist, weil man die Marmeladebrötchen morgens und dann weiße Nudeln mit Tomatensauce

00:16:35: und Pommes ist nicht gesund.

00:16:38: Das heißt, es muss abwechslungsreich und vollwertig sein, diese pflanzliche Ernährung.

00:16:44: Der dritte Punkt ist, also in meiner Analyse, in der Recherche ist mir dann immer mehr klar

00:16:50: geworden, dass eigentlich das Schlimmste bei unserer heutigen Ernährung ist, die industrielle

00:16:56: Produktion.

00:16:57: Also die hochverarbeiteten Lebensmittel.

00:17:00: Wir kochen alle nicht mehr, wir haben alle keine Zeit, das ist alles vorgefertigt und

00:17:06: es wird wissenschaftlich immer deutlicher, dass das Beste, was wir machen können, ist

00:17:10: so, natürlich es geht, die Lebensmittel zu uns zu nehmen.

00:17:15: Das klingt jetzt irgendwie ein bisschen trivial.

00:17:18: Aber in Amerika zum Beispiel ist es bereits so, dass 60% der Ernährung ist industriell

00:17:25: hochverarbeitet.

00:17:26: Und in Deutschland sind wir ja auch auf dem Weg, dass viele wissen ja gar nicht mehr,

00:17:31: wie man ein Gemüse eintopf macht oder wie man klassische Gerichte kocht.

00:17:37: Und das ist sozusagen die dritte Aussage so natürlich wie möglich.

00:17:40: Wenn man diese drei Sachen berücksichtigt, dann hat man eigentlich, denke ich, das meiste

00:17:48: und dann ist auch eins klar, dann braucht man die ganzen anderen Diskussionen nicht.

00:17:52: Low-Carb und Low-Fed und noch mehr Protein und so.

00:17:56: Dann ist das alles überflüssig.

00:17:58: Wenn man sich natürlich, sagen wir mal, traditionell pflanzlich ernährt, dann ist das sozusagen

00:18:07: alles Gute inkludiert.

00:18:08: Wenn ich mir das jetzt so anhöre, dann ist es doch auch ganz klar, dass so diese Zivilisationskrankheiten

00:18:18: die es heute gibt, im Prinzip sich so Stück für Stück verabschieden würden.

00:18:24: Ja klar.

00:18:25: Ich glaube, das treibt uns ja an und manchmal leide ich aber auch täglich darunter.

00:18:35: Also ich mache ja meine Visiten und dann sieht man, dass ich sehe, dass ja kommen Menschen,

00:18:43: die sind 50, 60, 70 Jahre alt, sie haben 10 Medikamente morgens, sie haben Bluthochdruck,

00:18:51: Rückenschmerzen, Arthrose und sie, das ist nicht schön und sie leiden und dann lasse

00:18:59: ich mir die Geschichte erzählen und dann sieht man natürlich, wie das Ganze seinen Lauf

00:19:03: nimmt und dann denkt man, mein Gott, warum haben sie nicht vor 10 Jahren oder so mal

00:19:10: gegen gesteuert?

00:19:11: Gut, man soll keine Schuldgefühle erzeugen, aber dann sage ich immer, okay, aber es

00:19:16: ist nicht zu spät.

00:19:17: Ab jetzt.

00:19:18: Ab jetzt.

00:19:19: Ja, das ist doch gut.

00:19:21: Wenn du sagst, dass die verarbeiteten Produkte eigentlich so die heftigsten Übeltäter sind

00:19:30: in der Ernährung, der heutigen Ernährung, würdest du es für sinnvoll finden, wenn

00:19:39: es Vorschriften gäbe?

00:19:41: Dass man die Menschen zu ihrem Glück in irgendeiner Art und Weise doch ein bisschen manipuliert,

00:19:50: würde ich jetzt schon mal sagen, um nicht noch ein heftigeres Wort zu benutzen.

00:19:54: Ich weiß es nicht echt gesagt.

00:19:57: Ich finde, das ist eine ganz schwierige Diskussion.

00:19:59: Also, ich würde mir immer wünschen, es geht über das gute Verbreiten, Informieren.

00:20:07: Beim Rauchen hat man natürlich gesehen, letztlich hat es erst dann geklappt.

00:20:10: Dass man es in Weiten, in Gebäuden, in öffentlichen Verboten hat.

00:20:15: Aber so ein bisschen habe ich einen Widerstand zu sagen, jetzt müssen wir auf alles noch

00:20:22: eine Steuer machen und eine Zuckersteuer und eine Tiefkühlpizza.

00:20:26: Ich weiß es nicht.

00:20:29: Aber in England beispielsweise hat es ja wirklich was gebracht.

00:20:32: Total stellt.

00:20:33: Die haben gesagt, dass z.B. Cola oder Limonaden nur so viel Zucker haben dürfen und innerhalb

00:20:37: von Wochen hat Coca Cola den Zuckergehalt runtergemacht.

00:20:41: Ja, ich weiß es nicht, Petra.

00:20:46: Ja, ich weiß es ja auch nicht.

00:20:48: Ich bin ja auch so jemand, der sagt, jeder muss es für sich selbst entscheiden können.

00:20:54: Ich denke halt nur, wenn die Leute da rüber überhaupt nicht aufgeklärt sind, wenn sie

00:20:59: das nicht wissen, vielleicht ist es dann eine Möglichkeit.

00:21:03: Aber auch ich habe mich damit noch nicht auseinandergesetzt und weiß es nicht.

00:21:08: Im Grunde denke ich natürlich schon, an irgendeinem Punkt muss man wahrscheinlich schon was machen,

00:21:13: weil die Menschen werden immer chronisch krenker.

00:21:16: Und da wir ja auch älter werden, das ist ja auch das Verdienst der guten Medizin und

00:21:21: der Hygiene und das Wohlstand, ist es für mich schon keine Lappalie zu sagen, ja bin

00:21:28: ich die letzten zehn Jahre meines Lebens im Pflegefall oder geht es mir gut.

00:21:31: Und da muss man irgendeinem Punkt natürlich auch die Industrie in die Pflicht nehmen.

00:21:35: Und ich finde es wirklich völlig skurril fast schon, dass eine Riesenindustrie Geld mit

00:21:42: diesen hochverarbeiteten Lebensmitteln verdient und eine Riesenindustrie dann Geld mit den

00:21:47: Abnehmensspritzen verdient.

00:21:48: Man könnte sich im Prinzip alles sparen, aber das ist natürlich eine radikale Forderung.

00:21:57: Ja, es ist eine radikale Forderung.

00:22:00: Immerhin kann man das ja mal erwähnen und sagen, also damit dieses Bewusstsein auch

00:22:08: zu den Menschen trinkt, ist Essen dann ansonsten Eigenverantwortung.

00:22:15: Ja schon, aber es hat sich ja, es hat schon viel zu tun mit dem, was wir wissen.

00:22:26: Wir wissen ja heute auch, dass die Menschen, die mehr Zugang zu Bildung haben, die ernähren

00:22:33: sich inzwischen viel, viel gesünder.

00:22:34: Also jetzt in Berlin, in den Brennpunktschatteln, da ist die Ernährung ganz, ganz schlecht.

00:22:39: Und das kann ich denen auch nicht zum Vorwurf machen, die werden nicht mal eine Bücher

00:22:44: kaufen oder deine, das ist klar.

00:22:46: Ich denke man muss genau überlegen, aber irgendwas muss man jetzt schon tun, weil, wie

00:22:54: ich sage, es ist ja eigentlich auch eine, eine Zugutung für die Intelligenz des Menschen,

00:23:00: dass wir da etwas laufen lassen, was offensichtlich krank macht und die Lösung ist bekannt und

00:23:07: das passiert aber nichts.

00:23:08: Und wir haben es schon oft geschafft.

00:23:10: Also ich bin Optimist, wir haben irgendwann auch angefangen Sicherheitsgurte, fand auch

00:23:15: keiner toll, jetzt wissen wir, es ist gut, mit dem Rauchen und das nächste große Ding ist,

00:23:20: es muss irgendwas beim Essen passieren.

00:23:22: Also vielleicht ist es ja eine Möglichkeit, offizielle Empfehlungen erstmal wirklich

00:23:26: so rauszugeben.

00:23:27: Das ist ja der Schritt, bevor wirklich was gesetzlich geregelt wird.

00:23:32: Das wäre auch eine Möglichkeit.

00:23:33: Und wie findest du die Idee, an Schulen einfach dieses Wissen zu lehren?

00:23:43: Ja klar, das ist das A und O.

00:23:46: Vor allem, wenn man da ja auch alle erreicht.

00:23:48: Du erreichst ja auch die Erwachsenen.

00:23:51: Ja.

00:23:52: Ja genau.

00:23:53: Das ist absolut wichtig.

00:23:56: Und es gibt ja auch Sportunterricht.

00:23:59: Natürlich hat Sport auch noch die Komponente ja von Wettkampf und Spiel, aber Ernährung

00:24:06: gehört in die Schule, das ist ganz klar.

00:24:08: Gibt es ja einen Ansatz, weißt du was darüber?

00:24:11: Es gibt Initiativen, wir sind auch aktiv in Berlin, wir sind auch mit der Politik in

00:24:17: guten Gesprächen, die Mühlen malen langsam, aber es bewegt sich schon was.

00:24:23: Ja, du wenn ich überlege, wo wir vor 30 oder vor 40 Jahren gestanden haben und wo wir

00:24:28: heute stehen, finde ich, ist ganz viel passiert.

00:24:32: Absolut.

00:24:33: Auch bei den, du hast gesagt auch die Empfehlungen.

00:24:35: Es ist ja auch so, als ich, wie du, ich ernähre mich ja seit langen, pflanzlich, vegetarisch

00:24:44: und ich meine vor 20 Jahren wurde man da schon auch oft ziemlich doof angeschaut, musste

00:24:51: das begründen und wenn man jetzt heute anschaut, die letzte Änderung der deutschen Gesellschaft

00:24:56: für Ernährung, das ist ja fast schon vegetarisch.

00:25:00: Kannst du sagen, was sie verändert haben oder wo sie jetzt stehen?

00:25:03: Das entwickelt sich ja immer mehr.

00:25:07: Vor ein paar Jahren hieß es ja ja noch, man soll oder muss Fleisch essen.

00:25:12: 300 bis 600 Gramm, dann wird es auf einmal, man kann Fleisch essen, jetzt taucht es nur

00:25:19: noch am Rande auf.

00:25:21: Es ist eine Möglichkeit, die Eier nur noch ein Ei pro Woche.

00:25:27: Und also, dass sie, das sagen wir mal, da gab es natürlich auch viel Gegenstimmen, das

00:25:34: ist mir auch klar und man musste das auch mal gut kommunizieren, aber wir haben niemanden

00:25:38: bevormunden, aber es ist auch andererseits toll, dass jetzt doch klar wird, dass das

00:25:44: gesehen wird, dass das eine gesunde Ernährung eben so ist.

00:25:49: Jetzt kommt noch der Klimawandel und die ökologische Komponente dazu und ich war schon relativ

00:25:57: froh über diese neuen Empfehlung, dachte ich, das wird langsam.

00:26:00: Das denke ich mir.

00:26:02: Noch eine Frage zur Ernährung, wie hältst du es mit dem biologischen Anbau?

00:26:10: Glaubst du, dass das sehr wichtig ist als Basis für eine gesunde Ernährung oder sagst

00:26:18: du Hauptsache erst mal pflanzlich und dann als nächstes Schritt?

00:26:23: Bio ist wichtig, aber es ist nicht ganz so entscheidend wie die anderen Faktoren.

00:26:31: Also nicht zwingend auf jeden Fall?

00:26:32: Nicht zwingend, nee.

00:26:33: Also es ist schon so, wenn man jetzt zum Beispiel, man möchte ja Pestizide zum Beispiel nicht

00:26:40: so viel zu sich nehmen, wenn ich jetzt Salat kaufe, klar, da gucke ich wirklich drauf,

00:26:47: dass das immer Bio ist und das würde ich auch immer empfehlen, soweit das finanziell

00:26:52: möglich ist, um den Pestizideintrag in den eigenen Körper zu reduzieren.

00:26:57: Der andere Punkt ist ja das Bio Gemüse, weil die Biopflanze muss ja um ihr Leben kämpfen

00:27:03: und weil sie um ihr Leben selber kämpfen muss, das nimmt das Glyphosat, nimmt das da nicht

00:27:08: ab, entwickelt sie ja mehr gesunde, sekundäre Pflanzenstoffe und deswegen ist ja mehr Power

00:27:14: in den Bio-Sachen drin.

00:27:16: Und das versuche ich auch immer zu empfehlen.

00:27:21: Ich will gerade sagen, was die sekundären Pflanzenstoffe sind, das sind die, die die

00:27:29: Farbe ausmachen im Gemüse, die das Aroma ausmachen und die sind so wichtig für einen gesunden

00:27:38: Darm, für unsere Gesundheit insgesamt, nur damit man einfach mal das sieht und sekundäre

00:27:44: Pflanzenstoffe sind die nur in Pflanzen?

00:27:47: Ja, genau.

00:27:48: Wie bei Laststoffe übrigens auch, das andere ist super Food.

00:27:55: Und ganz wichtig eben, das macht den Geschmack, das ist das Würzige, das Pikante, das Farbege

00:28:06: und deswegen ist es auch Quatsch, wenn man versucht, Zwiebeln zu züchten, wo wir nicht

00:28:09: mehr weinen müssen, wenn wir sie schneiden.

00:28:11: Dieser Schaufstoff, der da drin ist, der ist sehr, sehr gesund.

00:28:14: Das Einzige, was ich halt auch immer gucke, ich kaufe bei Bio-Company ein, ich kaufe

00:28:19: aber auch bei Discounter ein und ich gucke mir natürlich schon auch immer die Preise

00:28:22: an und denke, okay, das muss ich auch wissen für meine Empfehlung, weil manchmal ist

00:28:26: der Unterschied zu groß.

00:28:28: Und dann sage ich mir, okay, Hauptsache Gemüse, es muss nicht immer Bio sein.

00:28:34: Gut.

00:28:35: Wir haben hier eine Kiste.

00:28:40: Oh.

00:28:41: Und da ist was drin, das hoffentlich was mit dir zu tun hat.

00:28:46: Möchtest du die Kiste mal aufmachen und reinschauen, was da drin ist und ob du was dazu sagen

00:28:52: kannst, bitte.

00:28:53: Okay, jetzt wird es spannend.

00:29:02: Ein Cheeseburger.

00:29:11: Ja.

00:29:12: Was willst du da von mir wissen?

00:29:15: Ist du ab und einmal ein Cheeseburger?

00:29:19: Nein.

00:29:20: Nee, ja, doch, in veganer Form schon.

00:29:25: Ah.

00:29:26: Es ist ja nicht drauf gestanden, also das steht ja nicht.

00:29:29: Ja, ja.

00:29:30: Doch, also es ist so, das ist mir ganz wichtig.

00:29:36: Also 100 Prozent ist nicht gut oder 100 Prozent ist nicht lebensreal.

00:29:43: Also auch wenn ich jetzt schimpfe auf das industrielle Futter, wenn ich mal unterwegs

00:29:52: bin mit der Familie und da ist ein bekanntes Schnellrestaurant, dann kann es auch sein,

00:29:59: dass ich mir eine Pommes mit Ketchup hole.

00:30:01: Da stehe ich auch dazu.

00:30:03: Ich habe auch was von dir durchaus mitgenommen oder auch gelernt in, ich glaube das ist

00:30:11: in deinem ersten Buch oder im zweiten Buch, das weiß ich gar nicht.

00:30:14: Hast du von davon gesprochen, dass der Körper auch immer einen Reiz braucht?

00:30:19: Das ist ja die schöne Interpretation.

00:30:22: Genau.

00:30:23: Die Pommes mit Ketchup als ...

00:30:25: Ja, zum Beispiel oder auch ...

00:30:26: Kneipsterein.

00:30:27: Nicht nur Kneipsterein, überhaupt generell.

00:30:31: Du sagst ja, die Pommes ist ja extrem wichtig auch in dem Zusammenhang.

00:30:37: Genau.

00:30:38: Wenn man das Leben ... also ich würde es jetzt vielleicht nicht zwingend auf die Pommes übertragen,

00:30:43: aber da ist mir eher wichtig, dass es ... man soll sich nicht nur stressen, sondern soll

00:30:48: auch ein bisschen locker sozusagen bleiben.

00:30:50: Und die Hormis ist ganz elementar.

00:30:55: Wenn wir ein Leben nur in unserer gewählten Komfortzone verbringen, wird der Körper träge

00:31:02: und er wird dann am Ende krank.

00:31:05: Also heißt, wir brauchen schon mal ein bisschen nach Reiz und dadurch bleiben wir auch wahrscheinlich

00:31:16: tatsächlich länger gesünder.

00:31:19: Absolut.

00:31:20: Es ist ja auch so, also ich dusche seit ... ja, seit wenigen Jahren nur noch kalt.

00:31:28: Von Anfang an?

00:31:30: Ja, ja.

00:31:31: Ah, okay.

00:31:32: Und es ist ganz ... das ist jetzt ... aber ich würde da auch nicht prallen damit, aber

00:31:37: ich will eins sagen, es macht nicht wirklich Spaß.

00:31:40: Vor allem beim Haarewaschen macht es keinen Spaß.

00:31:44: Aber das ist so das, wo ich denke, ja gut, dass ... man muss halt manchmal ... ich meine,

00:31:52: Sport macht am Anfang auch keinen Spaß.

00:31:55: Ja.

00:31:56: Wenn man es dann kann und wenn man sich fit fühlt, dann ist es gut.

00:32:00: Aber man darf nicht vergessen, all diese Dinge, Fasten, Sport, Kneipgüsse, das ist physiologisch,

00:32:08: medizinisch, ein Stress für den Körper.

00:32:11: Und Stress ist erst mal nicht schön.

00:32:13: Und dann aber dann arbeitet der Körper damit, das wie bei den sekundären Pflanzenstoffen

00:32:18: und der Pflanze, der macht es ja auch keinen Spaß der Pflanze.

00:32:21: Die findet ja, wenn sie jetzt denken oder gefühlt wird, würde sie sagen auch Glyphosat, ist

00:32:26: doch super.

00:32:27: Ja, brauche ich weniger zu tun.

00:32:29: Ja, genau.

00:32:30: Ich habe weniger Arbeit.

00:32:31: Das ist halt das Prinzip, wenn wir müssen ... wir müssen da einen Reiz setzen.

00:32:35: Sonst wird das nichts.

00:32:36: Ja, aber nicht so viele Reize.

00:32:37: Weil dann kippt das System.

00:32:40: Man kann es auch übertreiben.

00:32:41: Genau.

00:32:42: Und ein Wettbewerb, wie lange man es in der Sauna aushält und noch einen Aufguss ist

00:32:48: schlecht.

00:32:49: Ja.

00:32:50: Ja, und nur von ...

00:32:52: industrieller Nahrung sich zu ernähren, ist mit Sicherheit sehr, sehr schlecht.

00:32:58: Genau, sehr, sehr schlecht.

00:33:00: Gut, weil es ist noch ein Krim.

00:33:02: Ach, eine Buddha-Stadt.

00:33:04: Ja, natürlich. Meditation, das ist natürlich auch etwas, was ich, das weißt du, Jana,

00:33:10: was ich sehr, sehr schätze.

00:33:14: Immer wieder mit mir hadre, weil ich nicht genug Zeit dafür...

00:33:20: Nein, weil ich nicht so viel Zeit dafür aufwände, wie ich eigentlich möchte.

00:33:25: Also Andrea, du bist also nicht nur Wissenschaftler durch und durch Sondern,

00:33:32: du hast noch eine andere Seite.

00:33:34: Ja, ja, ja klar. Logisch.

00:33:37: Und seit wann?

00:33:38: Ja, logisch ist es, also logisch ist es nicht unbedingt, ja.

00:33:43: Aber es ist...

00:33:45: Naja, also...

00:33:46: Siehst so.

00:33:47: Also sagen wir mal so, es war für mich immer, wie Sie sagen, die...

00:33:53: die spirituelle Ebene, die...

00:33:57: die sinnsuchende Ebene, die war immer ganz, ganz stark ausgeprägt bei mir.

00:34:00: Das war schon eine Kindheit, ein Thema.

00:34:04: Und das war auch mit einem Punkt, glaube ich, weshalb ich dann am Ende

00:34:10: bei der Naturherkunde gelandet bin.

00:34:12: Also, oder, also ich mein medizinischer Weg dann so gestaltet hat,

00:34:17: weil ich gerne immer so ein bisschen...

00:34:19: Das nervt auch manche, aber ich gehe gerne immer an den Karn oder an die Ursache.

00:34:24: Und so ging es mir dann auch auf der Intensivstation.

00:34:26: Also ich dachte, es ist ja alles gut und nett und ich war ganz mächtig stolz auf mich,

00:34:30: dass ich das dann alles konnte.

00:34:31: Aber dachte, aber so richtig...

00:34:34: an die Ursache gehst du ja damit nicht, sondern du warst nur die Spätfolgen.

00:34:39: Und genauso warst du natürlich, wenn ich als Arzt,

00:34:42: abmeyerfe mit Leben und Sterben tagtäglich zu tun.

00:34:47: Naja, und da war das eben dann auch so ein Thema, wo ich dann dachte, okay,

00:34:52: da gehst du mal auf die Suche.

00:34:54: Du hast gesagt, du bist schon als Kind

00:34:57: mit diesen Gedanken in irgendeiner Form auch konfrontiert gewesen.

00:35:01: Ja.

00:35:02: Warum?

00:35:03: Ja, wenn ich das biste.

00:35:06: Ich...

00:35:06: Deine Eltern?

00:35:08: Ja, gut, meine...

00:35:10: Vom Elternhaus ist das ja alles bei mir sehr geordnet.

00:35:13: Eine Arztfamilie, katholisch, Schwaben.

00:35:19: Schwaben?

00:35:20: Also ist alles sehr geordnet.

00:35:23: Ich kann dir auch nicht...

00:35:24: Ja gut, das weiß man immer nicht, ich weiß auch nicht.

00:35:25: Aber es war schon mit 4, 5 Jahren, hab ich mich schon...

00:35:30: hab mich das schon...

00:35:33: wie soll ich mal... gequält oder hab mich interessiert zu...

00:35:35: Was ist denn mit dem Leben?

00:35:37: Ich hab alle genervt damit.

00:35:38: Den Stadtpfarrer, meine Mutter und so mit diesen Fragen.

00:35:44: Hast du eine Antwort gefunden?

00:35:46: Naja, keine so nach der Motto, jetzt hab ich's, aber der Punkt ist deswegen,

00:35:53: glaub ich halt, dass die Stille, die Meditation,

00:36:00: dass man die Antwort, die kann nur jeder für sich selber finden,

00:36:04: dass man die hauptsächlich dann findet, wenn man hier zur Ruhe kommt.

00:36:08: Und wenn man die Sprache zur Ruhe bringt,

00:36:13: wenn man und seine Wünsche und sein Konsum und so,

00:36:17: wenn das alles mal ein bisschen niedergehalten wird,

00:36:19: dann krieg ich die Antworten.

00:36:22: Aber es ist auch so, man muss dranbleiben.

00:36:24: Deswegen meint ich vor, ich würde gern mehr meditieren.

00:36:27: Ich hab auch mal ein Schweinehund.

00:36:29: Und dann sitz ich zu Hause, kommt von der Arbeit,

00:36:32: dann denk ich, jetzt wär's eigentlich gut zu meditieren.

00:36:34: Hab aber das Handy in der Hand und daddel dann rum.

00:36:39: Also es ist schon immer eine Anfechtung auch zu gucken,

00:36:43: wie man das alles integriert in sein Leben.

00:36:48: Wenn ich dir jetzt die Frage stelle,

00:36:53: glaubst du, dass es nach diesem Leben in irgendeiner Form weitergeht,

00:36:59: hast du eine Antwort da drauf?

00:37:01: Ja, klar.

00:37:02: Ja, dann?

00:37:03: Ja, natürlich.

00:37:04: Also für mich ist es natürlich klar.

00:37:06: Das heißt, natürlich ist es ein Glaube,

00:37:11: ich hab natürlich keinen wissenschaftlichen Bereich.

00:37:13: Aber das ist so eine tiefe Sicherheit, die hatte ich nicht immer.

00:37:19: Also ich bin da auch durchführend.

00:37:21: Aber die hab ich jetzt so seit 10, 15 Jahren sehr, sehr stark.

00:37:27: Und das trägt mich auch.

00:37:29: Ich muss auch sagen, das kann man ja nicht herbeireden

00:37:35: und auch nicht kaufen.

00:37:37: Aber ich bin sehr froh darüber, dass das für mich klar ist.

00:37:44: Machst du Yoga?

00:37:45: Ja.

00:37:46: Regelmäßig?

00:37:47: Das mach ich regelmäßig.

00:37:49: Also ich hab, ist auch so weit, dass ich in meinem Büro,

00:37:55: in meinem Arbeitszimmer, zu Hause überall liegen, Yoga matten.

00:37:57: Das ist jetzt vielleicht optisch nicht immer so ganz,

00:38:01: ja, die sind ja auch manchmal so bunt und so.

00:38:05: Aber allein deswegen, um immer, also ich komme sozusagen

00:38:09: von der Visite 2,5 Stunden und dann könnte ich ja auch gleich

00:38:13: an den Computer gehen, so liegt die Yoga Mathe,

00:38:16: da mach ich schnell 2, 3 Übungen.

00:38:19: Es ist eine gute Idee, einfach die überall hinzulegen,

00:38:22: weil dann denkt man auch eher dran.

00:38:24: Ich hab auch überall kleine Handeln und so Sachen.

00:38:26: Also einfach, dass man sich da gar nicht vorbereiten muss.

00:38:31: Sondern dass man sagt, ach so, ja klar.

00:38:33: Ist ein guter Tipp auf jeden Fall.

00:38:36: Ist es, glaube ich, noch eine Sache?

00:38:38: Das ist, das gehört wahrscheinlich zum Buddha.

00:38:41: Das ist eine...

00:38:43: Aber das willst du wahrscheinlich auch, dass ich das noch lese?

00:38:47: Ja.

00:38:49: Ah.

00:38:51: Moment.

00:38:53: Jetzt mach ich es kaputt.

00:38:55: Ach ja, der Sebastian, der Pfarrer Kneip.

00:39:00: Sebastian, ja.

00:39:02: Du bist, ja.

00:39:04: Was hat das mit dir zu tun?

00:39:06: Ja, bitte.

00:39:10: Na ja, das ist halt meine Familiengeschichte, ne?

00:39:13: Das hab ich, glaub ich, auch in meinem ersten Buch,

00:39:18: hab ich das ja beschrieben.

00:39:20: Der Großvater war Kneiparzt und der Vater ist Kneiparzt.

00:39:23: Ich bin in einem Kneip-Kur-Ort aufgewachsen,

00:39:26: wo sozusagen, wo man dauernd irgendwelche,

00:39:29: auch als Jugendliche, Wasserträdbecken fällt.

00:39:32: Da haben wir Partys dann gemacht als Jugendliche an den Wasserträdbecken.

00:39:36: Ja, das war, das hab mich wirklich begleitet.

00:39:39: Mein Vater, der war, das ging bei dem soweit,

00:39:43: dass wir in unserem Badezimmer hatten wir nicht nur eine Badewanne,

00:39:48: ohne Dusche, sondern Fußbadewanne waren da auch.

00:39:52: Zwei Stück, damit man Fußwechselbäder machen konnte.

00:39:56: Ja, war am Kalt.

00:39:58: Ja, genau. Und wir hatten so ein klein, also Swimmingpool ist übertrieben.

00:40:02: Aber wir hatten so ein kleines Schwimmbecken,

00:40:05: oder Bäckchen sagt man dann in Schwaben.

00:40:08: Und das war halt auch einbrechsam, weil mein Vater ist halt,

00:40:12: ja, vielleicht im Januar hat er dann mal eine Pause gemacht,

00:40:15: aber ansonsten ist er jeden Morgen da rein.

00:40:19: Ja, und ja, dann kriegt man das halt so mit.

00:40:22: Vorbild?

00:40:23: Ja, schon.

00:40:25: Also, ich mein, er hat auch seine Schwächen gehabt.

00:40:28: Aber dieses einfach, dieses Grundprinzip,

00:40:32: dass man über den Lebensstil, über den Alltag,

00:40:36: was für die Gesundheit macht, das ist halt stark rein.

00:40:39: Das ist für innerlich.

00:40:41: Ja, deswegen bin ich ja da auch wieder zurückgekommen.

00:40:44: Ich war schon auch gerne in der Kardiologie.

00:40:46: Ich habe Spaß gemacht, Herzkatheter und das alles.

00:40:49: Aber das war so stark, dieses andere, dann war die Zugkraft dann groß.

00:40:53: Sag mal, war es auch mal irgendwie zwischen drin ein Enfort, Terribel?

00:40:58: Nicht wirklich.

00:40:59: Ich war schon eher von der braven Sorte Kind zur Freude meiner Mutter.

00:41:05: Mein Bruder war, der ältere Bruder, der hat mehr so die Kämpfe durchfechten müssen.

00:41:11: Da habe ich schon profitiert, dass er schon auch die Freiheiten erkämpft hat.

00:41:16: Und nie ein Offen und Terribel nicht.

00:41:21: Also gut.

00:41:22: Hast du die Sachen mal ausprobiert?

00:41:23: Ja, natürlich.

00:41:24: Hast du?

00:41:25: Das erzähle ich jetzt auch nicht alles, was ich ausprobiert habe.

00:41:27: Aber du hast es schon ausprobiert?

00:41:28: Ja, natürlich.

00:41:29: In meiner Zeit war die Spätibli-Bewegung.

00:41:33: Ich habe eine Punkband noch in Berlin,

00:41:35: als ich anfing zu studieren gehabt.

00:41:38: Ich habe eine saugefärbte Haare und habe komische Dinge gegessen und getrunken.

00:41:44: Also das habe ich schon alles ausgenehm.

00:41:47: Bist du beruhigt?

00:41:51: Ja, weil ansonsten...

00:41:56: Ich brauche keinen heiligen Schein.

00:42:00: Ja, aber vielleicht ist es ja gerade toll, dass du eben auch diese Dinge erlebt hast.

00:42:07: Ja, das ist schon auch wichtig.

00:42:10: Das weißt du ja auch.

00:42:13: Ich glaube es ist schon auch ganz gut, dass man ein paar Dinge selber mitgemacht erlebt hat,

00:42:17: dass nicht alles immer rund läuft oder auch beim Lebensstil.

00:42:20: Ich habe geraucht.

00:42:22: Ich habe...

00:42:23: Also ich rede nicht aus der Theorie heraus.

00:42:26: Ich weiß, wie schwer es ist, rauchen aufzuhören.

00:42:28: Und da will ich mich jetzt sozusagen aber nicht...

00:42:34: Da werde ich jetzt nicht prallt, aber dafür kriegt man einen besseren Blick für das realistische.

00:42:42: Ja, das denke ich auch.

00:42:45: Also tut jetzt hier vielleicht nicht so viel zur Sache, aber ich habe natürlich auch geraucht.

00:42:49: Ich glaube, das war...

00:42:50: Du hast auch geraucht.

00:42:51: Ja, ich habe mit 27, also ich dann wirklich fertig war mit Medizinstuttern, habe ich aufgehört.

00:42:59: Also ganz klar aufgehört, weil ich da schon gedacht habe,

00:43:02: ah, gut kann das nicht sein.

00:43:05: Ich habe erst mit 40 aufgehört.

00:43:07: Du hast mit 40 aufgehört.

00:43:08: Wobei, ich habe spät angefangen.

00:43:10: Ich habe eigentlich erst so mit mit mit den 20 so richtig durchgeschaut.

00:43:14: Ja gut, dann ist es ungefähr, na ich habe ein bisschen weniger, aber trotzdem.

00:43:18: Aber es ist ja noch gut genug.

00:43:20: Wie lange dauert es eigentlich, wenn man geraucht hat und aufhört,

00:43:22: bis man dann so sagt, der Körper hat das alles verarbeitet?

00:43:28: Was würdest du sagen?

00:43:29: 15 Jahre.

00:43:31: 10, 15 Jahre?

00:43:33: Ja, also ich denke auch, ja.

00:43:37: Also ich denke, so medizinisch sind so die meisten Risiken nach 10, 15 Jahren eigentlich fast auf null.

00:43:44: Magst du deinen Alter verraten?

00:43:47: 62.

00:43:48: Bist auch schon 62?

00:43:52: Ja, ich meine Spaß macht einem das nicht.

00:43:54: Natürlich, wenn man sich älter werden spürt, oder auch, wenn man immer gefragt hat, wie alt bist du,

00:44:05: und man, das hat ja immer mehr, na?

00:44:08: Das ist ja, finde ich schon auch eine Anfechtung.

00:44:12: Was machst du denn ganz konkret, damit du halt mit 80, 90 immer noch fit bist

00:44:23: und dein ganzes Wissen hoffentlich noch weitergibst?

00:44:27: Oh ja, das wäre schön.

00:44:29: Ja, natürlich.

00:44:30: Ist das deine Aufgabe?

00:44:32: Machen Sie nicht?

00:44:33: Ja doch.

00:44:34: Also ich hätte nichts dagegen.

00:44:36: Ja gut, was mache ich?

00:44:38: Ich meine klar, die Ernährung, das ist für mich schon A und O

00:44:43: mit kleinen Sünden zwischendurch natürlich.

00:44:46: Aber bei der Ernährung bin ich schon konsequent.

00:44:52: Ich bin ein Kneip, na?

00:44:55: Ist ganz klar.

00:44:57: Kalt duschen?

00:44:58: Kalt duschen, in kalte Seen springen, wenn immer ich die Möglichkeit habe.

00:45:03: Und ich wohne nicht weit weg vom Schlachtensee in Berlin.

00:45:06: Also das heißt, das mache ich auch recht oft.

00:45:09: Im Winter?

00:45:10: Im Winter, ja.

00:45:13: Also auch das macht keinen Spaß.

00:45:18: Aber danach fühlt es sich gut an.

00:45:20: Wir haben ja auch eine Kältekammer bei uns im Krankenhaus.

00:45:23: Die ist natürlich für die Patienten.

00:45:25: Aber ich meine, wenn sich die Gelegenheit bietet, gehe ich da auch rein.

00:45:29: Das ist ja auch ähnlich.

00:45:30: Man muss sich da ja überwinden.

00:45:31: Warst du mal in der Kältekammer?

00:45:32: Nein, ich gehe immer nur ins Kältepäcken.

00:45:34: Hat ja minus 110 Grad.

00:45:36: Ist es da nicht leichter, in den Kältekammer zu gehen als in den Kältepäcken?

00:45:40: Weil das ist in den Rädern.

00:45:41: Es ist ein bisschen leichter im ersten Moment,

00:45:43: weil, sagen wir mal, ein kaltes Wasser hat ja eine viel stärkere Intensität.

00:45:49: Aber in der Kältekammer ist es auch nicht so einfach.

00:45:52: Du merkst dein Körper.

00:45:53: Also ein Patient, ich frage noch meine Patienten,

00:45:59: wie finden sie es, die meisten sind begeistert von der Kältekammer.

00:46:02: Und das macht gute Laune.

00:46:03: Und da habe ich mal gefragt, was denken Sie denn,

00:46:05: warum man gute Laune kriegt, und dann sagte sie, na ja,

00:46:08: weil man überlebt hat.

00:46:10: Also man hat so ein bisschen das Gefühl, jetzt ist aus, minus 110 Grad.

00:46:16: Und das ist schon auch eine Überwindung.

00:46:19: Aber auch da kriegt man diesen Kick.

00:46:21: Also Kält ist für dich auf jeden Fall ein Riesensauna.

00:46:26: Ja, auch natürlich.

00:46:27: Ich mag auch Wärme natürlich sehr.

00:46:29: Ich mag Sonne übrigens auch sehr.

00:46:31: Sonne, wie hältst du es mit der Sonne?

00:46:34: Ach, das ist ein ewiger Kampf.

00:46:36: Natürlich machen mir die Dermatologen keinen Spaß.

00:46:39: Die wollen ja am besten, dass man gar nicht in die Sonne geht.

00:46:43: Ich weiß auch, die Haut altert, denke ich mir, na ja, gut.

00:46:48: Die Falten finde ich jetzt nicht so schlimm.

00:46:51: Ich möchte natürlich kein Hautkrebs.

00:46:54: Andererseits finde ich das Sonne, was unglaublich Schönes ist,

00:46:57: was Belebendes, was, ich meine, warum gehen alle,

00:47:00: warum werden alle fröhlich, sobald der erste Sonnenstrahl da ist?

00:47:05: Wie hältst du es?

00:47:07: Ich liebe Sonne.

00:47:09: Ich habe sie immer geliebt.

00:47:11: Ich habe sie aber zu sehr geliebt.

00:47:13: Definitiv als junge Frau war ich einfach viel zu oft in der Sonne.

00:47:17: Und weil ich so eine helle Haut habe, habe ich mich oft verbrannt.

00:47:20: Das ist natürlich nicht doll.

00:47:22: Und das sage ich auch jetzt, dass die Leute nicht machen sollen.

00:47:24: Ganz klar.

00:47:26: Aber die Sonne, ohne Sonne können wir überhaupt nicht leben.

00:47:30: Wir brauchen das.

00:47:32: Ich denke auch, dass es wichtig ist,

00:47:35: dass wir das Sonnenlicht aufnehmen.

00:47:37: Durch die Augen und so weiter.

00:47:39: Absolut.

00:47:41: Also du gehst in die Sonne.

00:47:43: Ich cremst du dich ein oder cremst du dich nicht ein?

00:47:45: Naja, ich crem mich ein beim Skifahren im Winter natürlich,

00:47:48: wenn da Sonne ist oder im Sommerurlaub.

00:47:52: Wenn man am Meer ist, da crem ich mich auch ein.

00:47:57: Aber ansonsten crem ich mich nicht ein.

00:48:00: Also von der Theorie ist es ja auch so, dass eine leichte Bräune,

00:48:03: eine natürliche ist ja eigentlich auch ein Schutz vor Sonnenbrand,

00:48:06: trägt zur Vitamin D-Produktion bei.

00:48:09: Und das ist ein Naturherkunde, dass man aussagt, das ist ein Naturfaktor.

00:48:13: Ja, es gab doch früher auch diese Kliniken, die sanatorien.

00:48:17: Ja, bei den tuberkulose Kranken, Davos und so.

00:48:22: Also ich glaube, man sollte sie nicht ganz verteufeln.

00:48:25: Aber klar, ein Sonnenbrand hast du ja auch gesagt.

00:48:27: Ein Sonnenbrand ist natürlich nichts Gutes.

00:48:29: Ja, damit wäre es ganz einfach, wenn man somit umgehen würde.

00:48:33: Also jetzt haben wir nochmal das Essen, wir haben Kälte,

00:48:39: wir haben die Sauna, wir haben die Sonne.

00:48:43: Yoga Meditation.

00:48:45: Mhm.

00:48:47: Fehlt noch was?

00:48:50: Also mit Sport?

00:48:52: Ja, Sport, klar.

00:48:54: Ja, Sport ist natürlich...

00:48:57: Aber wie gesagt, vor allem ich sehe Sport,

00:49:01: Sport ist schon in jeder Hinsicht gut.

00:49:05: Das machst du.

00:49:08: Ach, das wechselt.

00:49:10: Also ich habe das Privileg, dass ich wohnen ja 7 Kilometer

00:49:15: vom Emanuel Krankenhaus entfernt.

00:49:19: Und wenn ich einmal abbiege nach 200 Metern,

00:49:22: ist das ein Waldweg bis zum Krankenhaus,

00:49:25: kurz vorm Krankenhaus ist der Wannsee.

00:49:29: Und das fahre ich jeden Tag mit dem Fahrrad hin und zurück.

00:49:32: Und wenn ich Fahrrad fahre, dann trete ich in die Eisen,

00:49:36: also dass ich wirklich außer Atem bin.

00:49:39: Das trecke ich auch gerne mit meiner Uhr,

00:49:41: das ist ja auch gut dabei.

00:49:44: Da mache ich Yoga, dann jogge ich ein, zwei Mal die Woche.

00:49:48: Das ist mit Krafttraining.

00:49:50: Ja, ich habe Handeln, habe ich eigentlich, wie gesagt,

00:49:53: überall ein bisschen und Terrapender.

00:49:57: Wobei ich auch schon die Erfahrung gemacht habe,

00:50:01: man muss auch ein bisschen aufpassen.

00:50:03: Also ich habe es auch da hin und da mal übertrieben

00:50:05: und dann hatte ich auch mal ein Schulterproblem.

00:50:07: Also mir passieren genau die gleichen Fehler wie all anderen.

00:50:12: Das ist auch gut so, weißt du auch, worüber du sprichst, oder?

00:50:15: Ja, ja klar.

00:50:17: Und ich mache schon alles, auch Koordinationstraining.

00:50:20: Das ist leider wichtig.

00:50:22: Also ich meine, leider, weil es auch wieder ein Zeitauch warnt.

00:50:26: Wir haben noch dieses Kerlchenvergessen vorhin.

00:50:31: Was steht denn da drauf? Soll ich es vorlesen?

00:50:33: Ja, bitte.

00:50:34: Was hältst du von der folgenden Aussage?

00:50:37: Man kann alles erreichen, was man sich zum Ziel gesetzt hat.

00:50:42: Fast.

00:50:49: Ich glaube schon, es ist wahnsinnig wichtig, Ziele zu haben.

00:50:55: Und ich hatte ja vorher auch über, wie gesagt,

00:51:02: das Spiritualität für mich, ein bewegendes Thema, ein wichtiges Thema,

00:51:06: da habe ich auch eine gewisse Demut vor dem,

00:51:08: dass ich für mich denke, na ja, ein bisschen wird auch da oben entschieden.

00:51:15: Wahrscheinlich nicht nur ein bisschen, auch ein bisschen mehr.

00:51:19: Und insofern, also ich setze mir Ziele,

00:51:23: und wie man im Englisch so sagt, the best effort.

00:51:29: Also ich versuche mir dann, die größtmögliche Mühe zu geben,

00:51:34: das zu erreichen, aber dann lasse ich es auch los.

00:51:38: Also sozusagen der Weg ist das Ziel.

00:51:42: Ich freue mich, wenn ich das Ziel erreiche,

00:51:44: aber mein Job ist es, mich gut auf den Weg zu machen.

00:51:48: Gibt es irgendein Ziel, das du in deinem Leben jetzt noch erreichen möchtest?

00:51:56: Auch viele.

00:51:58: Ja, dann erzähl mal.

00:52:02: Also, ja gut, ich bin schon, sagen wir so grundsätzlich,

00:52:07: aber das kennst du ja auch, ich bin natürlich auch ein Familienmensch.

00:52:10: Ich möchte da noch viele, viele schöne Stundentagewochen,

00:52:14: monate Jahre mit viel Liebe angefüllt erleben.

00:52:22: Ich spiele gerne Gitarre und früheren Bands,

00:52:28: eben ja, Jazzbands, dann Punkbands.

00:52:32: Und das habe ich jetzt ein bisschen wiederentdeckt,

00:52:34: und ich habe festgestellt, da geht noch mehr.

00:52:38: Also, da, ich würde gerne da wieder ein bisschen besser werden.

00:52:44: Vielleicht kannst du dich ja mit Walter Longo zusammen tun?

00:52:48: Ja, genau, der spielt ja auch, der spielt sehr gut Gitarre.

00:52:51: Der wollte ja eigentlich Musiker werden.

00:52:53: Genau, ich wollte auch Musiker werden.

00:52:55: Aber ich hatte da so, vielleicht nur,

00:52:57: wenn das ganz kurz fallen zu lassen, da war ich das nach dem Abitur.

00:53:00: Und genau, eine kleine Rebellion hatte ich ja doch,

00:53:03: weil Großvater und Vater waren Arzt.

00:53:07: Und meine beiden Geschwister wurden nicht Ärzte.

00:53:11: Also war klar, einer wird doch hoffentlich Arzt werden.

00:53:16: Und das hat Widerstand natürlich in mir vorgerufen.

00:53:19: Das ist ja klar.

00:53:21: Und den Freund von mir, der ist nach Boston gegangen,

00:53:24: USA ans Jazz College, und dann habe ich den besucht

00:53:28: und dachte, wow, das wäre doch mal was.

00:53:31: Und da war es aber wirklich sehr ernüchternd.

00:53:33: Der hat mich dann einen Tag mitgenommen in die Gitarrenklasse

00:53:36: und ich dachte, ich war ja in so einer schwäbischen Kleinstadt.

00:53:39: Und da war ich der King, da war ich sehr, sehr gut.

00:53:42: Und dann hatte er mich in diese Gitarrenklasse.

00:53:45: Und ich habe ungefähr zehn Sekunden gebraucht.

00:53:48: Und mir war klar, ich vergesse es.

00:53:51: Das ist, ob er natürlich, ich hätte auch sagen können,

00:53:55: setzt ihr das zum Ziel oder so,

00:53:57: vielleicht wäre ich auch gut geworden, ich will es nicht sagen.

00:54:00: Aber dann war das doch so, dass ich dachte, okay,

00:54:03: vielleicht ist es, ich fand Medizin schon auch interessant,

00:54:06: vielleicht ist es doch der bessere Weg, Medizin zu erzielen.

00:54:09: So, jetzt habe ich mich, jetzt bin ich abgewichen von den Zielen Musik,

00:54:12: genau das Einziel.

00:54:14: Ja gut, das andere Ziel ist sicherlich, mir geht es da, glaube ich, wie dir.

00:54:18: Es ist für mich schon auch ein Ziel,

00:54:21: diese wichtigen Dinge nach außen zu geben.

00:54:24: Also ich möchte das nicht als Privatwissen haben.

00:54:27: Ich habe ja das Privileg, dass ich an viel Information komme,

00:54:32: viel wissenschaftliche Studie, aber ich möchte es rausgeben.

00:54:35: Also wenn es nach mir geht, gerne bis, wie sagt man, bis zur Grube Bücher schreiben.

00:54:43: Wie alt möchtest du werden? Hast du da ein Ziel?

00:54:47: Naja, ich möchte nicht lästig für andere werden, sagen wir mal so,

00:54:51: das ist so eine Frage.

00:54:53: Ich hätte jetzt nichts dagegen, 100 zu werden.

00:54:58: Viel mehr muss es aber auch nicht sein.

00:55:01: Also, es wird auch unübersichtlich, muss man sich mal vorstellen.

00:55:06: Na ja, da hat man dann Enkel, dann hat man Ureng.

00:55:09: Wie viele Kinder hast du eigentlich?

00:55:11: Ich habe vier Kinder.

00:55:13: So ein Weihnachtsfest kann dann ziemlich stressig werden.

00:55:16: Aber wenn du dann der King bist, als Ältester?

00:55:20: Ja, mal gucken, vielleicht sagen sie auch, er ist schon wieder.

00:55:23: Mit seiner Kneiptherapie und seinen Ernährungsempfehlungen.

00:55:28: Vielleicht ist das ja bis dahin wieder richtig in.

00:55:31: Das könnte schon sein, oder?

00:55:33: Davon gehen wir jetzt mal aus.

00:55:35: Ja, genau. Super schön.

00:55:37: Lieber Andrea, ist ganz viel Dank, dass du bis hierhin jetzt dabei warst.

00:55:43: Jetzt gibt es ja noch den Rollentausch.

00:55:46: Das heißt, wenn du möchtest, darfst du jetzt mir eine oder zwei oder auch drei Fragen stellen.

00:55:56: Ja, wenn du irgendwas wissen möchtest.

00:56:00: Ich meine, du hast natürlich jetzt schon den Boden bereitet.

00:56:04: Als du mich jetzt ja schon sehr persönliche Fragen gefragt hast,

00:56:09: ging es schon in meinem Kopf, dachte ich mir, wie ist es wohl bei ihr?

00:56:14: Jetzt machen das wahrscheinlich alle dann.

00:56:17: Aber ich mache mal einen Versuch von ein, zwei Sachen, die mich besonders interessieren.

00:56:23: Und ja, was hast du dir denn vorgenommen als Ziel für die nächsten Jahre, für die Zukunft?

00:56:36: Also für mich ist ganz klar, das war es immer gewesen.

00:56:41: Ich merke ja, je älter ich werde, desto mehr Wissen bekomme ich auch.

00:56:46: Ich finde es faszinierend, welche Wissenskanäle da zusammenlaufen und wieder Neues daraus geboren wird.

00:56:57: Das finde ich einfach so toll.

00:56:59: Ich bin super gespannt, was da noch alles kommt und ich möchte das unbedingt weitergeben.

00:57:03: Ich habe auch gesagt, ich werde wahrscheinlich nie aufhören zu arbeiten.

00:57:08: Also so lange ich meine geistigen und körperlichen Fähigkeiten behalte.

00:57:15: Und da tue ich natürlich auch was für.

00:57:18: Also ich bin schon jemand, der aber ehrlich gesagt auch nicht 100% alles tut, was er tun könnte.

00:57:27: Vielleicht, also ich weiß nicht, 70% von dem, was ich weiß, setze ich um, 30 habe ich noch Luft nach oben.

00:57:35: Ja, ist eine gute Quote, oder?

00:57:37: Ja.

00:57:38: Oder würdest du gerne mehr haben?

00:57:39: Ja, manchmal denke ich, ich bin schon ganz schon doof, dass ich nicht alt ist, was ich weiß umsetze.

00:57:45: Also mit meinem Stressmanagement, da könnte ich noch wirklich besser werden.

00:57:52: Das weiß ich auch mit der Ernährung, ist auch noch Luft nach oben.

00:57:56: Bei dir mit der Ernährung?

00:57:58: Ja.

00:57:59: Also ich könnte.

00:58:00: Du bist ja schon so lange bei der pflanzlichen Ernährung.

00:58:04: Ja, trotzdem.

00:58:06: Aber ich bin ja so jemand, der kann dann auch mal das Essen vergessen, was ja ganz gut ist, im Sinne des Fastens, finde ich schon gut.

00:58:16: Aber ich glaube manchmal bräuchte ich vielleicht doch ein bisschen mehr Eiweiß.

00:58:25: Also da ist vielleicht noch so was, aber ich weiß es nicht wirklich, weil also mein Krafttraining geht gut.

00:58:33: Ich nehme auch einen Muskel.

00:58:35: Du machst auch Krafttraining.

00:58:36: Ich mache Krafttraining.

00:58:37: Richtig.

00:58:38: Ja, aber erst seit ...

00:58:39: So mit Handeln und Bankpressen.

00:58:41: Ich habe so ein Quälbeer bei mir.

00:58:43: Echt?

00:58:44: Weil ohne den würde ich das nicht machen.

00:58:46: Und der kommt halt und mit dem trainiere ich und der macht das sehr liebevoll, weil das brauche ich ja auch.

00:58:52: Aber ich ist gerade hier und hab wirklich ...

00:58:55: Und der sagt dann noch fünfmal ...

00:58:57: Ja, Muskelkater sagt, ich kann nicht mehr.

00:58:59: Das geht nicht.

00:59:00: Und er sagt, doch, du kannst das.

00:59:02: Und das mache ich.

00:59:03: Das mache ich aber auch erst, das finde ich auch spannend.

00:59:06: Seit vier Jahren, also ich habe spät angefangen, aber besser spät als nie.

00:59:14: Absolut.

00:59:15: Ja.

00:59:16: Okay, also du bist richtig beim Krafttraining.

00:59:21: Ja.

00:59:22: Und jetzt muss ich aber natürlich noch eine Sache auch fragen.

00:59:24: Du musst ja natürlich auch nicht drauf antworten.

00:59:28: Aber wie hältst du es eigentlich mit deinem ...

00:59:32: Was denkst du?

00:59:34: Geht es weiter, wenn wir dann mal am Stauibett sind?

00:59:39: Also ich habe ein paar Erlebnisse in meinem Leben gehabt, die mir das aufgezeigt haben.

00:59:48: Also ...

00:59:51: Ich weiß noch, der erste Patient, ich war dann in der Landarztpraxis und da ist mein erster Patient.

00:59:58: Ich war alleine dann, habe die Vertretung gemacht.

01:00:01: Tatsächlich in dieser Arbeitssituation lag ihm sterben.

01:00:07: Der verstarb dann auch und da hat das Herz irgendwann versagt.

01:00:11: Er war herzkrank gewesen.

01:00:13: Und dann bin ich dann am nächsten Morgen hingekommen,

01:00:15: weil das macht man ja dann auch und hat dann natürlich auch alles untersucht

01:00:19: und den Schein ausgefüllt.

01:00:21: Und dann habe ich die Angehörigen gefragt, wann dieser Mensch verstorben,

01:00:27: dieser Mann verstorben sei und dann sagten die zu mir,

01:00:30: es soll auf die Uhren gucken und dann sind stehen geblieben.

01:00:35: Wow.

01:00:36: Und da dachte ich schon, bitte was ist das?

01:00:39: Ja.

01:00:40: Also das ist so eine Geschichte, aber es gibt von diesen mehreren.

01:00:44: Ja.

01:00:45: Und ich bitte auch, wenn ich ehrlich bin, ich bitte immer darum,

01:00:48: um Zeichen, dass dieser Glaube, den ich habe,

01:00:53: dass der nicht nur Glaube ist, sondern dass der Existenz existent ist.

01:00:58: Und das passiert, das funktioniert.

01:01:01: Und mittlerweile gehe ich ganz, ganz, ganz fest davon aus,

01:01:08: dass es weiter geht.

01:01:12: Weil ich habe ja schon viele Menschen gesehen, die gestorben sind

01:01:18: und habe sie gesehen, als sie noch gelebt haben.

01:01:21: Und ich fand das immer unglaublich,

01:01:23: weil dieser Mensch, der gestorben war,

01:01:26: hatte für mich überhaupt nichts mehr von dem Mensch,

01:01:29: der zuvor noch gelebt hat.

01:01:30: Das ist verrückt.

01:01:31: Das ist total verrückt.

01:01:33: Das ist genau, also da muss ich, ich habe ja fünf Jahre

01:01:37: auf der Intensivstation gearbeitet.

01:01:39: Ja.

01:01:40: Das hat mich so beeindruckt.

01:01:43: Du hast den, den, diesen Körper.

01:01:45: So, dann ist diese Sekunde, wo das passiert.

01:01:48: Und zack, ist alles weg.

01:01:51: Und das kannst du ja nicht molekular erklären.

01:01:54: Weil in diesen zehn Sekunden sind da immer noch die gleichen

01:01:58: Moleküle in der Haut.

01:02:00: Und das ist ja nicht.

01:02:03: Und das fand ich so beeindruckend,

01:02:06: dass ich dachte, okay, da kann man zwar auch Witze drüber machen,

01:02:09: die Lebenskraft oder, oder was das, aber das gibt es.

01:02:12: Das ist absolut klar.

01:02:15: Und wenn es natürlich diese Kraft gibt,

01:02:18: dann muss man sich auffangen, ja, woher kommt die dann eigentlich?

01:02:21: Ja, also das finde ich schön, dass du das da so sagst,

01:02:25: ja, das war, das war ganz, ich, Notarzt,

01:02:29: ich habe wirklich viele, viele Menschen sterben sehen.

01:02:33: Und das ist sehr beeindruckend.

01:02:36: Ich habe mich darüber noch nie mit,

01:02:40: mit einem Mediziner unterhalten.

01:02:42: Noch nie über, über dieses, über dieses Erleben bei mir.

01:02:46: Und ich habe das für mich immer so erklärt,

01:02:48: dass ich gesagt habe, die Seele ist aus diesem Körper gegangen.

01:02:53: Ja, ja, ja, ja, ja.

01:02:56: Ja, ja, das ist, das ist, das ist, was die Sprache dafür vorhält.

01:03:01: Genau.

01:03:02: Natürlich wissen wir alle nicht, was das jetzt ist,

01:03:04: aber das ist ja genau, ich glaube, da haben wir die,

01:03:07: aber das ist für mich im Übrigen auch,

01:03:09: die ähnlichen Erfahrungen.

01:03:10: Auch die Form, wie, wie ich in Verbindung bleibe

01:03:13: mit Menschen, die jetzt schon gegangen sind.

01:03:16: Ja.

01:03:17: Und das ist, für mich ist das Bild, der Seele,

01:03:20: das Bild, wie, wie wir später weiterleben.

01:03:25: Ja.

01:03:26: Also auch wenn man von dem Quantenfeld aussieht,

01:03:28: für mich sind das dann immer so, so kleine,

01:03:31: gündende Punkte, die überall da sind und die sich dann auch wieder finden.

01:03:37: Und, und das ist auch, was für mich auch noch so,

01:03:40: so wichtig ist, dass ich glaube,

01:03:42: dass wirklich alles mit allem verbunden ist.

01:03:45: Und deswegen ist auch so die, die Demut und auch das Respektieren

01:03:50: und auch nicht das Verurteilen, sondern eher mal genau hinkucken,

01:03:56: was denn das alles ist.

01:03:58: Das ist für mich ein Bestandteil meines Daseins geworden.

01:04:02: Und ich finde das schon, also ich bin froh,

01:04:05: dass mich das so erreicht hat.

01:04:07: Das ist gewachsen.

01:04:08: Das hatte ich nicht als junge Frau, ehrlich gesagt.

01:04:10: Das ist auch das, was ich schon gut finde im,

01:04:13: im Alter werden.

01:04:14: Da kommen noch so manche Gedanken dazu,

01:04:17: die ich früher nicht hatte.

01:04:18: Ging es dir auch, geht es dir auch so?

01:04:20: Absolut.

01:04:21: Also es gibt schon ein paar Goodies,

01:04:23: wenn man, wenn man älter, wie gesagt, es gibt auch,

01:04:25: natürlich, das hatte ich schon gesagt.

01:04:27: Die kennen wir ja alle, die brauchen wir jetzt nicht.

01:04:29: Die brauchen wir jetzt nicht ausführen.

01:04:30: Aber es gibt auch ziemlich schöne Seiten.

01:04:32: Ja, das, das, das ist ja auch tröstlich.

01:04:37: Und das ist wohltun.

01:04:39: Und kann ich genau so, so sehen.

01:04:43: Du hast auch noch mal gesagt,

01:04:45: ist jetzt gar nicht so in der spirituellen Richtung,

01:04:49: sondern noch mal, man, man, man kriegt ja auch beruflich.

01:04:53: Man reichert so eine, so eine Mischung aus,

01:04:55: aus Wissen, Informationen,

01:04:57: vielen Dingen, die man aufgesogen hat,

01:05:00: die man kommuniziert hat.

01:05:01: Das ist schon ganz schön,

01:05:03: weil sich das, das, das, das, das,

01:05:05: das verdichtet sich, das fruchtbar,

01:05:07: das, also das ist schon auch toll.

01:05:09: Also insofern bin ich da auch im Reinen,

01:05:12: mit dem, was du am Anfang gesagt hast,

01:05:15: wie alt ich bin.

01:05:16: (Lachen)

01:05:18: Ich gefragt hast du.

01:05:20: Ja.

01:05:22: Andreas, ganz, ganz herzlichen Dank,

01:05:26: dass du von Berlin nach Bad Thomburg gekommen bist.

01:05:31: Ja.

01:05:32: Für dieses Gespräch.

01:05:34: Sehr gerne.

01:05:35: Es hat Freude gemacht

01:05:36: und es ist immer ein ganz reichhaltiger Austausch mit dir.

01:05:41: Mit dir auch, danke.

01:05:43: [Hmph.]

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.