Vom Sternekoch zum Gesundheitsfan | Johann Lafer
Shownotes
Essen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme - es ist Genuss, Emotion und oft auch Trost. Doch was passiert, wenn man merkt, dass der eigene Lebensstil nicht mehr zu einem passt?
Wie verändert sich die Beziehung zum Essen, wenn Gesundheit plötzlich nicht mehr selbstverständlich ist? Wann wird Essen zur Gewohnheit, wann zur Belastung? Und wie schafft man es, sich bewusst, aber dennoch genussvoll zu ernähren?🤔
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00:00:00: Was uns beide verbindet, ist nicht nur die Bewusstseinswahrnehmung über den Inhalt der Ernährung,
00:00:07: sondern ich glaube auch das, was die Psyche mit uns macht.
00:00:10: Man könnte auch sagen, der Schweinehund, das ist ja wahrscheinlich das viel größere Überview,
00:00:15: ein paar Kilometer zu haben.
00:00:17: Wenn einer zu mir kommt und sagt, das ist alles so schlimm, dann stelle ich ihm die Gegenfrage,
00:00:21: was ist so schlimm? Weil schlimm ist ein sehr dehnbarer Begriff oder alles ist so schwer.
00:00:27: Das muss man immer sehen im Verhältnis der Ausgangsituat zu.
00:00:30: In der Tat war das dann oder ist das heute für mich der Beweis, dass die Natur ja wirklich heilen kann
00:00:36: und dass die Natur natürlich Inhaltsstoffe bringt, die unsere Gesundheitsheit den nicht sind.
00:00:41: Einer der definitiv zu den bekanntesten Köchen in Deutschland gehört, der Sternekoch war
00:00:49: und zum besten deutschen Partizier gekürt wurde.
00:00:53: Er hat preisgekrönte Restaurants geleitet und als Fernsehkoch die halbe Nation, mindestens die halbe Nation,
00:01:01: an den Herd geführt.
00:01:03: Wir beide haben schon zusammen gekocht, geschrieben, gefeiert, gelacht und jetzt sind wir mal ganz unter uns.
00:01:13: Und das ist für mich natürlich die Gelegenheit auch Dinge zu fragen,
00:01:18: worüber ich unbedingt noch mehr von dir wissen möchte.
00:01:22: Herzlich willkommen heute bei mir Johann Lover.
00:01:27: Ich freue mich total auf unser Gespräch.
00:01:30: Ja, liebe Petra, ich freue mich auch sehr.
00:01:32: Es ist wirklich schön, dass wir uns wieder mal sehen,
00:01:35: weil wir haben schon oft viele Begehungen gehabt, aber mal so ein Gespräch zu führen macht auch sehr viel Spaß.
00:01:41: Ja, das denke ich doch auch.
00:01:43: Du bist ja schon ganz lange Koch.
00:01:47: Du hast ja auch mal den Anfang einer Karriere gehabt.
00:01:50: Da war nicht alles so ganz glatt gelaufen.
00:01:54: Da habe ich das richtig in Erinnerung, dass zum Beispiel einmal ein Restaurantkritiker kam und da ist alles schief gelaufen.
00:02:01: Stimmt es?
00:02:03: Wenn ich das jetzt alles aufzählen wollte, was in meiner Karriere passiert ist,
00:02:09: es gibt natürlich auch Positives, aber es gibt sicherlich das, was am längsten in der Rennung bleibt, ist das Negative.
00:02:15: Dann würden wir einen neuen Podcast machen müssen.
00:02:17: Aber vielleicht zwei, drei Auszüge aus meiner langjährigen, 47-jährigen Kochkarriere.
00:02:24: Zunächst einmal muss ich sagen, ich bin ja in Österreich auf dem Bauernhof groß geworden
00:02:28: und für mich war ja damals der Beginn einer Ausbildung weg von zu Hause in eine Stadt wie Graz.
00:02:35: Das war für mich eine große Herausforderung.
00:02:39: Ich muss auch sagen, man hatte immer dann so geträumt von einem Koch, der auf großer, weiten Welt umherreist oder auf dem Schiff ist.
00:02:48: Für mich war das relativ vernüchternd, als ich dann meine Ausbildung begann,
00:02:51: nämlich indem ich den ganzen Tag nur Zwiebel geschält habe, Kühlhaus geputzt habe
00:02:56: und ab und zu mal durfte ich dann noch von den Resten des Fleisches, die auf dem Tisch lagen,
00:03:02: durfte ich noch das Magere rausschneiden, so kleine Ecke, die dann für so Grautflecken oder für irgendwelche Gerichte verwendet wurden,
00:03:10: für Majoranfleisch zum Beispiel.
00:03:12: Und da muss ich sagen, das war ja nicht das, was ich mir vorgestellt habe und gewünscht habe,
00:03:17: weil diese Monotonie, dieses immergleiche, nicht mehr weinen zu können,
00:03:22: weil aller Tränensaft, den man hatte, jeden Tag sich über diesen Zwiebeln ergaust,
00:03:28: dann habe ich gesagt zu meiner Mutter nach einhalb Jahren, weißt du was, ich möchte nicht mehr,
00:03:33: ich kann nicht mehr, es ist nichts für mich, das hat mir kochen nichts zu tun,
00:03:37: das ist wirklich irgendwie so ein Hilfsarbeiter wie bei der Baustelle,
00:03:40: einer der den ganzen Tag mit dem Schubkarten, da den Beton fährt oder was auch immer.
00:03:44: Und dann hat sich zu mir gesagt, das war eigentlich, da muss ich sagen, da bin ich heute noch sehr dankbar,
00:03:49: damals das Wichtigste in meiner Weiterentwicklung war nämlich der Satz,
00:03:54: der gesagt hat, Hansi, heißiger in der Österreich, Hansi, du hast damals das unbedingt gewollt
00:04:00: und wir bestehen jetzt drauf, der Papa und ich bestehen jetzt drauf, dass du die Lehre fertig machst.
00:04:06: Was du danach machst, ist uns egal, aber bitte, du uns eingefallen und mache dann diese Ausbildung zu Ende.
00:04:13: Zwei Fragen, wie alt warst du, als du wusstest, dass du koch werden wolltest
00:04:18: und wie lange hat die Ausbildung gedauert?
00:04:20: Also ich wusste schon eigentlich so abziehen, denn ich weiß, ich habe, also meine ganze Verwandtschaft lebte in der Schweiz
00:04:29: und ich habe mir damals von meiner Dante gewünscht mit neuen, nicht wenn sie im Sommer zu Besuch kamen,
00:04:35: kein Dennischläger, keine Fußballschuhe, sondern ein Schneebesen und eine Rührsüßel
00:04:40: und das war, glaube ich, schon der Beginn dessen, dass man gemerkt hat, dass das für mich was Besonderes ist.
00:04:45: Die Lehre selbst, die hat drei Jahre gedauert, ich habe sie dann auch mit Auszeichnungen bestanden am Ende,
00:04:51: aber ich muss sagen, das Sprichwort "Lehrjahre" sind keine Herrenjahre, das kann ich bestätigen.
00:04:58: Das würde ich heute auch nicht mehr so machen, wir hatten ja dann auch viele Auszubildende in den Unternehmen,
00:05:03: wir wurden auch mehrmals ausgezeichnet als das beste Ausbildungsbetrieb in einem Fahrheitsfall,
00:05:07: weil ich nämlich aufgrund meiner Erfahrung gesagt habe, wenn du mal jemand ausbildest, so kann es nicht sein und wird es nicht sein.
00:05:14: Schimpfst du nie in der Küche?
00:05:16: Doch, doch, doch, das ist normal. Also ein gewisser Druck ist notwendig, ich glaube das ist so,
00:05:21: aber der Druck muss in einem bestimmten Harmoniebereich verlaufen.
00:05:25: Wenn man weiß ja, dass, ich sage mal das Beispiel ist, wie immer, Sonntag zu Baschummittag,
00:05:31: es ist so ein typisches Mittagessen, da kommen alle zwischen 12 und 1 und dann sitzen da 40 Leute im Restaurant bestellen,
00:05:39: in der Regel 4 bis 5 Gänge pro Gast, so und die Stunde hat trotzdem nur 60 Minuten
00:05:45: und dann entsteht natürlich automatisch ein Zeitdruck, ein Inhaltsdruck
00:05:48: und wenn man dann auch versucht da die Leute nervös zu machen oder draufzuschlagen und sagen,
00:05:53: ok jetzt noch schneller oder jemand auch wirklich auf Deutsch zusammenscheißt, dann ist das einfach aus meiner Sicht der falsche Weg.
00:06:00: Da muss man ein bisschen sich im Zaum halten, das habe ich getan und wenn ich überlege,
00:06:05: mit wieviel Leuten ich heute noch intensiven Kontakt habe, die die Ausbildung bei mir genaust nahm,
00:06:10: dann bin ich sehr stolz darauf.
00:06:11: Wie viel waren's denn? Weißt du's?
00:06:13: Ich würde sagen auf jeden Fall um die 100.
00:06:15: Wow, wie schön.
00:06:16: Ja, mit Sicherheit um die 100 Auszubildende.
00:06:19: Aber trotzdem nochmal zurück, gab es irgendwas für dich, als du angefangen hast, was wirklich ganz schrecklich erstmal war?
00:06:28: Vieles.
00:06:30: Vieles, gab es eine Geschichte die er sich...
00:06:33: Also schrecklich für mich war zum Beispiel, wenn etwas was man sich vornimmt nichts wird.
00:06:40: Also ich sage mal du schiebst, bei Witzigmann hatten wir eine österreichische Gastronomendelegation
00:06:45: und da hat er zu uns gesagt, zu meinem Kollegen und zu mir, ich möchte, dass die Leute heute Abend Sacherdorte bekommen.
00:06:52: Und zwar ich habe das Originalrezept.
00:06:55: So erstmal gut, für mich sensationell, dass ich vom Chef das Original Sacherdortenrezept bekomme.
00:07:00: Wir haben dann diese Sacherdorten vormittags also gemacht, wir brauchen ja fünf dorte, fünf dorte, 12 Stück.
00:07:06: Wir haben die reingeschoben, diese Masse, die war ohne Mehl nur mit vielen Mandeln und richtigen, lockerer Deig.
00:07:12: Und als dann mein Kollege diese dorte rausholte, ich glaube fünf Minuten später war die genauso hoch wie im Fangkuchen.
00:07:18: Also komplett stand vor mir so fünf Sofladen mit einer Sacherdorte, nichts zu tun,
00:07:24: können sie sagen Fangkuchen mit Schokolade.
00:07:29: Und dann habe ich gesagt zu meinen Kollegen, ich hatte einen Termin nachmittags beim Zahnarzt und sage, bleib hier, mach das nochmal.
00:07:35: Da haben wir bestimmt was falsch gemacht oder uns haben wir bei der Temperatur oder beim Abmessen verdammt, mach das nochmal.
00:07:41: Und dann kam etwas, was ich nie vergessen werde.
00:07:44: Um 17 Uhr war also nach der Mittagspause wieder Beginn, da kam der Herr Witzigmann mir schon entgegen zur U-Bahnstation.
00:07:50: Und denke ich mal, was ist denn das heute für ein herzlich empfangter Chef, holt mich selber ab, mal zur Arbeit.
00:07:57: Und dann scheißt er mich da auf der Straße zusammen und schreit mir wie wir am Spieß, was wir viele Idioten sind,
00:08:03: diese weltberühmte Sacherdorte, die jeder auf der Welt kennt, wir kriegen es nicht hin, was sind wir für blöde Köche und so weiter und so fort.
00:08:11: Und ich wusste ja gar nicht, was da passiert war, aber es war genau das gleiche wie morgens, nämlich auch wieder so flach,
00:08:17: so zentimeter hoch, verstehst du das? 12 Scheiben, so eine Sache hat worden.
00:08:22: Wenn du die über einen Handel legst, sind sie immer noch zu flach.
00:08:25: Dann habe ich gedacht, ach du meine Güter, und dann habe ich zu meinem Kollegen gesagt, jetzt pass auf, scheiß Original Rezept.
00:08:31: Wir nehmen jetzt wirklich unser Rezept, wie immer.
00:08:34: Das kennen wir, das wissen wir, wie das geht.
00:08:37: Das habe ich hundertmal gemacht, das habe ich von meiner Milchpreisköchin damals aus Graz.
00:08:41: Dann haben wir das gemacht und dann haben wir diese Sacherdorte fertig gemacht.
00:08:44: Und ich glaube so eine halbe Stunde bevor man sie servieren musste, war sie auch endgültig fertig.
00:08:51: Und jeder war begeistert, aber das hatte mit dem Original Sacherdortner Rezept nichts zu tun.
00:08:56: Also was will ich damit sagen?
00:08:58: Es gibt so ein Sprichwort, das heißt alle Köche sind beschissen, die sich nicht zu helfen wissen.
00:09:02: Also in dem speziellen Fall war Gott sei Dank so, dass wir uns nicht von einem Rezept beeinflussen haben lassen,
00:09:08: weil in der Tat ist es ja oft so, das Rezept ist das eine, das Ergebnis ist das andere.
00:09:14: Und was hat Witzichmann gesagt?
00:09:17: Gar nichts, der weiß es bis heute noch nicht.
00:09:19: Vielleicht jetzt, wenn er den Podcast hört.
00:09:21: Ja, dann wird es mal Zeit.
00:09:23: Ich glaube heute wird er drüber lachen.
00:09:25: Man kann alles essen, aber muss nicht alles wissen.
00:09:28: Das stimmt auch.
00:09:30: Johann, ein guter Koch zumindest ist es irgendwie so bei mir noch verankert.
00:09:37: Der soll ja immer richtig dick sein, kräftig sein.
00:09:42: Und ich weiß, dass du zumindest am Anfang einfach auch nur genossen hast.
00:09:48: Und du hast es glaube ich nicht geschert, ob du ein paar Kilo so viel hattest oder nicht.
00:09:52: Naja, es ist so. Also das muss man jetzt mal sagen, das sehe ich jetzt ein bisschen differenzierter zum einen.
00:09:58: Die körperlichen Ausmarsch und zum anderen, den Stress zum Meistern.
00:10:02: Also ich glaube, und das kann ich im Nachhinein sagen,
00:10:05: dass dieses Zunehmen überhaupt nicht gewollt war.
00:10:10: Aber es gab durch diese vielen Stressmomente und durch diesen extremen Druck,
00:10:16: wenn man dann gerade in der Spitzengastrom zu Hause ist und Sterne und irgendwelche Gaben und Dinge verteidigen muss,
00:10:23: dann ist man ja extrem auf einem Leistungsniveau.
00:10:27: Und jeden Tag musst du abliefern.
00:10:29: Du bist abhängig von den Mitarbeiter und von den Produkten und was weiß ich, von der Laune des Gastes.
00:10:34: Da muss ich sagen, da habe ich wahrscheinlich viele nach einer Belohnung gesucht.
00:10:39: Der eine, der geht da nach draußen, säuft heimlich 20 Flaschen Bier, der andere macht irgendwas anderes.
00:10:46: Und bei mir war es eben immer dann, wenn ich gesagt habe, "Ne, heute reduziere ich mich auf das Wesentliche, heute möchte ich nicht."
00:10:53: Dann kannst du, wenn dieser Druck entsteht, nicht widerstehen und greifst du einfach zu
00:10:58: und nimmst irgendetwas oder gehst in die Badeserie und ist einfach eine Kugel Eis und denkst, wie geil,
00:11:04: jetzt bin ich wieder etwas entspannter, weiter geht.
00:11:07: Das ist und das ist, glaube ich, auch das, was uns beider verbindet.
00:11:11: Das ist nicht nur die Bewusstseinswahrnehmung über den Inhalt der Ernährung,
00:11:16: sondern ich glaube auch das, was die Psyche mit uns macht.
00:11:19: Man könnte auch sagen, der Schweinehund, das ist ja wahrscheinlich das viel größere Überwieb,
00:11:24: ein paar Kilometer zu haben, nämlich den zu Bending oder den in Griff zu haben.
00:11:28: Und da bin ich ganz ehrlich, ich habe mich kaputt geärgert haben.
00:11:32: Ich habe mich auch für mich selber manchmal geschämt.
00:11:34: Und mir war es schlecht, weil ich alles irgendwie wie so ein Irrer in mich hineingeschaufert habe.
00:11:39: Aber ich habe gleichzeitig auch gemerkt, ich schaffe es sonst nicht.
00:11:43: Ich brauche irgendwas oder bin nach Hause, dann kommt der Hund und dann springt er dich an.
00:11:48: Dann gehst du zum Kühlschrank, der arme Hund will jetzt auch noch was fressen,
00:11:53: weil der liebt dich einfach so was machst und dann gibst du den zwei Scheiben Wurst
00:11:58: und dann nimmst du drei Scheiben, dann schrei der nochmal, dann gibst du den wieder zwei, dann nimmst du vier Scheiben.
00:12:02: Dann gehst du ins Bett und denkst, wie geil, jetzt bin ich endlich entspannt, fühle ich mich wohl.
00:12:07: Aber das Ergebnis dessen, was mir passiert, ist nicht das, was ich mir wünsche.
00:12:11: Aber ganz ehrlich, es war mir wurscht.
00:12:14: Es war mir einfach egal, weil ich nur so versucht habe, mein Leben zu meistern.
00:12:19: Und das ist, glaube ich, bei vielen Menschen so.
00:12:21: Die haben einfach ein Laster oder irgendetwas, was man braucht, um bestimmte Situationen zu meistern.
00:12:27: Und bei mir war es definitiv dann das Unkontrolle dessen.
00:12:30: Gabs es einen Punkt, wo du gesagt hast, so geht es nicht mehr?
00:12:35: Ja, also mein 50. Geburtstag, ich werde jetzt ja dann dem X67, mein 50. Geburtstag war ganz schlimm, muss ich sagen.
00:12:43: Nicht, weil es der 50. Geburtstag war, sondern weil mir plötzlich viele, viele Dinge durch den Kopf ging,
00:12:49: die ich irgendwann mal bewusst wahrgenommen habe.
00:12:52: Ich bin zum Beispiel, oder war ja immer schon viel unterwegs und eines Tages fahren wir da so die Humsrück-Höhnstraße
00:13:00: und dann denke ich mir, guck mal, wie schön grün das da ist.
00:13:04: Die Bäume, was eigentlich ja lächerlich ist, so was bewusst zu denken.
00:13:08: Und ich habe gemerkt, dass meine Abwesenheit, dass meine Beschäftigung über selber so intensiv war,
00:13:14: dass ich, man sagt heute den Wald vor lauter Bäume nicht gesehen hat,
00:13:19: ich habe tatsächlich nicht mehr registriert, dass das grüne Bäume sind.
00:13:22: Ich habe das für mich alles so, es war alles in eine andere Richtung fokussiert.
00:13:27: Es war nicht mehr so dieses breit aufgestellte Wissen und Wahrnehmens,
00:13:33: sondern war so sehr auf meine Welt konzentriert.
00:13:36: Und dann habe ich damals gemerkt, Mensch, Johann, das ist heftig, das ist ganz schwierig.
00:13:42: Und ich habe dann ja auch in einem großen Kreis meinen Geburtstag gefeiert
00:13:46: und ich habe dann gemerkt, als dann alle kamen, dass ich das selber nicht mehr so richtig genießen konnte.
00:13:51: Es war für mich zwar eine Pflichtveranstaltung, es war alles da, was lang und nahmen hat,
00:13:56: aber ich selber fand es für mich gar nicht so bedeutsam.
00:14:01: Da hat unser Sohn ein Lied gesungen, der ganz klein war
00:14:04: und da wurden alle möglichen Auftritte organisiert, für mich als Überraschung.
00:14:08: Da kamen auch noch viele Leute aus meiner Heimat Österreich
00:14:11: und ich bekam da noch das große Verdienstkreuz und so weiter.
00:14:15: Aber es war etwas, was mich nicht mehr, ich sage mal, nicht mehr berührt hat.
00:14:19: Ich habe so eine Kapsel gehabt um mich herum, die nur mit mich sich beschäftigt.
00:14:24: Ich habe mich nur mit mir selbst beschäftigt.
00:14:27: Und da muss ich sagen, da habe ich dann zum ersten Mal in meinem Leben gemerkt,
00:14:33: so kann es nicht weitergehen.
00:14:35: Und dann gab es viele, viele Dinge, die ich dann Stück für Stück für mich entdecken musste,
00:14:41: damit ich aus diesem Labyrinth oder aus dieser Schnecke rauskomme.
00:14:45: So hast du ja auch gemacht, ne?
00:14:47: Ja, genau. Ich habe dann natürlich, bin ich auch ehrlich,
00:14:51: mit sehr vielen Menschen gesprochen, die mir dabei auch Ratschläge geben können.
00:14:55: Aber ich habe natürlich auch dann gemerkt, dass mein Körper einfach,
00:15:04: also Körper, Geist und Zähle waren nicht beim Einklang.
00:15:07: Ich lief irgendwie neben ihr her und merkte natürlich auch,
00:15:12: und ich glaube, das ist das Allerwichtigste im Leben, das muss man früher kennen,
00:15:16: wenn es dir keinen Spaß mehr macht, wenn du dann so unter, ja, wie soll ich das sagen,
00:15:23: unter Pflichtbedingungen etwas erledigen musst.
00:15:26: Das war für mich immer so ein bisschen, das habe ich zwar nicht so gesehen,
00:15:31: aber ich bin morgens hin und denke mir, warum schon wieder?
00:15:36: Warum? Wieso? Du? Warum? Ich habe keinen Bock, ich möchte nicht.
00:15:41: Ja, und dann natürlich ging das so weiter, dann kommen natürlich auch,
00:15:46: und das ist ja dann unser Thema, immer mehr diese Bewegchen,
00:15:49: dann kommen natürlich die Reaktionen des Körpers ganz normal,
00:15:53: wenn du immer nur negativ denkst, und wenn du auch dann im Körper nach wie vor
00:15:57: nichts schonst und nichts machst. Ja, und dann muss ich sagen,
00:16:00: hatte ich so ein Schlüsselerlebnis, das war dann, als ich unsere Tochter,
00:16:03: die in London studiert hatte, besucht habe, wo ich ja dann in Bedding Station
00:16:08: ausgestiegen bin, nachdem ich ja in meinem Restaurant in Bars war,
00:16:12: und es hat bei mir einen Brenner gemacht in meinem Knie,
00:16:16: und ich habe jetzt gedacht, keine Ahnung, Meniscus,
00:16:20: irgendwas gebrochen, sodass ich mich mit Mühenot,
00:16:23: vielleicht 200 Metern, in das erste, nächstgelegene Hotel geschleppt habe,
00:16:27: und dann die Tochter angerufen habe, und dann habe ich natürlich versucht,
00:16:31: am nächsten Tag nach Hause zu kommen mit dem Flugzeug,
00:16:35: und dann bin ich ja zum Arzt, mit MRD und so weiter,
00:16:37: und dann sagte er zu mir, ja, die Reifen sind abgefahren.
00:16:40: Und da habe ich erst mal gedacht, was will der von mir?
00:16:43: Ja, da sagte er, das ist so, dass der Belag, die zwischen den beiden Kniegelenken,
00:16:48: der ist einfach nicht mehr da, und dann sage ich, was heißt das denn jetzt?
00:16:52: Ich hatte keine Ahnung, das Wort Atrose, das habe ich mal gelesen,
00:16:55: aber ich habe mich ja, warum auch immer, nicht damit beschäftigen,
00:16:59: keins davor, auch in meiner Familie, niemand hatte das,
00:17:02: und wir haben nie was so etwas gesprochen.
00:17:04: Du hast vorher auch keine Schmerzen gehabt, das war?
00:17:07: Nein, ich hatte vorher keine, also wirklich keine Schmerzen, ich hatte keine,
00:17:11: und dann bin ich ja mit dieser Gewissheit und Untersuchung,
00:17:16: bin ich ja dann auch Österreich in eine sehr berühmte Klinik,
00:17:19: auch mit den sehr berühmten Professoren, die sehr weltbekannt sind,
00:17:22: weil sie alle Skifahrer und Fußball operieren,
00:17:26: und ich werde nie vergessen, das war über das Silvester,
00:17:29: das erste Mal in meinem Leben, nicht in dem Restaurant,
00:17:31: Silvester, Weihnachten hat mir das vorgestellt,
00:17:33: das ist für uns die wichtigste Zeit in einem Gastronomie-Business,
00:17:37: da kommen alle Stammgäste,
00:17:39: das sind die besten Umsätze,
00:17:41: und Johann liegt dann in Österreich in dieser Klinik und lässt sein,
00:17:45: nie sozusagen, man hat gesagt, irgendwie Schönheits,
00:17:49: eine Operation machen, um das Innen ein bisschen glatt zu bügeln,
00:17:52: und so weiter, mit dem Ergebnis, dass ich dann nach Hause kam,
00:17:55: und muss zu meiner Schande gestehen,
00:17:57: dass ich ja, ab dem Zeitpunkt ohne Schmerz-Tabletten nicht mehr leben konnte,
00:18:04: dann kommt natürlich das, was kommen muss, die Reaktion des Hausarztes,
00:18:08: also Schmerz-Tabletten zum einen, Magen-Tabletten zum anderen,
00:18:12: das ist so ein unendlicher Kreislauf, ja, und dann...
00:18:16: Wie alt warst du als Präzismin?
00:18:18: Ich war damals, ich glaube, 54, 55, und dann habe ich genau relativ jung,
00:18:25: und dann habe ich eben gemerkt, dass das so nicht weitergeht,
00:18:30: weil immer schlecht Schmerz-Tabletten war,
00:18:33: superkunde bei der Apotheke beim Hausarzt,
00:18:36: und dann bin ich eben, muss man sagen, nach Heidelberg,
00:18:39: und dann hat man mich dort eben aufgeklärt, operiert,
00:18:44: dann habe ich insgesamt, glaube ich, mit dem ganzen Drama sechs Monate gebraucht,
00:18:48: und diese sechs Monate waren für mich auch weg aus dem ganzen Geschäft,
00:18:54: waren für mich zwar gut, weil ich mich endlich, ich sage mal bewusst, erholen konnte,
00:18:59: aber eigentlich war es negativ, weil du plötzlich mit einem künstlichen Kniegelenk da versehen wurdest,
00:19:04: und dann kam ein Moment, und das ist der Moment, der uns zusammengebracht hat,
00:19:09: ich habe dann nämlich, wo ich ernst spiel, wir sind ja beide beim,
00:19:13: einem der Verlage, und dann habe ich dem gesagt, Mensch, pah, heftig,
00:19:18: und ich merke jetzt auf der rechten Seite, das scheint das gleiche Drama will zu werden,
00:19:25: wie es auf der linken Seite war, und dann sagt er, Moment, Moment, ich kenne da jemand,
00:19:30: und ich muss da ganz ehrlich sagen, ich habe von euch vorher nichts gehört, außer einmal,
00:19:35: und das ist wirklich auch für mich faszinierend, im Nachhinein, das hat mir damals gar nichts gesagt,
00:19:41: ich gehe mit meiner Kusine am Baccia Koflin in Svok wandern mit ihrem Mann,
00:19:46: und dann sagt die zu mir, seitdem ich die Übungen von Liebster Pracht mache, geht es mir besser,
00:19:52: und dann dachte ich mir, den Namen hast du schon mal irgendwann,
00:19:56: und ich habe mir gehört, nämlich von Ulrich Ehrenspiel, aber ich habe mir dabei nichts gedacht,
00:20:00: weil das war mehr oder weniger ein Gespräch, so en passant,
00:20:05: und dann hat er ja Gott sei Dank bei euch einen Termin gemacht hier in Bad Hamburg,
00:20:10: und das war der Beginn für mich von einer komplett neuen Situation,
00:20:15: und ich muss auch ganz ehrlich sagen, wenn da mir eine erzählt,
00:20:19: keine Ahnung, muss man Treppe rauf und runter gehen, ich war ein bisschen,
00:20:23: ich muss wirklich sagen, es war für mich, bin ich jetzt ehrlich und aufmerksam,
00:20:28: es war ein bisschen komisch, also ich habe mir da, als ich in dieses Haus ging,
00:20:33: da habe ich mir gedacht, was ist das hier für, wo bin ich denn da gelandet,
00:20:38: und ich war ja zuerst bei deinem Mann, der hat da rumgedrückt,
00:20:42: und ich hatte das Gefühl, das wird ja alles noch viel schlimmer,
00:20:44: das hat der Wege dann ohne Ende gesagt, was ist denn das für eine Beantelung,
00:20:47: ich habe gedacht, hier ist jemand, der mir helfen will,
00:20:49: aber der hat da draufgedrückt, dass ich ja fast von diesem Bett hoch gesprungen bin,
00:20:53: und dann kommt das positive, nämlich, dass ich, und das war für mich eines der Schlüsselerlebnisse,
00:21:00: wenn es um Gesundheit geht, nämlich das Bereitsam ersten Tag,
00:21:03: nachdem er mich da zwei Stunden mal tritt, hier auf diesem Bett hatte,
00:21:07: und ich wusste nicht mehr danach, wo es noch weh tut,
00:21:10: weil alles irgendwie wurde da gedrückt oder verdrückt oder was auch immer,
00:21:16: ja, und dann ging ich diese Treppe hoch, die ich zuerst auch hochgehen musste,
00:21:20: um zu sehen, wie es mir wirklich geht,
00:21:22: und ich merkte sofort, dass es mir besser geht,
00:21:26: und dann habe ich mir gedacht, so dumm können die gar nicht sein,
00:21:30: also so schlecht kann das gar nicht sein, weil ich spürbar plötzlich merke, etwas merkte,
00:21:36: so, und dann, hat er gesagt, aber jetzt Moment, beim nächsten Mal müssen sie auch zu meiner Frau,
00:21:44: denn da gibt es auch noch was zu klären, du wirst ich erinnern,
00:21:47: ich kann die Situation eins zu eins beschreiben, ich komme zu dir in das Zimmer rein,
00:21:52: du sitzt da hinten, hinter dem Stuhl, und da standen nur so drei weiße Dosen,
00:21:57: irgendwas mit Dahrungsmittel oder Ergänzungsmittel links,
00:22:00: dann habe ich gesagt, jetzt wollen sie mir auch noch da irgendwelche Dinge verkaufen,
00:22:03: jetzt soll ich da irgendwie Magnesium oder ich weiß gar nicht, was da draufsteht,
00:22:07: noch wahrscheinlich ist es die Verkaufsveranstaltung jetzt,
00:22:09: dass ich noch jeden Tag irgendwelche Tabletten nehme,
00:22:12: und dann sagst du zu mir, heute müssen wir uns ernsthaft über ihre Ernährung unterhalten,
00:22:18: ich denke mir, was will denn die Familie, ich bin Koch, entschuldige bitte,
00:22:22: Koch muss mir keiner erklären, was ich essen soll oder wie ich kochen soll,
00:22:27: und dann kannst du ja selbst erzählen, dann war es ja für mich erstmal ein Schock,
00:22:33: weil wenn zu mir einer sagt, nachdem ich vom Horst Lichter gelernt habe,
00:22:37: alles unter 400 Gramm Fleisch ist kapatscho, und dann sagt jemand zu dir,
00:22:42: nee Herr Lafa, das Zauberwort heißt vegan, also ich wusste zwar wie man das schreibt,
00:22:48: aber auch dann noch so Leben und Kochen und noch alles umsetzen,
00:22:53: also wenn bei uns früher einer kam ins Restaurant und sagt, ich find Vegetarier,
00:22:57: dann gab es als Vorspeise gemischten Salat, und zum Hauptgang gab es eine Gemüseplatte,
00:23:02: verstehst du, man, das hat sich ja mittlerweile alles verändert,
00:23:05: aber ich will nur mal sagen, stell dir mal vor.
00:23:08: Und das ist noch nicht so lange her, dass du bei uns warst, ich glaube,
00:23:11: jetzt sieben Jahre oder so, oder?
00:23:13: Sieben Jahre sind das, genau sieben Jahre sind das, und da muss ich sagen,
00:23:16: ich bin erstmal sehr, sehr dankbar, ich bin auch sehr glücklich,
00:23:19: dass ich diese Situation damals, das sage ich jetzt wirklich auch unverblümt,
00:23:25: so für mich erstmal negativ erleben durfte, weil das negative hat sich dann
00:23:31: ins Positive umgedreht, das ist oft, man hat ja Vorurteile, man ist ja so auch,
00:23:35: ja, man denkt, was wollen die denn da, und dann, wie soll ich das denn machen?
00:23:40: Die Leute kennen mich aus dem Fernsehen, öffentliche Auftritte, Kochen,
00:23:44: ich muss immer gucken, was ich was mache, was die Leute zu Hause gerne essen,
00:23:48: ab besten Schweinekotlet gefüllt oder was auch immer, dann sagt mir jemand,
00:23:52: Mensch Herr Larva, das geht gar nicht, und da muss ich sagen, das war für mich sehr schwer.
00:23:59: Und ich bin auch ehrlich, das habe ich dir nie so gesagt, aber heute sage ich dir das,
00:24:03: die ersten eineinhalb Jahre, da habe ich das, was du gesagt hast, nicht immer ernst genommen,
00:24:08: das hat mir nicht immer was bedeutet, weil ich mir gedacht habe, es ist mir heute wurscht,
00:24:13: aber mittlerweile ist das ganz anders, und ich bin so dankbar, weil ich sitze heute hier,
00:24:17: und ich habe keine Schmerzen, ich kann ohne Hilfe eure Treppe da vorne bezwingen,
00:24:22: und ich kann auch ohne Hilfe und ohne Einwirkung irgendwelcher Zusatzstoffe
00:24:27: oder Tabletten oder sonstiges sagen, dass ich mich heute sehr wohl fühle,
00:24:31: und dass ich heute die Lebensqualität habe, die ich mir wünsche, weil ich werde, wie gesagt, 67,
00:24:37: und ich kann warm essen und trinken, ich kann selber kochen, aber das nutzt dir alles nicht,
00:24:43: wenn du jeden Tag aufstessen sagst, wie soll ich den Tag heute schaffen, da zwickt's, da du zweh,
00:24:49: Appetit habe ich kein, meine Haare fallen aus, das sind ja alles Dinge, die sind ja nicht ganz,
00:24:55: die sind ja ganz aus der Welt, jeder von uns, der seinem Körper im Leben nichts geschont hat
00:25:01: oder wenig geschont hat, wird wahrscheinlich darüber genauso sagen, ja, es ist nicht so einfach,
00:25:07: dass alles gut geht.
00:25:09: Also es gibt jetzt so eine Sache, ich kann mich noch erinnern, als du damals zu mir gesagt hast,
00:25:14: weißt du, Petra, als wir das erste Gespräch miteinander haben, hast du bei dir gedacht,
00:25:20: oh, die Frau tut dir so leid, ja, weil die kennt gar keinen Genuss.
00:25:27: Ja, das, und ich bin jetzt auch ehrlich, ich schätze dich sehr, und für mich siehst du auch sehr gut aus,
00:25:35: aber du musst dir vorstellen, du gehst jetzt zu einer Ernährungswissenschaftlerin, da sitzt jemand mir gegenüber,
00:25:41: ja, ich sage mal, ich hatte fast Mitleid mit dir, weil ich dachte, am liebsten würde ich dir jetzt was zum Essen kochen,
00:25:48: oder die sitzt dann da so und hatte da, glaube ich, so ein paar Nüsse, ich weiß gar nicht, was aber die auf dem Tisch stand,
00:25:54: irgendwas stand.
00:25:55: Nüsse und Bären standen da, weiß ich auch.
00:25:57: Ja, Bären und Nüsse standen da, dann denke ich mir, was für eine arme Frau, jetzt erlebt die da von Bären und Nüssen,
00:26:01: das ist ja eigentlich was, was die Eichhörnchen, sagen wir mal, sich da zu Gute tun,
00:26:08: und da habe ich gesagt, Mensch, weil, und die, wie ihn mir jetzt erzählen, und ich sah mich dann schon sitzen so,
00:26:14: wie ich dich hier gegenüber, genauso schmal, wie ein Hemfkling und auch eine schale Nüsse und Bären an meiner Seite,
00:26:23: habe ich mir gedacht, oh Gott, deswegen, wo bist du hier gelandet, aber weißt du, dann waren wir auch bei dir zu Hause
00:26:30: und dann gab es da so eine große Schüssel Salat und da habe ich gedacht, oh Gott, das finde ich auch, was ist jetzt passiert,
00:26:36: wo bist du gelandet, aber wie gesagt, und jetzt kommt es, ich habe nie vergessen,
00:26:43: bei all diesen negativen Eindrücken, ich möchte für mich was Gutes tun, also ich möchte ja immer noch,
00:26:50: dass es mir besser geht und ich möchte immer noch nichts Unversucht lassen, obwohl ich ja sagen hätte,
00:26:55: können kommen, Herr Aufta, die so eine Warte Hamburg bleiben, ich gehe jetzt nach Gurdendal und schöne Grüße,
00:27:01: aber es interessiert mich nicht mehr, aber, weißt du, der liebe Gott, glaube ich, oder wenn es so etwas gibt,
00:27:06: wie ein siebten Sinn, hat mir gesagt, Johann, ist nicht so schlimm und du weißt ja auch,
00:27:12: wir hatten ja damals so eine Situation, da glaube ich, kam unser erstes Buch raus und habe ich irgendwie,
00:27:17: ich weiß gerade, mich wehnen zu Ostern für mein Instagram oder so, habe ich den Leuten gezeigt,
00:27:22: wie mein Lammkeulen grillt, um Gottes Willen, um Gottes Willen, was wurde ich da beschimpft,
00:27:29: was ich die Leute verarschen würde, spreche meinen Buch über vegane Ernährung und grillt jetzt Lammkeulen
00:27:35: und vergesst was auch immer ja und ich muss auch sagen, das ist jetzt wirklich ernst,
00:27:41: es ist wie so eine Glaubensgemeinschaft, diese vegane Kommunikation oder diese Community,
00:27:47: die Kommunikation ist falsch, aber es ist so eine Community, die wirklich irgendwie schwört darauf,
00:27:53: nur so, nur das und wir sind da und die anderen sind da und das habe ich dann versucht, erstmal zu begreifen
00:28:00: und ich habe dir da auch gesagt, man muss verstehen, dass ich auch als Vorbild im Bereich von Kochen,
00:28:06: in der Öffentlichkeit, auch trotzdem das Recht haben darf und muss Leuten Dinge zu zeigen,
00:28:12: diese von mir als Koch erwarten, vergleichbar, wenn ich heute zum Architekten gehe und sage,
00:28:16: das wäre jetzt mein Traumhaus, ich sage Architekt, hören Sie auf, das Haus machen wir so wie ich will,
00:28:21: das geht dann einfach nicht, aber ich kann es jetzt hier sagen und das sage ich ganz ehrlich,
00:28:25: ich habe einen Weg gefunden, der es möglich gemacht hat, dass ich heute hier sitze bei dir
00:28:31: und deut, heut, heut aufs Kreuzklopfern sagt, danke schön, ich habe den Weg gefunden,
00:28:36: aber es ist also eine Krise rauszukommen und heute so zu sein, wie ich mir das wünsche.
00:28:41: Und wie ist der?
00:28:43: Ja, ich wünsche mir da so, dass ich das, was ich heute mache, in einer anderen Situation als vorher gerne mache,
00:28:50: das ist einmal dieses Lustvolle, was ich auch vorher nicht mehr hatte,
00:28:53: dieses, ich sage mal, eher Lame, eher dieses Depressiv oder dieses Zurückhaltende,
00:28:59: das hat mir dann immer sehr viel Kopfschmerzen bereitet, weil ich nicht so motiviert war, wie man mich kennt.
00:29:05: Das ist weg, das ist weg.
00:29:07: Das ist komplett weg. Also ich habe heute trotz vieler Arbeit und freudig,
00:29:11: darf das ja auch sagen, dass ich demnächst sogar vor einer großen Aufgabe stehe,
00:29:15: für eine tägliche Fernsehsendung, das hätte ich mir früher nicht vorstellen können.
00:29:21: Also da hätte ich, das habe ich zunächst mal vordergründig gefreut, aber im Hintergrund hätte ich mir gesagt,
00:29:27: wie sollst du das schaffen? Wie soll das überhaupt gehen?
00:29:30: Und das ist jetzt genau umgekehrt.
00:29:32: Und das ist ein Zeichen dafür, dass die psychischen und auch die physischen Voraussetzungen in mir gereift sind,
00:29:38: dass ich die Welt besser verstehe und dass ich ein sagen kann, und das meine ich jetzt wirklich sehr ernst,
00:29:45: man hat sehr viel selbst in der Hand.
00:29:47: Man ist selbst seines Glückes schmied, man hat heute als Mensch seine Eigenverantwortung
00:29:53: und deswegen sage ich immer, wenn einer zu mir kommt und sagt, das ist alles so schlimm,
00:29:58: dann stelle ich immer die Gegenfrage, was ist so schlimm?
00:30:01: Weil schlimm ist ein sehr dehnbarer Begriff oder alles ist so schwer,
00:30:06: das muss man immer sehen im Verhältnis der Ausgangssituation.
00:30:09: Deswegen finde ich das ja auch so gut, wie du das vorlebst.
00:30:12: Also ich würde es gerade gerne nochmal zusammenfassen, weil ich weiß es ja, also deine Ernährung ist pflanzenbasiert.
00:30:20: Auf jeden Fall. Also das ist so, zum Beispiel, ich nehme das Beispiel von heute,
00:30:23: und ich habe heute gerade einen Artikel gelesen, das ist ganz gut.
00:30:27: Da ist eine Frau in Vietnam, die ist, glaube ich, jetzt die älteste Frau mit 119,
00:30:31: und das Geheimnis steht oben drüber Haferschleim.
00:30:34: Und ich meine, das ist zum Beispiel auch eine Erkenntnis, die ich gewonnen habe,
00:30:37: ist für mich zum Beispiel zum Frühstück, also mit Wasser gekochter Haferschleim,
00:30:42: ein bisschen vietnamesischer Zimt und wenn der Algarvent dick saft
00:30:47: oder einen guten Anhör zu haben oder so was.
00:30:50: Jeder sagt ja, "Apfui, da, ich versuche, zeug da zum Frühstück."
00:30:54: Nein, ich sage, ich hatte früher zum Beispiel auch Refluks- und Magensäure-Probleme.
00:30:59: Sodbrennen.
00:31:00: Das ist ja Sodbrennen, eine nübische Köchekrankheit, weiß ich doch,
00:31:03: heiß, kalt, alles zwischendurch.
00:31:05: Jetzt habe ich heute nicht mehr, weil ich einen für mich,
00:31:09: als vielleicht aus Einbildung einen Schutzfilm aufbaue,
00:31:12: für meine Darmflore, für meine Magenschleimhaut,
00:31:15: die es mir möglich macht,
00:31:18: einfach den Tag besser zu gestalten.
00:31:21: So, ich sitze im Hotel und in der Regel gibt es Müsli
00:31:25: oder es gibt irgendwas in der Form
00:31:28: und da versuche ich für mich, den besten Weg daraus zu gehen,
00:31:30: genauso wenn ich Essen gebe.
00:31:31: Man früher hätte ich bestellt, was ich, ein Rumpsteg oder sonstiges,
00:31:35: heute sage ich, nein, machen Sie mir eine schöne Portion von dem Gemüse
00:31:40: und wenn überhaupt nur ein kleines Stück von dem Fisch oder so,
00:31:44: also ich hätte gerne viel mehr Beilagen.
00:31:46: Ich habe also dann gemerkt, dass wenn mein Körper,
00:31:50: mein Darm nicht so belastet ist mit Inhalt,
00:31:53: ich wesentlich vitaler bin.
00:31:55: Und das muss ich ja sagen, du weißt, ich mache auch jedes Jahr
00:31:58: eine Fassenkur für mich wunderbar,
00:32:01: weil ich die ersten drei Tage natürlich schlecht gelaunt bin,
00:32:06: weil das natürlich einen Zug ist in jeglicher Hinsicht,
00:32:09: aber du merkst dann plötzlich, wie der Körper die Reserven frei gibt
00:32:13: und natürlich bei all den Themen, da muss ich an einem Mann nochmal herzlich danken,
00:32:18: was mir sehr hilft ist, dass ich drei Mal die Woche mindestens
00:32:21: diese Viertelstunde Zeit investiere.
00:32:23: Er hat mir also ein paar spezielle Übungen gegeben
00:32:26: und das muss man ja auch sagen, meine körperliche Belastung war ja sehr eintönig.
00:32:32: Also immer natürlich, weißt du, nach vorne bücken, Respekt vor Lebensmitteln
00:32:37: oder viel stehen und er hat mir einfach aufgezeigt,
00:32:40: ein bisschen mit den Übungen das Gegenteil zu machen.
00:32:43: Und wenn ich heute im Stress bin, da gehe ich um die Ecke,
00:32:45: stelle mir in so eine Mauer-Ecke da und die Leute denken manchmal,
00:32:49: der ist doch irre da, aber das ist mir scheißegal,
00:32:51: habs das mir jetzt besser und ich fühle mich einfach wohler.
00:32:53: Trotz all dem, was du jetzt erzählt hast, ist ja schon genussvoll Leben.
00:32:58: Also gerade auch jetzt, also du sagst ja, du willst genießen,
00:33:03: schon noch so ein Credo von dir.
00:33:07: Und deswegen, du hast ja erst mal gedacht, dass ich amt dran bin,
00:33:12: weil ich mich ausschließlich nur von Pflanzen ernähre.
00:33:17: Ja, am meisten, am liebsten habe ich mir gedacht,
00:33:19: als ich dich angeschaut habe, die sag ich jetzt bestimmt,
00:33:22: Salat am besten nur mit Wasser gewaschen und dann oben ein bisschen Salz drüber.
00:33:26: Und da habe ich mir gedacht, mit mir auf keinen Fall, also das kannst du vergessen.
00:33:29: Also dafür habe ich mir am Leben zu viel gerne gegessen
00:33:31: und zu viel tolle Lebensmittel geschätzt.
00:33:34: Ja, und da möchte ich gerade nochmal auf den Punkt kommen,
00:33:37: weil genussvoll Essen.
00:33:41: Das ist das Wichtige und ich muss sagen,
00:33:43: all die Bücher, die wir jetzt gemacht haben, auch das, was ich tu.
00:33:47: Und deswegen möchte ich das Wort genussvoll nochmal zunächst mal analysieren.
00:33:52: Was ist genussvoll?
00:33:54: Genussvoll hat zunächst mal etwas mit Voraussetzung zu tun.
00:33:56: Ich sage mir das Beispiel, wenn ich heute nie eine gute Tomatenzupe gegessen habe,
00:34:03: dann kann ich sie auch nicht beurteilen, weil mir fehlt der Geschmackshorizont.
00:34:06: Vielleicht ist das auch etwas Wichtiges, was man heute mal sagen darf,
00:34:09: dass Geschmack ja nicht angeboren ist. Geschmack ist eine Entwicklung, ist eine Erziehung.
00:34:14: Auch da muss man mal an die Eltern appellieren, es kann ja nicht sein,
00:34:18: dass die Kinder im Interesse geschickt werden mit der Kinderkarte,
00:34:20: sondern die Kinder haben genauso anrecht, schon in jungen Jahren,
00:34:23: neue Dinge kennen sie dann außer Frankfurt oder Würstchen und Schnitzel
00:34:27: und, ich sage mal, Eis mit heißem Himbeeren.
00:34:29: Das ist mal die Voraussetzung zum Thema Genuss.
00:34:32: Dann kommen wir zu einer großartigen Weiterentwicklung,
00:34:36: nämlich das ist die Vielzahl an Gewürzen und Aromen
00:34:39: und auch die Vielzahl an Produkten.
00:34:41: Man muss sich mal vorstellen, was hatte früher meine Oma,
00:34:43: was hatten wir in der Steiermark?
00:34:45: Salz, Pfeffer, Kümmel, das war gut für die Verdauung.
00:34:49: Dann hattest du noch zu Weihnachten, Zimten, Elken, Paprikapulver, Fiskulasch.
00:34:53: Ich weiß, Läubeblätter noch, Warholderbeeren für Sauerkraut,
00:34:57: aber das war es schon, da gab es so Holzstänkern,
00:34:59: da waren mit diesen weißen Behältern, die man da rausgenommen hat.
00:35:03: Also so wie heute bei uns, die auf, da stehen 60 Dosen von
00:35:07: Chai pur Currybis, was weiß ich, was alles, ja, das gab es ja nicht.
00:35:11: Und ich glaube, das ist das Entscheidende.
00:35:14: Egal was man heute macht, mit oder ohne tierischen Lebensmitteln,
00:35:19: also einfach pflanzlich oder sehr viel Gemüse oder auch Getreidesorten,
00:35:24: es muss schmecken.
00:35:26: Und schmecken du das dann, wenn ich die Vielfalt der Aromen und Gewürze kombiniere.
00:35:31: Und deswegen sage ich immer, also ich liebe es, ich liebe es zum Beispiel so ein Linzensalat.
00:35:37: Richtig ein schöner Linzensalat, der schmeckt doch sensationell.
00:35:41: Das ist doch was ganz Besonderes.
00:35:44: Aber den meisten Leute fehlt A) die Erfahrung, B) die Fantasie
00:35:48: und C) natürlich, die Leute denken gar nicht drüber nach,
00:35:51: weil sie auch der Macht der Gewohnheit gefahren, also dem, soll ich sagen,
00:35:57: eingekesselt sind, weil sie sagen, ach nee, das essen alle gerne,
00:36:01: das mache ich wieder, unser weiter.
00:36:03: Und da muss ich sagen, mein Horizont hat sich auch dank deiner Intervention, also deiner Intervention.
00:36:09: Intervention.
00:36:10: Also wir bei dir saßen und da hast du uns ja erklärt.
00:36:12: fand ich so großartig. Das war für mich auch eine großartige Weiterbildung, wo du uns erklärt hast,
00:36:17: wie sagst du ja, einen ganzen Tag, welche Lebensmittel erst mal grundsätzlich für die Ernährung, die man
00:36:24: sich in der Situation bei Erdrose oder bei Schmerzen oder was auch immer, welche Lebensmittel man sich
00:36:29: erst mal besorgen soll, um schon mal den Grund, die Grundbasis dafür zu haben. Und dann kommt die
00:36:34: Kreativität dazu und die Fantasie und ich werde nie vergessen, das wirst du jetzt wahrscheinlich nicht
00:36:40: gerne hören oder schon mal gehört haben. Also ich bei dir saß und wir saßen draußen auf der
00:36:45: Terrasse und dein Mann brachte uns so ein undefinierbares Eis, so eine weiße Kugel, dann denke
00:36:52: mir vegan Eis, was ist die Basis, was nimmt der denn da? Hat er um die Ecke irgendwie keine Ahnung,
00:36:58: irgendeiner Mantelbaum vorher gepflanzt und die Manteln ausgepresst oder irgendwas? Ne. Und ich
00:37:04: denke mir dann die ganze Zeit, Mensch, Meier, was kann das sein und wir reteln hin und er rauf und
00:37:10: runter und dann war das nichts außer eine eingefrorene Banane mit ein bisschen Zimt durch den
00:37:16: Slow-Juice gelassen und ich habe gedacht, so ein cremiges Eis, welche Mantelmilch oder welche Hafermilch
00:37:24: muss man dann nehmen, um so eine Eiscreme hinzubekommen. Aber jetzt muss ich etwas sagen, damit die
00:37:30: Leute jetzt die Zuhör nicht den Eindruck bekommen, dass das alles so kompliziert ist. Das ist sehr
00:37:37: für Wissen erstmal. Wissen, Wissen ist Macht und dann kommt die Umsetzung. Deshalb kann ich nur
00:37:42: empfehlen, sich damit zu beschäftigen. Ja und ich denke auch, du benutzt ja auch ganz, also zum
00:37:48: einen diese Geschichte mit dem Bananen Eis erzählt Roland immer wieder. Ich weiß, ich bin dir wirklich
00:37:53: ein Hörd und denke mir, ich bin schon krank, meine Geschmacksnossen sind total verkommen,
00:37:58: sieht sie vor mir, kennt den Geschmack und weiß nicht, was das ist. Ja völlig verrückt war das.
00:38:04: Ja aber weil, weil du auch gesagt hast, du benutzt gar nicht viele Gewürze und Kräuter und das finde
00:38:11: ich ja so spannend, weil da gibt die Natur uns zum einen alles, dass wir wirklich Geschmackserlebnisse
00:38:19: haben, genießen können, aber die Natur gibt uns noch was anderes. Sie gibt uns nämlich damit auch
00:38:24: noch die Macht, dass unser Körper damit heilen kann und das ist ja das, was, was du mit deiner Art,
00:38:33: wie du kochst, tatsächlich auch gespürt hast. Ich bin ja ein großer Fan, immer gewesen von
00:38:40: Hildegard von Bingen und ich habe damals, weil ich ja, sagen wir, ein Koch bin, der wie gesagt in der
00:38:47: freien Natur als Kind groß geworden bin und mein Opa, der mir immer ein Rührei machte mit so braunen
00:38:53: Stengel und ich habe immer gedacht, was ist das denn und meine Mutter gesagt, das weiß sie nicht,
00:38:59: das ist als irgendwas holder hinterm Haus da und dann habe ich mich irgendwann angefangen zu
00:39:03: interessieren, weil ich wollte herausfinden, also Rührei mit so braunen Stengel, denke ich mir,
00:39:08: was kann das denn sein, irgendwas verstehe ich nicht, keine Ahnung und irgendwann dann, als ich
00:39:13: glaube ich so 40 war, hat da meine Mutter mir diese Stengel mitgebracht von zu Hause, das war
00:39:19: tatsächlich, das waren die Stengel von der braunen Minze, ich stelle mal vor, also wenn ich heute
00:39:23: ihr sagen würde, wir machen jetzt eine Eierspeis mit Minzstengel, ich würde doch jeder sagen, der
00:39:28: ist doch krank, was, was, was denkt der da, aber für mich war das ein so preknander Geschmack, dass ich
00:39:34: mir Eier ohne diese Stengel schwer vorstellen konnte, so und das war damals der Beginn für mich,
00:39:40: sich damit zu beschäftigen, welche Auswirkungen ja heute die Natur mit den ganzen Inhaltsstoffen,
00:39:47: mit den Sekunden der Pflanzenstoffen auf uns hat und ich weiß ja selber, ich meine aufgrund dessen,
00:39:52: wenn ich zu Hause war, da hatte unsere Oma immer so wilde Heidelbeeren eingelegt und wenn wir
00:39:58: Grippe hatten, dann hatte ich uns irgendwie so Heidelbeeren gegeben mit Zucker irgendwie in so einem
00:40:03: Glas oder Holundersaft oder der Waste alles gab und da habe ich mir damals schon gedacht natürlich,
00:40:09: was kann das bringen so ein dunkler Saft, aber in der Tat war das dann oder ist das heute für
00:40:17: mich der Beweis, dass die Natur ja wirklich heilen kann und dass die Natur natürlich Inhaltsstoffe
00:40:23: bringt, die unsere Gesundheitshärte nicht sind. Eins muss man allerdings dazu sagen, das geht aber
00:40:28: nicht innerhalb von einem Tag, die meisten Leute glauben, wenn sie eine Woche jetzt mal auf dem
00:40:33: Stück Fleisch verzichten, dann sind sie schon fit wie eine Gewirkskampf, das kannst du vergessen,
00:40:37: immer das dauert derzeit lang und das habe ich aber mir auch gesehen, aber es ist bei mir heute
00:40:42: ins Bewusstsein übergegangen und das ist das, was schön ist, also ich würde heute im Restaurant
00:40:48: in der Regel nicht auf die Idee kommen, mir etwas mit Fleisch zu beschreiben, also wüsste ich gar nicht,
00:40:53: also das ist bei mir jetzt so verankert, dass ich einfach weiß gestern Abend Spaghetti al Olio,
00:41:01: verstehst du einfach wie geil ist das denn, verstehst du richtig schön mit ein bisschen
00:41:07: Schärfe gemacht, gut gewürzt, ja da fehlt mir nichts, aber früher hätte ich gesagt,
00:41:12: na wo kommt denn jetzt die Hauptzutat, wo ist denn das eigentlich und das ist das, weil es mir gut tut.
00:41:17: Du hast ja viele viele Freunde oder ihr habt viele viele Freunde und die kenn ich ja schon
00:41:23: noch so als der Koch, der immer ganz viel Fleisch auch wunderbar verarbeitet hat und so
00:41:30: und die kommen heute, die kommen heute, du lädst sie ein, was kochst du ihnen denn dann? Also wir
00:41:36: machen das meistens so, dass wir zunächst mal das machen, was wir also ich nehme jetzt mal das
00:41:42: Beispiel aktuell ist jetzt diese ganzen Betensorten, Ringelbete, rote Bete und so weiter und so fort
00:41:47: und wir machen da zum Beispiel, ich liebe das so sehr mit diesen asiatischen Soßen, also mit
00:41:52: Reiswein und so weiter und so fort, so ein richtig schönes großes Carpaccio zu machen von Beten und
00:42:00: dann darauf schöne karamellisierte Mandeln zu machen und ein bisschen Salat so und dann ein
00:42:07: Brot dazu, also so ein Brot dazu, Dinkl oder was auch immer und habe natürlich immer bewusst
00:42:13: sage okay ich brate für euch gerne noch ein paar Garnelen oder ich habe da irgendwas noch immer
00:42:17: vorbereitet, weil ich ja nicht möchte, dass die Leute das Gefühl haben sie müssen, weil ich jetzt
00:42:23: das so will, dass sie darauf verzichten müssen und ich sage das jetzt wirklich aus Überzeugung,
00:42:28: dass die wenigsten Leute dann sagen ja ja brat mir bitte ein paar oder macht das, sondern die
00:42:34: gucken erstmal was wir essen und die sind total happy, weil sie merken durch den Geschmack,
00:42:41: durch die Raffinesse des Geschmacks fehlt nichts, wenn das aber jetzt wie Krankenhausküche schmecken
00:42:46: würde so und weiß so so wie früher, man überlegt mal folgendes allein im Restaurant, das was mich
00:42:50: heute so stört ist ja der gemischte Salat und das hat ja nichts mit kochen zu tun, da kommen die
00:42:57: Selleriestreifen aus dem Glas, die Karottenstreifen aus der Dose, was gibt es noch, Bohnen sind vorgekocht,
00:43:03: dann gibt es vielleicht noch so einen geschmacklosen Kopfsalat, der so drei Blätter und dann kommt
00:43:08: noch die Soße, die kommt aus dem 10 Liter einmal aus der Metro sage ich jetzt mal so und dann
00:43:13: schimpfen die Leute das als gemischten Salat, entschuldige bitte, also wenn ich heute nicht
00:43:17: mehr kann, ein paar Gemüse, klein schneiden vielleicht ein Brokkoli, das zu blanchieren und
00:43:21: dann noch eine Soße zu machen aus Öl und Essig und der Bilder, weiß ich nicht genau, Zwieber reinmachen
00:43:26: und Chili oder was auch immer oder ein paar Kräuter oder wenn ich dann auch sehe, diese Beutel da,
00:43:31: wir heißen diese Kräuter fix und das Zeug da, da muss ich ja sagen, die Steigerung dessen kann
00:43:37: ich nur noch sein ins Krankenhaus zu gehen und sich eine Flasche anhängen zu lassen, also ehrlich
00:43:41: jetzt, also es tut mir leid wenn ich das so deutlich sage, aber da fängt es doch an und das hat ja
00:43:45: nichts mit Aufhahn zu tun, nichts mit Kochen zu tun, sondern das ist erst mal im Prinzip meinem
00:43:50: Körper was Gutes zu tun oder ich nehme mir mal das Beispiel Olivenöl oder Öl insgesamt, alle haben
00:43:56: geschrieben, dass plötzlich der Liter Pflanzenöl fünf Euro gekostet hat und Olivenöl, wir fahren
00:44:01: da vorne an die Dankstelle hier und sagen, guck mal hier, ich habe da meinen Handbuch, Typ so
00:44:06: wieso, ich brauche jetzt ein Liter Öl, dann sagt er zu mir, gehen Sie da drüben ins Regal drei und
00:44:10: dann sagt er, kommen Sie gleich wieder zum Bezahlen, sagt er 28,90 Euro und du sagst, ach Scheiße, achten
00:44:16: so teuer, aber ist eigentlich ja, wie soll ich sonst machen, kann ich weiterfahren, die Leuchte
00:44:21: von die gelbe Lampe auf und genau die gleichen Leute gehen in den Supermarkt und sagen, was,
00:44:25: 6,90 Euro für den Liter Olivenöl, ist ja Wahnsinn, was, was wollen die denn von mir, dann hörst
00:44:32: aber gleich drei Tage später, der ist kandal, gebansches Öl, der ist kandal, ich meine ich habe
00:44:38: selber beim Bauern in Zizilien Oliven geerntet und wir waren mit zwölf Mann und haben dann einen
00:44:44: Tag gebraucht und am Ende haben wir gehabt knapp unter 100 Liter mit zwölf Mann abends aus der
00:44:50: Presse, ich stand da, als hätte ich mit meiner Flasche, als hätte ich Champions League gewonnen,
00:44:55: so glücklich war ich, verstehst du, was es für ein Einsatz ist und was es für ein Aufwand ist,
00:45:00: um ein Liter Olivenöl herzustellen und dann stelle ich mir vor, ich würde jetzt dafür 6,90
00:45:04: Euro bekommen, dann würde ich ja die Bäume umschneiden, würde davor daraus ein Fußballplatz
00:45:09: machen. Also von daher, also ganz, ganz klar, dass Qualität auch seinen, seinen Preis hat,
00:45:17: für mich schon immer. Muss man natürlich auch, das muss ich einmal noch ein bisschen relativieren,
00:45:22: richtig, aber muss auch fairerweise an die Leute denken, die heute nicht, ich sage mal, das Budget
00:45:30: haben, deswegen immer aufpassen, nicht das Gefühl jetzt, oder ich möchte auf keinen Fall
00:45:35: das Gefühl jetzt von mir geben, das ist nur für privilegierte Etwas ist, sondern ich sage mal
00:45:40: gerade vorhin, das Beispiel Linzensalat oder andere Dinge oder Rode Bede Capaccio, das hat jetzt
00:45:45: nichts mit ein Geld, eine Hose voller Geld zu tun, sondern es ist mehr der Aufwand, das ist mehr
00:45:51: auch die persönliche Bereitschaft, meinem Körper was Gutes zu tun und da muss ich einmal wirklich
00:45:59: sagen, die Leute gehen aus der Haus und kämpfen an ihrem Arbeitsplatz Vollgas und machen sich
00:46:07: überhaupt keine Gedanken, wie ich in der Lage sein kann, das von mir erwartete zu erfüllen.
00:46:13: Unser Körper braucht ja auch Treibstoff und von nichts kommt nichts. Aber der beste Treibstoff ist
00:46:20: einfach schon aus der Pflanzenwelt und wenn, weil du gerade von Preis gesprochen hast, Hülsenfrüchte,
00:46:27: die sind wirklich ihren Preis wert, aber sie sind auch preiswert. Also und wenn man sich so ernährt,
00:46:33: ist eine pflanzenbasierte Kost oftmals tatsächlich günstiger als eine, eine Kost, in der wirklich
00:46:43: viel tierischer Inhalt ist. Ja und ich glaube, dass wir sowieso, ich meine, das muss man fairerweise
00:46:47: sagen, dass das so in dieser Welt ja insgesamt nicht weitergehen kann, weil die Ressourcen der
00:46:54: Natur ja gar nicht ausreichen, um diese Bevölkerungsmenge, sagen wir mal, zu ernähren. Ich habe mal
00:47:00: gelesen, wenn ich glaube, wenn McDonalds nur Bier oder Chicken McNuckles nur Bier Hühnchen verwenden
00:47:05: würde, dann müsste man glaube ich ganz rein am Fals mit Hühner, irgendwie da laufen die Hühner
00:47:10: rum. Ich meine, die Menge alleine schon das zu bekommen, wo sollen das auf die Dauer herkommen?
00:47:15: Und dann kommt eins dazu, auch die Bereitschaft dafür, wenig Geld zu bezahlen. Das ist ja auch
00:47:21: für mich die falsche Situation. Und wenn ich heute wirklich eine Ausnahme der Ausnahme mache,
00:47:28: dann muss es wirklich was Besonderes sein, weil dann hat es auch das Besondere verdient.
00:47:34: Johann, hier steht so ein kleines Kästchen. Ja. Da sind ein paar Sachen drin. Ich hoffe, dass du da was
00:47:41: sagen kannst, dass du haben nimmst, hoffentlich was mit dir zu tun. Ich geb dir das mal und hol's doch einfach mal raus.
00:47:49: Ja, zunächst mal sehe ich einen Fernseher. Das hat natürlich was mit meiner, mit meiner ja,
00:47:57: wahrscheinlich Karriere zu tun, als Fernseher guck, aber ich schau mal rein, was ich da sehe. Oh, ich
00:48:02: sehe Pferde am Horizont. Das ist wahrscheinlich ja die unendliche Weite, wahrscheinlich das
00:48:10: unbeschwerte auf einem Pferd zu sitzen. Das habe ich auch schon gemacht. Jetzt weiss ich natürlich nicht,
00:48:15: ob das mit einer Einladung verbunden ist, dass ich mit dir mal zusammen auf einem Pferd durch
00:48:20: dieser Haare reiten darf. Wer weiß? Wer weiß. So, dann schauen wir uns hier mal an. Den Zettel,
00:48:27: den ich jetzt öffne. Oh, das ist mein Markenzeichen. Ja, in der Tat ist das mein Schnurbad und da würde
00:48:33: ich auch gerne die Geschichte erzählen, warum ich den habe. Das ist eine ganz lange Geschichte,
00:48:38: nämlich es ist entstanden, 1978 in Berlin. Oh, das lange her. Ich habe genauer gesagt,
00:48:45: sogar 77, ich hatte dort ja die erste Stelle im Hotel Schweizerhof und ich hatte kein Geld,
00:48:51: meine Mutter hat mir damals 80 D-Mark gegeben. Damit bin ich nach Berlin in eine zweigedeilige
00:48:56: Stadt und war Stammgast beim Burger King jeden Tag. Das war mein Stammlokal. Ich bin immer in
00:49:02: Kurfürstendamm zum Burger King und habe dort Arm gegessen und eines abends ging ich daraus und
00:49:12: dann kam so eine Frau mit, wie man sagt, nicht der, sondern einfach darf ich sie ansprechen. Wir
00:49:18: sind eine Modelagentur, wir suchen jemand für Zermpasterwerbung und ob ich mir vorstellen
00:49:24: könnte, eine Zettkarte zu machen und dann habe ich erst mal gar nicht gewusst Zettkarte und da
00:49:29: war ich auch misstrauisch und so weiter und so fort. Aber die hat dann selber Zeugen geklungen und
00:49:34: dann habe ich natürlich mich erkundigt am nächsten Tag bei meinen Kollegen. Dann habe ich gesagt, ja,
00:49:38: das ist eine große Ere-Zettkarte, das hat das mit Model zu tun. Da wird man dann so Agenturen
00:49:43: vorgestellt mit seinem Gesicht und so weiter. Ich bin dann auch dann ein,
00:49:46: wo ich später hin, da wurde ich also fotografiert von allen Seiten, rundherum und alles Mögliche
00:49:52: und dann war es das so und dann gab es ja kein Handy, nichts eines Tages schreit der Küchenchef
00:50:01: durch die Küche. Johann, Telefon! Und dann war diese Agentur am Telefon und sagt, ja,
00:50:07: sie sind unter den ersten Drei bei diesem Konzern zur Auswahl, aber wir haben eine große Bitte,
00:50:14: damit der Kontrast zwischen Zähnen und Gesicht größer wird, könnten sie sich fordern,
00:50:21: einen Schnurrband wachsen zu lassen. Und dann habe ich gesagt, ja, und ich habe alle gesagt,
00:50:26: sie mir tut, du kannst so viel Geld verdienen als Model, Zambasterwerbung, Fernsehwerbung,
00:50:31: das ist ja wahnsinnig, wenn du das wirst. Dann bin ich in der Apotheke und habe gesagt,
00:50:35: so, was muss ich jetzt tun, damit möglichst schnell da irgendwas wächst, irgendwie muss
00:50:39: mir was drauf tun da. Und beim Friseur, dann habe ich angefangen, so irgendwelche Sachen,
00:50:44: da, was da alles gab, ich weiß das nicht mehr. Dann mit schneller geht. Ja, damit schneller geht,
00:50:48: weil ich wollte ja die Chance nicht vergeben, ja, und natürlich, was halt passiert, das Scheißding
00:50:52: wollte nicht wachsen, das hat einfach gedauert und gedauert, mein Bad wurde immer nur kürzer und
00:50:57: irgendwie habe ich gedacht, das sieht aus wie so ein verlorener Bad, ja, und immer wieder. Und
00:51:02: dann eines Tages hat es aber dann so einen Ruck gemacht und dann habe ich angerufen,
00:51:07: sage ich, ja, ich bin jetzt so weit. Dann sagt sie, ja, oh, Herr Lafa, ja, das ist ehrenwert,
00:51:13: aber ich muss Ihnen sagen, wir haben uns jetzt doch aufgrund der Tauer für jemand anderes
00:51:17: entschieden und sie bekommen den Job nicht. Und das ist die Geschichte meines wahren Schnurbades.
00:51:22: Und ich habe mir als Trotz danach, weil ich mich so geärgert habe, ihn nie mehr abrasiert,
00:51:29: das ist heute mein Markenzeichen. Clemens Wilmernrot, der 1956 der erste deutsche Fernsehkoch war,
00:51:35: hat ja auch so einen ähnlichen Bad gehabt und ich freue mich heute, weil wenn man, glaube ich,
00:51:40: mein Gesicht abdecken würde und nur den Bad zeigen würde, glaube ich, jeder wüsste,
00:51:44: dass das könnte Johann Lafa sein und deswegen, ich habe schon viel Geld geboten bekommen,
00:51:49: um dem abzulassieren, nein, das passiert nicht. So, und dann ist noch, sind noch zwei Kärtchen
00:51:55: drin und du darfst dir, ja, und du darfst dir eins aussuchen. Ich würde gerne, dass du eine der
00:52:02: Fragen beantwortest. Darf ich erst mal bei dir lesen? Natürlich. Wann hast du das letzte Mal
00:52:09: gelacht, bis du Bauchweh verspürt hast und weshalb? In welcher Situation bist du schon mal so richtig
00:52:17: ins Fettnäpfchen getreten? Ja, das kann ich dir sagen. Das war in, die Frage würde ich gerne
00:52:27: beantworten, das war in den letzten Tagen, ich glaube, es war 2019 unmittelbar zu Beginn
00:52:37: des Jahres. Ich habe im ersten Mai 2019 in die Burg aufgegeben. Ja, ich würde sagen. Ja, das
00:52:43: du 25 Jahre. Ja, genau, und da war vorhin das, wir waren immer sehr bedacht auf Restaurantkritiker,
00:52:51: Tester, das war ja immer für uns so ein rotes Tuch, weil man natürlich gucken wollte, wer sitzt
00:52:56: denn da und kommt an Restauranttester und meine Frau sagte, Mensch, Johann, dieser Tisch,
00:53:02: dieser Tisch, zehn, diese vier Personen, das sind bestimmt Restauranttester, die schreiben immer
00:53:06: mit, die kennen sich aus und so weiter und haben wirklich totale Ahnung und haben verschiedene
00:53:13: Wein bestellt und so weiter. Da solltest du nachher wirklich hingehen, was ich ja sowieso
00:53:17: getan habe, wenn ich da war. Und ich gehe erst heraus zu dem Tisch und im Sommer zum Beispiel,
00:53:23: was ich mir so, man merkte es ja, die Leute sind erstmal so billerstart, warum kommt er jetzt?
00:53:27: Ja, und dann kommen wir immer zuerst mit der Frage, guten Abend, die Herrschaften, waren sie zufrieden.
00:53:34: Sondern dann merkst du plötzlich so, wie man in vier Gesichter guckt und jeder überlegt jetzt,
00:53:39: alle vier überlegen, was sage ich jetzt? Also irgendwie so, es kam der Funke nicht sofort
00:53:45: zustande, dann habe ich gesagt, ist doch ein schöner Tag heute, so, weißt du, früher habe ich
00:53:50: gesagt, immer schönes Wetter heute oder hatten sie eine angenehme Anreise. Und dann sagt die eine
00:53:58: Frau so ganz schnippig da links, sagt sie, Herr Lafa, vielen Dank, war alles in Ordnung, alles
00:54:04: bestens. Und dann habe ich, und es ist für mich heute noch ein Räsel, nachdem ich ja wirklich
00:54:12: den Gedanken hatte und die Pflicht hatte, weiter mit ihnen zu reden, einfach und da ärgere mich
00:54:18: heute noch darüber gesagt zu, der Mann kann es sein, dass sie schon mal hier waren, der Mann saß
00:54:23: neben der Frau. Und dann springt sie auf daneben, packt ihn wirklich bei der Gurke so richtig fest
00:54:32: und schreit, Klaas, endlich weiß ich, wo du mit deiner Freundin hingest. Jetzt kannst du dir
00:54:40: vorstellen, jetzt stehst du da, jetzt habe ich gedacht, wo ist das Loch damit hin in den Kellerfall,
00:54:46: aber das war nicht da. Katastrophe, Katastrophe, der ganze Abend, kannst du dir vorstellen, ich
00:54:52: habe das vorgegeben, das war gar kein Hintergrund, das war ja nur um mit denen ins Gespräch zu kommen,
00:54:58: also nur eine unterbewusstere Aktion, total deppert, das vertest du? So habe ich nur gesagt, meine
00:55:06: Herrschaften, es tut mir so leid, sie müssen offensichtlich, oder sie haben ein Toppergänger aus
00:55:10: meiner Sicht, weil was soll ich sonst sagen? Aber im Hinblick? Ja, das war die spontane Aktion,
00:55:15: ich bin dann im Laufschild in die Küche und sofort nach Hause, weil ich fahr fix und fertig,
00:55:19: weil ich genau wusste, dass ich da etwas ausgelöst habe, was ich ja in keinster Form auslösen
00:55:24: wollte, ich wollte eigentlich nur wissen, ob es geschmeckt hat und ob sie Restaurantdester sind.
00:55:28: Und deswegen sage ich immer, manchmal gibt es Situationen, das ist auch etwas, was zum Leben
00:55:33: gehört, wo man Dinge erlebt, die nicht wahr sein können, aber das macht auch das Leben so spannend,
00:55:39: man kann nicht immer alles perfekt organisieren und ich hoffe sehr, dass die Menschen, die damals
00:55:44: da waren, heute glücklich sind und das längst vergessen haben. Wer weiß, vielleicht war es auch
00:55:48: richtig gut, dass das zur Sprache kam. Vielleicht war ja das der Moment, wo sie mich dann vielleicht
00:55:55: fragen hätten können, ob ich bei der Scheidung Zeuge sein möchte, könnte auch sein, aber das war
00:56:00: nicht meine Ausgabe. Johann, du warst ja extrem erfolgreich in deinem Leben, du bist auch ganz,
00:56:10: ganz viel weg gewesen und du bist immer noch mit der gleichen Frau verheiratet, du hast zwei Kinder,
00:56:17: von denen du immer wieder erzählst, du hast meines Erachtens, ja, einfach auch noch ein ganz
00:56:25: normales Familienleben gehabt, war es normal? Ja, das ist natürlich die Frage, was ist normal?
00:56:32: Ich meine, das kann man möglicherweise nur detailliert beantworten, wenn man tatsächlich
00:56:37: Vergleichsmöglichkeiten hätte, was ja so in der Form nicht möglich ist, aber vielleicht
00:56:42: grundsätzlich ist. Ganz schlimm war zu Beginn die Zeit, als die Kinder klein waren, das war für
00:56:49: mich, muss ich sagen, das größte Problem, weil war ich nicht im Studio, gab es keine Fernsehsendung,
00:56:56: war ich nicht in der Kochschule, kein Kochkurs, war ich nicht auf der Ruhr, waren die Gäste
00:57:01: unzufrieden, wo war ich nicht zu Hause, waren die Kinder traurig, weil der Babi nicht da ist,
00:57:05: also jetzt musst du dir vorstellen, egal was du gemacht hast, das war immer irgendwas negativ.
00:57:09: Das hat mir wirklich wahnsinnig weh getan und ich muss sagen, da habe ich wirklich gekämpft,
00:57:15: da habe ich dann etwas gemacht, wenn ich frei hatte, dann habe ich wirklich intensiv mir die Zeit
00:57:21: genommen, ich weiß nicht, wie oft ich mit den Kindern im Tierbark war und habe die gefüttert
00:57:25: und bin rumgegangen, hat mir so gut getan, weil es uns emotional näher gebracht hat. Das Zweite war
00:57:33: natürlich und das war das Glück, dass meine Frau aus dem selben Medier kommt und wir am Anfang
00:57:38: Stress hatten, aber dann irgendwann gemerkt haben, wenn wir uns den Freiraum lassen, dass jeder für
00:57:45: seinen Bereich eigenverantwortlich mit Selbstbewusstsein das Ganze managt, dann hat man auch nach
00:57:50: wie vor Freude an der Arbeit, weil ich bin ja oft gekommen, habe dann mit dem Ballatüre und
00:57:54: gesagt, welcher Idiot hat denn hier schon wieder so rote Blume dahingestellt, wie sieht
00:57:58: das aus? Weil ich ja gar nicht wusste, ob es meine Frau oder Mitarbeiter war und es überdreht
00:58:03: sie natürlich dann, weil plötzlich du dich in Dinge einmischt, sie hat ja auch nicht gesagt,
00:58:06: wer hat jetzt das Schnitzel in der Küche gebraten, sondern das ist dann so, dafür gibt es den
00:58:10: Küchenchef und so weiter und sie gibt es eben als Chefin und das haben wir dann aber uns irgendwann
00:58:15: mal zusammen dividiert oder wir haben uns dann verständigt, dass wir diesen Bereich trennen,
00:58:22: was immer manchmal schwierig ist, aber ich muss sagen, es ging dann viel besser und das muss
00:58:27: ich sagen, wir sind beide sehr ehrgeizig und haben beide das gleiche Ziel gehabt und das ist ja auch
00:58:33: wichtig, weil meine Frau ist heute noch traurig, dass sie jetzt selbst ist ein Jahr jünger als ich,
00:58:39: nicht nach wie vor an der Front für den Gast und für das Wohlergehen und für die Gastfreundschaft
00:58:46: da sein darf. Für sie ist das das absolute Nomburs Urtremmel, sie ist da für andere Menschen,
00:58:53: sie ist eine geborene Gastgeberin und deswegen natürlich ist es jetzt ein bisschen schwieriger,
00:58:58: weil durch meine persönlichen Einsätze, die meistens ja weg von zu Hause sind,
00:59:03: ich sie sehr viel alleine, aber mittlerweile hoffe ich, dass sie das ein bisschen besser,
00:59:09: sagen wir mal, in den Griff bekommen, indem sie öfter die Kinder besucht, die ja auch im
00:59:13: Ausland leben, dass sie auch sich da mit verantwortlich fühlt und so einfach jetzt irgendwann mal
00:59:20: auch diesen Punkt schafft, wo sie sagt okay, ja es ist gut so, es war so, jetzt ist ein
00:59:26: neuer Lebensabstück angebrochen. Wie lange seid ihr zusammen? Wir sind zusammen ja 35,
00:59:30: nächstes Jahr 35 Jahre sind wir zusammen, das ist eine Leistung, also da werden wir heute in
00:59:36: Bad Homburg immer eine Umfrage machen in der Fußgängerzone, nicht so viele Leute treffen,
00:59:40: die eine ähnliche Bilanz vorweisen können, aber ich muss sagen, ja wenn es nicht gegangen
00:59:47: wäre, wären wir heute nicht mehr zusammen und der Beweis dafür ist es natürlich wahrscheinlich,
00:59:51: dass es gegangen ist und da bin ich auch sehr glücklich darüber.
00:59:57: Wenn du, gibt es irgendwas in deinem Leben, wovon du sagen würdest,
01:00:02: hätte ich das mal früher gewusst, dann hätte ich was anderes gemacht?
01:00:06: Ja, das gibt es tatsächlich, also ich muss sagen, ich hätte
01:00:15: viel früher mit der Erfahrung von heute versucht, meine Philosophie des Kochens in Verbindung mit
01:00:26: dem System Lafa, wenn ich das so sagen darf, größer zu verbreiten. Also das was zum Beispiel in
01:00:33: England der deutsche Bäcker macht mit seinen Zumer Restaurants oder es gibt ja noch den Heinz
01:00:41: Bäck in Italien, der ja auch mit seinem La Bergola viele Restaurants hat, auch in Deutschland,
01:00:46: das hätte ich gerne gemacht, weil ich finde, dass die deutsche Kultur des Essens gerade im Ausland
01:00:54: nach wie vor nicht so gut besetzt ist. Man muss sich ja vorstellen, wir haben 370 Sterne Restaurants
01:00:59: circa und das ist ja nach Frankreich glaube ich das zweit meiste auf dieser Welt, aber trotzdem ist
01:01:06: es immer noch so ein bisschen, wenn du ins Ausland gehst, du bist aus Deutschland, oh was
01:01:10: du schaust, oh ich weiß nur, in Nürnberger, Rostblatt, Würstchen, Borknackel, das ist so ein
01:01:17: bisschen Sauerkraut, das ist immer noch so ein bisschen verankert, wir arbeiten dran, aber unsere
01:01:23: kulinarischen Dinge wären mit Sicherheit auch ein sehr guter Exportschlager. Das hätte ich auf jeden
01:01:29: Fall gerne gemacht und das andere mache ich jetzt nämlich, ich entwicke wahnsinnig viele Produkte,
01:01:34: Küchenhelfer oder Küchenwerkzeuge, weil ich in einem Leben mich manchmal geärgert habe,
01:01:41: dass es nicht so funktioniert wie ich mir das vorstelle und das sind oft nur Kleinigkeiten,
01:01:45: aber Kleinigkeiten sind oft mit großer Wirkung. Das heißt du willst mehr Menschen auch wieder
01:01:50: verführen selbst zu kochen. Ja auf jeden Fall, ich meine das wäre, stell dir mal vor, man ist
01:01:55: schlimmst für mich, ist doch Vorgehnes. Du kochst da vom Fernseher ein ab und machst einer auf Leute,
01:02:01: ich liebe euch, kocht das nach und dann geht der Nackt zum Küchen und hat heute Frank für
01:02:06: der Würstchen raus, also es tut mir leid, also da habe ich dann alles falsch gemacht, also ich weiß
01:02:10: natürlich, dass es für die Leute heute Schwieriges alles unter einem Hut zu bringen, Beruf, Familie,
01:02:17: Freizeit, Einkaufen, Kochen, klar, aber ich wiederhole mich jetzt, ich sage immer, was man mir
01:02:24: gibt, gebe ich auch zurück, ja und in der Püberstedt geben ist besser als nehmen, also von der Seite her,
01:02:30: wenn ich mir was Gutes gebe, dann glaube ich strahle ich das auch aus und ich glaube, ich kann
01:02:35: auch da mit einem guten Beispiel voran gehen. Ich weiß dass selber, dass es schwierig ist und dass
01:02:40: es manchmal auch mit Lust zu tun hat und ich habe auch in Berlin lange alleine gelebt, da habe ich
01:02:44: auch mich von Spaghetti ernährt mit Butter und was weiß ich, aber die Phasen musst du durch erleben
01:02:49: einfach, das ist so, nur eins soll auch dieses Gespräch heute dazu dienen, dass man vielleicht
01:02:55: darüber nachdenkt, dass was Wilhelm Busch mal gesagt hat, sage mir was du ist, ich sage dir,
01:03:00: wer du bist, das ist jetzt vielleicht überzogen, aber das hat schon etwas damit zu tun und ich
01:03:05: muss ein Beispiel noch los, meine Tante, meine Tante in der Schweiz, da war ich immer in den
01:03:10: Schulferien in vier Wochen, da steht die Marks um halb sechs auf, macht diese Getreidemühle an,
01:03:16: ich hätte sie können beim Fenster raus schmeißen da um halb sechs, da so eine Holzmühle, ein Riesenkrach,
01:03:22: dann backt die da wirklich so ein Vollkornbrot, morgens, schlüssel, wenn ich dann um halb acht
01:03:28: klopft sie aufstehen, dann stand da so ein Würferbrot auf dem Tisch mit Hüttenkäse, da habe
01:03:34: ich gesagt, sage mal was, also ich bin Junge, Nutella, wo weiß ich was alles, jetzt ist ich da so ein
01:03:41: so ein trockenes Stück Brot, da staubt bei die Ohrwasche raus, ja und dann noch so ein Hüttenkäse
01:03:47: da und den habe ich an der Steiermarker gar nicht gekannt, also Hüttenkäse, so Bärlens sind
01:03:51: das ja da und dann sitze ich da und denke mir, Mensch, ist das jetzt deine Ferienzeit, vier Wochen
01:03:56: jeden Morgen dieses Bruch mit Hüttenkäse und dann sagt sie zu meinem Überfluss noch und jetzt auch
01:04:03: haben sie, jetzt haben sie, gehen wir noch eine Stunde spazieren und dann denke ich mir, sage mal,
01:04:07: gehen wir in die Stadt Zürich irgendwas einkaufen oder was auch immer, nein, jetzt geben wir erst
01:04:13: mal eine Stunde, Stunde spazieren, da habe ich gedacht, ich bin doch irgendwie hier in falschen
01:04:17: Baustelle, aber das muss ich jetzt sagen, das ist jetzt vielleicht auch übertrieben, aber es ist
01:04:22: da eine Sache, mein Onkel, meine Dande, sind beide über 90 geworden, waren total fit, haben eine
01:04:28: souveräne Ausstrahlung gehabt, wenn es um die Ergonomie, Physiognomie geht, das Körper, was muss
01:04:34: ich sagen, ich war so stolz und das hat mir auch den Beweis erbracht, dass von nicht nichts kommt
01:04:41: und die haben das wirklich so gelebt, deswegen möchte ich die Leute Mut machen heute, wenn man
01:04:46: seine Lebensqualität verbessern möchte, muss man auch darüber nachdenken, wie man das machen kann.
01:04:53: Was hat denn dann irgendwann das Brot dir auch geschmeckt von deiner Tante?
01:04:58: Ja mittlerweile kaufe ich schon noch so ein Brot, verstehe ich es so, ändert sich das im Leben.
01:05:02: Spanier, Leider, Leid oder Back des Selber, ohne Witz, das musst du einmal vorstellen. Also früher
01:05:08: war es ja so, da ging es ja sofort automatisch zu der großen Semmel, die überall war, weil es schmeckt
01:05:14: ja auch gut oder baguette und so weiter, auch nach wie vor nichts dagegen zu sagen, ganz im Gegenteil,
01:05:20: aber es ist das Maß aller Dinge, nämlich es ist auch das Verhältnis dessen, was man tut.
01:05:26: Ich meine Ausnahme bestätigen die Regeln, aber grundsätzlich sollte der übelige Teil der sein,
01:05:31: der uns im Körper wirklich auch die Voraussetzung bietet für Gesundheit und hoffentlich für ein
01:05:36: langes Leben. Und wenn ich so zusammenfassen würde, würde ich sagen, dein Motto ist eigentlich
01:05:43: "genussvoll gesund satt werden". Ja ist so. Also ich habe gedacht, du sagst jetzt "genussvoll alt
01:05:52: werden", dass wir jetzt eine Beleidigung geben. Kommt man noch gleich drauf. Nein, ja auf jetzt,
01:05:56: aber "genussvoll gesund satt werden", ja auf jeden Fall, was heißt satt werden? Wir brauchen ja
01:06:01: nicht mehr so viel, also wir müssen ja nicht jeden Tag da uns mit 6000 Kalorien beschäftigen,
01:06:07: sondern es ist eher so, dass wir das, was wir brauchen, in einer vernünftigen Form brauchen
01:06:13: und deswegen sollte man sich schon Gedanken machen, was ich esse. Also satt werden ist schon ein
01:06:19: schönes Gefühl, also so zufrieden sein, also das denke ich meinst du auch. Wenn du das insgesamt
01:06:24: meinst, bezogen auf psychikörper, geist und alles was dazu gehört, dann bin ich 100%ig bei dir.
01:06:31: Trotzdem nochmal eine Frage zum Älter werden. Thema für dich positiv? Nein, auf keinen Fall. Also
01:06:40: ich muss das und das gebe ich auch zu ehrlich sagen, wenn ich heute, und das machen ja viele unbewusst
01:06:46: sich so ein Maßband anschauen und wenn man auch die Schicksalsschläge so mancher Menschen mit
01:06:52: denen er mal groß geworden ist, unmittelbar mitbekommt, dann kann man nicht sagen, dass das einem
01:06:58: kalt lässt. Also das muss ich sagen, das geht so nicht, auf keinen Fall. Aber eins ist wichtig und
01:07:04: das meine ich jetzt für mich, auf mich bezogen. Ich tue zumindest alles dafür, dass ich mir
01:07:13: nicht einen Vorwurf machen kann, hätte zu früh was dafür getan. Das sage ich ganz ehrlich. Wenn das
01:07:18: Schicksal zuschlägt, dann ist das so, dann ist es so wie bei Udo Jürgens, der aus meiner Sicht ja
01:07:25: damals umgefallen ist in Zürich auf der Promenade. Das war dann Schicksal, dafür kann keiner was,
01:07:32: aber der hätte sich ja ewig vorgewacht, wenn er ausgerutscht wäre und wer über den Steg
01:07:38: gefahren, sage ich jetzt mal so. Und deswegen tu ich das so, wir haben alle keinen Brief, wir
01:07:44: werden, wir sind alle Gast auf Erden, wir sind hier und wir sind hier zu Hause und wir verlassen
01:07:49: unser Zuhause wieder. Aber ich möchte die Zeit, die uns noch zur Verfügung steht, möchte ich so
01:07:56: erleben, dass ich mich wohlfühle und ich muss auch eins sagen, das macht mir zuzeit sehr viele
01:08:01: Gedanken. Vielleicht sind wir die einzige Generation, wir in einer Generation, wo wir das, was davor war
01:08:07: und jetzt vielleicht danach kommt, Gott sei Dank nicht erleben müssen, weil ich mach mir ernsthaft
01:08:12: sorgen, ob das, was jetzt so sei, so alles um uns basiert, ob das so spurlos an uns vorbei geht.
01:08:19: Ich hoffe sehr, dass wir durch uns sehr dazutun beitragen können, dass auch die, die noch kommen
01:08:30: werden, das genauso erleben können, das Leben auch schön sein kann, wie wir das getan haben.
01:08:35: Genau, das ist unser Ziel, absolut. Wenn man Kinder hat, ich glaube,
01:08:39: jeder der Kinder hat nichts, ist schlimmer wie das, dass man sich heute Gedanken machen muss
01:08:44: über die Zukunft der Kinder. Also ich wünsche denen das Beste auf Erden, aber manchmal braucht man
01:08:50: auch dafür die Voraussetzungen. Johann, es gibt doch was Besonderes hier in diesem Podcast-Format,
01:09:00: und zwar gibt es am Ende den Rollentausch. Das heißt also, du kannst, wenn du möchtest,
01:09:08: mir eine Frage stellen, die dich brennend vielleicht interessiert, ob ich sie beantworte.
01:09:14: Schauen wir mal, aber du kannst auch zwei Fragen stellen, wenn du irgendwas wissen möchtest.
01:09:19: Nein, die Frage ist ganz einfach, die wollte ich dir schon ewig stellen. Was müsste ich tun
01:09:26: als Koch, wenn ich dich nachts um zwei eraufwecke und kulinarisch verführen möchte?
01:09:31: Ich sage bewusst, kulinarisch.
01:09:34: Ja, jetzt. Du müsstest. Was machen?
01:09:39: Ne neue Betzecke kaufen. Du müsstest mich, ah, ah, du müsstest mich ausschlafen lassen,
01:09:44: damit ich am Morgen das beste Frühstück aller Zeiten von dir bekommen könnte.
01:09:51: Jetzt habe ich gesagt, ich muss dich umarmen und dabei füttern mit einem schönen Hirseprei,
01:09:56: und jetzt sage ich, sie soll mir ausschlafen lassen. Also, wo bleibt die Romantik, aber
01:10:00: ich verstehe es. I'm so sorry, aber so.
01:10:02: Nein, ist alles gut. Nein, das war jetzt eher Spaß. Nein, ist alles gut. Ich weiß, ich kenne
01:10:07: deine Konsequenz und ich bewundere dich auch dafür. Dein Verhalten auch mit diesen 18, 6 oder
01:10:13: das, was du magst in der Wahlfassten. Das ist für mich großartig, auch ein großartiges
01:10:21: Beispiel. Nur, wenn man sich, so wie ich, sehr viel mit diesen kulinarischen Dingen
01:10:26: beschäftigt, 12 Stunden und noch länger am Tag, ist das ein bisschen schwieriger,
01:10:30: wie unter deiner Situation, weil nicht überall was rumliegt, was man möglicherweise zack
01:10:35: irgendwie naschen möchte. Aber an dem Tag, wo das geht bei dir, soll das du es auch für dich
01:10:41: möglich machen? Ja, auf jeden Fall. Das tue ich auch. Deswegen bin ich immer so froh,
01:10:44: wenn ich so Tage habe, wo ich nichts habe, weil ich da, da habe ich auch gar keinen Appetit.
01:10:50: Muss ich ganz ehrlich sagen, mein Körper hat sich so reingestellt. Da ist ich auf gar nichts.
01:10:54: Brauche ich auch gar nichts, ja, weil ich es merke, dass es meinem Körper gut tut. Das ist ja
01:10:59: auch vielleicht die wichtigste Erkenntnis, dass es nicht irgendwas ist, was man sich,
01:11:03: wo man sich bestraft, sondern dass es wirklich dem Körper sehr, sehr gut tut.
01:11:06: Lieber Johann, es war mir ein großes Vergnügen, mit dir so vereint sprechen zu können. Wir zwei
01:11:16: unter uns. Es war einfach super schön. Herzlichen Dank, dass du hier warst. Ja, ich möchte den Dank
01:11:23: gerne zurückgeben. Es ist mir auch sehr wichtig, dass hoffentlich auch der Eindruck entsteht,
01:11:30: dass es jetzt hier kein Gespräch war, wo wir uns überlegt haben am Ende oder am Anfang.
01:11:35: Was ist der Inhalt des Gesprächs? Sondern das ist eine Situation, die sich in meinem Leben
01:11:40: mit dir zusammen war, ereignet hat. Es ist keine Geschichte. Es ist ein Ausschnitt, ein Ausschnitt oder
01:11:46: ein Auszug meines Lebens der letzten Jahre. Ich bin dir sehr dankbar, dass ich dich kennenlernen
01:11:52: durfte, dass ich dein Mann kennenlernen durfte und wie du ja siehst, sitze ich hier und gehe glücklich
01:11:58: nach Hause und bin sehr froh, dass es mir wieder gut geht. Ganz lieben Dank und noch viel Zeit mit
01:12:07: uns zusammen. Also wir zusammen, viel Zeit. Es wäre doch schön genießen. Ja, aber dann werde ich die
01:12:12: Frage nicht mehr stellen, was ich dir nachts um zwei Uhr kochen muss, um dich zu verführen.
01:12:16: Nee, dann lässt du dir noch eine andere einfallen. Genau. Okay, also tschüss und dank dir. Tschüss, danke.
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