Selbstfindung statt Show: Das bewegt heute so viele Frauen

Shownotes

Wie oft sagst du Ja, obwohl du eigentlich Nein meinst? ✋🏼

Viele Menschen kämpfen damit, klare Grenzen zu ziehen - sei es im Job, in der Familie oder im Freundeskreis. Doch warum ist das so schwer? 🤔 Und wie gelingt es, selbstbewusst für sich einzustehen, ohne sich dabei schlecht zu fühlen?

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00:00:00: Frauen sagen nicht einfach nein. Wenn man zu einem Mann sagt, holst du die Hilde am Bahnhof bitte ab.

00:00:05: Dann sagt er, nee. Vielleicht sagt er noch geht nicht. Hab keine Zeit.

00:00:09: Und dann akzeptiert man das. Wir rechtfertigen uns für jedes Nein.

00:00:13: Nein ist ein ganzer Satz. Also ich hab andere Sachen und die bleiben ja.

00:00:18: Also ich kann auch Frauen, wenn mir Frauen sagen, ich suche mein Mann aus,

00:00:22: er hat ja keinen Schilden hinter, dann sag ich, weißt du was?

00:00:24: Irgendwann sitzt er meistens drauf.

00:00:26: Wenn man langzeitfasten hat auf Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel Rheuma oft einen Top-Einfluss,

00:00:32: dann habe ich gedacht, okay, was man nicht probiert kann auch nicht gelingen, dann mache ich das einfach mal.

00:00:38: Heute bei mir eine Frau, als ich mich vorbereitet habe auf das Gespräch mit dir,

00:00:45: habe ich dir ja einen Zusatznamen gegeben. "Miss Happy mit Tiefgang".

00:00:52: Ja, gefällt mir. Nimmst du? Das ist ja schon mal richtig schön.

00:00:57: Aber da ist noch viel mehr, was da noch kommt. Also du bist zum Beispiel eine ganz bekannte Moderatorin.

00:01:05: Sowohl im Radio als auch im Fernsehen.

00:01:08: Ja, ich war im Radio sehr, sehr, sehr lange.

00:01:15: Bin jetzt nicht mehr im Radio, aber ich habe oft noch Leute, die auf der Straße sagen,

00:01:20: ach, meine Mutter, mittlerweile auch meine Oma hat sie sehr gerne gehört, denke ich, ja, fein.

00:01:27: Gut, aber im Fernsehen bist du zu sehen und schon ganz lange, ist das richtig?

00:01:33: Ja, im Fernsehen habe ich zu Beginn Anfang der 90er sehr viel Unterhaltung gemacht.

00:01:41: Und dann jetzt in den letzten Jahren habe ich eine Buchsendung beim MDR.

00:01:46: Genau. Und noch was, du bist eine absolute Erfolgsautorin.

00:01:52: Ich glaube, du hast wesentlich mehr Bücher geschrieben als wir.

00:01:57: Wie viel hast du geschrieben? Ihr seid auch von vorne dabei, oder?

00:01:59: Ja, wir sind sicherlich vorne dabei. Wie viel habt ihr?

00:02:01: Wir haben jetzt 22 in den letzten acht Jahren. Also da haben wir ja auch erst angefangen.

00:02:06: Ja, das ist top, muss ich sagen. Ich bin jetzt, glaube ich, bei 37.

00:02:12: Das ist auch nicht schlecht.

00:02:13: Aber es geht auch schon ein bisschen länger.

00:02:16: Das kann ich mir vorstellen.

00:02:18: Also ihr seid jetzt bestimmt total gespannt, wer mir hier gegenüber sitzt.

00:02:23: Ich bin total froh, dass du da bist. Susanne Fröhlich.

00:02:27: Hallo, ich freu mich.

00:02:28: Ja, das finde ich richtig gut, weil ich wollte dich schon so gerne überhaupt mal treffen,

00:02:34: weil wir sind auch oftmals aneinander vorbeigelaufen, im HR zum Beispiel.

00:02:39: Da hattest du noch eine Sendung, als ich dort auch regelmäßig war als Gesundheitsexpertin.

00:02:45: Wir sind uns nie begegnet.

00:02:48: Ja, ich war ja nicht für Gesundheit zuständig, sondern eher für das Zwischenmenschliche.

00:02:52: Ich weiß.

00:02:53: Also ich war ja die...

00:02:54: Aber trotzdem...

00:02:55: Wir haben die Zeitung immer geschrieben, die Kuppelfee sozusagen.

00:02:58: Aber ich hätte dich ja mal sehen können und du wärst sofort aufgefallen.

00:03:01: Aber ich war ja immer nur Samstagstar am Ende.

00:03:04: Ja, ich war auch immer Samstagstar.

00:03:05: Also insofern, ich habe dann da meine Samstagabende verbracht, 20 Jahre lang.

00:03:10: 20 Jahre lang?

00:03:11: 20 Jahre lang habe ich dieses Ausgespiel moderiert, was auch wirklich Spaß gemacht hat.

00:03:17: Ich habe gerade letzte Woche, habe ich ein Gruß, ein Video groß geschickt, an ein Paar,

00:03:22: das seinen Kennenlerntag gefeiert hat.

00:03:25: Die haben sich bei mir kennengelernt vor 20 Jahren.

00:03:28: 20 Jahre.

00:03:29: Mehr als 20 Jahre.

00:03:30: Solange war ich nicht beim HR, es waren glaube ich 15, aber auch.

00:03:33: Aber wir haben es jetzt endlich gesehen und darüber freu ich.

00:03:36: Jetzt haben wir uns getroffen.

00:03:37: Ich wollte ja so viele Fragen.

00:03:38: Wir haben uns ja unbedingt mal mit dir quatschen ein bisschen.

00:03:40: Und da wir das vorher nicht gemacht haben, machen wir das jetzt.

00:03:43: Absolut.

00:03:44: Solange, du hast ja, ich habe, du hast gefühlt für jede Lebensphase ein Buch geschrieben.

00:03:50: Ist das richtig?

00:03:52: Also an Lebensphase, je du durchlebt hast.

00:03:55: Also ich habe quasi ein gemischtes Portfolio, das ist eine Sintromane.

00:03:58: Die nehmen wir mal raus.

00:04:01: Dann habe ich populäre Sachbücher und die beschäftigen sich natürlich sehr oft mit Dingen,

00:04:06: mit denen ich mich auch beschäftigt habe.

00:04:08: Also ich würde sagen, ungefähr die Hälfte der Bücher habe ich gemeinsam mit meiner

00:04:12: besten Freundin Constanze Kleis geschrieben.

00:04:14: Wir sind beide Boomer.

00:04:17: Wir, natürlich haben wir diese ganzen Themen, die Frauen eben oft haben.

00:04:22: Also angefangen bei dem leidigen Thema Gewicht.

00:04:25: So, ich habe zum Beispiel sehr anhänglichen Speck.

00:04:28: Mein Speck liebt mich und er geht und er kommt und die Leute checken mich auf der Straße immer

00:04:35: ab.

00:04:36: In welchem Zustand ist ihr denn gerade?

00:04:38: Also natürlich Speckgewicht, aber auch Männerbeziehung, die lange Strecke in Beziehung, gesundheitliche

00:04:47: Experimente, also wie Fasten ist ein großes Thema für mich.

00:04:52: Bewegung ist ein großes Thema.

00:04:54: Also dieser Ja, natürlich auch Wechseljahre, der Verfall, dass man morgens aufsteht und

00:05:00: denkt, das Material wird irgendwie müde.

00:05:02: Schade, schade.

00:05:03: Ja, all diese Themen.

00:05:04: Und man weiß ja, wenn ein das selbst beschäftigt, gibt es da draußen sehr wahrscheinlich noch

00:05:10: viele andere, die damit auch entweder hadern oder drüber nachgehen.

00:05:14: Ich glaube, es geht uns allen so.

00:05:15: Also wenn ich das bei mir beobachte, ist das ganz ähnlich.

00:05:18: Also die Dinge, mit denen ich mich immer beschäftigt habe, waren auch immer die aktuellen Momente,

00:05:23: in denen ich dann auch gelebt habe.

00:05:25: Und ich glaube, das ist auch richtig gut, weil da kommt so eine Erfahrung, aber auch so

00:05:29: ein Interesse rein und so eine Ehrlichkeit.

00:05:31: Und das finde ich einfach immer gut.

00:05:33: Und das finde ich bei dir auch so toll.

00:05:35: So eine Ehrlichkeit, die ich immer noch probiere.

00:05:37: Ja, viele Sachen habe ich ja selbst probiert.

00:05:39: Ja.

00:05:40: So, also man muss ja auch immer gucken, was kann man, also wenn man Leuten sagt, macht

00:05:45: das und das, dann sollte man das ja vielleicht schon mal probiert haben.

00:05:48: Und deswegen habe ich gedacht, dann probiere ich das meiste eben einfach mal aus.

00:05:53: Oder ich habe Dinge ausprobiert und habe dann gemerkt, das ist richtig toll.

00:05:57: Die habe ich erst nur für mich ausprobiert.

00:05:59: Vielleicht sollte ich mal darüber schreiben, vielleicht wäre das auch was für andere.

00:06:03: Das Buch "Moppel", ich glaube, ich war dein absoluter Bestseller.

00:06:09: Mein absoluter Bestseller.

00:06:10: Ich weiß.

00:06:11: Das ist 2004 erschienen.

00:06:12: Ich weiß noch, ich habe meinen Verlag gesagt, ich würde gerne über dieses Dilemma mit

00:06:19: dem Speck schreiben.

00:06:20: Also dieses immer wieder abnehmen, immer wieder zunehmen und diese bizarren Verhaltensweisen,

00:06:27: die man auch an den Tag legt.

00:06:28: Also so, ich weiß natürlich, dass man keine 5 Kilo in der Woche abnimmt.

00:06:32: Aber trotzdem, wenn ich es irgendwo lese, denke ich, na ja, schön wär's schon.

00:06:35: Es ist natürlich eigentlich, es ist naturwissenschaftlich nicht möglich, aber vielleicht, ja dann doch.

00:06:42: Also "Moppel", ich war ja so eine selbstironische Auseinandersetzung mit dem Speck.

00:06:47: Da habe ich sehr viel abgenommen.

00:06:48: Genau.

00:06:49: Und du hast dich auch als lebenden Speckmagneten beschrieben.

00:06:53: Das fand ich so witzig.

00:06:55: Ja.

00:06:56: Und diese Ausdruck dafür, weil ich glaube, das fühlen ganz viele von uns Frauen auch.

00:07:02: Ich esse natürlich sehr gerne, muss ich jetzt auch mal sagen, sehr, sehr gerne.

00:07:06: Und ich neige auch nicht dazu kleine Portionen zu essen.

00:07:09: Also ich bin unglücklich, wenn ich irgendwo bin und dann kommen meine Essen und das ist

00:07:13: ganz kleinteilig auf dem Teller.

00:07:15: Dann bin ich schon, ich bin jemand, das habe ich inzwischen gelernt.

00:07:19: Ich brauche eine große Menge Essen.

00:07:22: Das heißt, ich muss mein Essverhalten eben auch an diese Begierden anpassen.

00:07:26: Ich esse große Mengen immer noch, aber ich esse eben andere Dinge als früher.

00:07:31: Ich esse eben nicht Vierteller, Spaghetti, Bolognese.

00:07:35: Ich kann nicht, sondern, sondern ich esse zum Beispiel einen riesigen Salat.

00:07:40: Ich esse große Berge Gemüse.

00:07:41: Ich mache zwei Blech Gemüse im Ofen und dann sagen Leute, wer kommt denn, dann sage ich

00:07:46: niemand.

00:07:47: Das ist mein Gemüse.

00:07:48: Ja, aber das ist doch schon mal wieder super gut, weil man kann nämlich mit gesundem

00:07:54: Essen satt werden und auch kühl wie sein.

00:07:58: Aber man kann auch mit gesundem Essen, muss ich an dieser Stelle leider sagen, auch zunehmen.

00:08:02: Also kann man schon.

00:08:04: Kommt wo wann was es ist.

00:08:06: Ja, kann man auch schaffen.

00:08:08: Aber dieses, dieses Dilemma, dass man nachts aufsteht, untersteht noch ein Rest, den irgendwer

00:08:15: gelassen hat und den man nachts ist.

00:08:17: Also Sachen, so Verhaltensweisen habe ich damals in Moppel ich beäugt.

00:08:21: Aber natürlich habe ich mich fortentwickelt und habe gesagt, ich will jetzt nicht mein

00:08:25: Leben lang dahin und hereiern.

00:08:26: Wäre ich wahrscheinlich trotzdem.

00:08:30: Aber dadurch, dass ich so eine Bremse immer einziehe und immer sage, jetzt ist auch mal

00:08:37: gut, Ufart ist natürlich nicht dann gigantisch aus.

00:08:41: Wenn man das nie macht, ist man natürlich irgendwann, wird es schwierig, wenn die Feuerwehr

00:08:46: kommen muss und ein Durchsfenster holen, das will man nicht.

00:08:49: Nein, das sieht auch überhaupt nicht so aus, wenn ich das mal so sagen darf.

00:08:52: Nein, nein, nein, nein, das ist auch nicht so im Moment.

00:08:54: Im Griff.

00:08:55: Aber ich muss sagen, mein Fokus hat sich auch ein bisschen verändert mit dem Alter.

00:09:00: Die Optik ist das eine, das ist ein schöner Nebeneffekt, dass man irgendwie nicht immer

00:09:05: zu Ula Popkin gehen muss oder so, sondern in normalen Abteilungen kaufen kann und man

00:09:10: sich nicht zuhängen muss.

00:09:11: Aber mein Hauptfokus ist eigentlich Fit sein.

00:09:16: Ich möchte mir auch mit 80 noch Schuhe mit Schnürsenkeln kaufen können und die zu machen.

00:09:22: Ich möchte auf einem Bein stehen können, ich möchte in Treppe hoch gehen können.

00:09:25: Also das sind so die Begierden, die ich jetzt habe, die sind weniger sexy, aber ich möchte

00:09:32: beweglich bleiben, so Sachen.

00:09:34: Ja, das ist gut, kommen wir nachher noch mal dazu.

00:09:36: Sehr gut.

00:09:37: Ich muss sagen, ich würde gerne was über dein derzeit aktuellstes Buch eigentlich

00:09:43: wissen.

00:09:44: Das hat ja schon einen sehr spannenden Titel.

00:09:50: Und zwar, halte den Kopf hoch und den Mittelfinger höher.

00:09:58: Genau.

00:09:59: War da viel Wut dabei, als du das geschrieben hast?

00:10:01: Nee, das geht auch mehr um den mentalen Mittelfinger.

00:10:03: Ja.

00:10:04: Es geht um so eine Haltung, die Frauen oft haben.

00:10:07: Also es ist ja so, das Navigationssystem des Lebens sagt Frauen Gleichberechtigung,

00:10:14: sie haben ihr Ziel erreicht, alles ist prima.

00:10:17: In der Realität ist es aber oft nicht so.

00:10:20: Also Frauen sitzen zu Hause und hadern und sind irgendwie unzufrieden und lamentieren.

00:10:27: Dabei könnten sie Dinge eben auch ändern.

00:10:29: Also es geht um eine Haltung, es geht auch um Wut, die du eben erwähnt hast.

00:10:35: Wut ist ein Gefühl, das ist nicht nur für Männer da.

00:10:38: Man darf Wut, man darf wütend sein, man darf auch Wut in sich spüren.

00:10:42: Man darf sie auch rauslassen.

00:10:44: Man darf sie durchaus auch rauslassen.

00:10:47: Also es gibt schon Situationen, in denen ich wütend bin.

00:10:50: Und es ist bei Frauen eben oft so, dass sie gefallen wollen.

00:10:55: Das ist ja ein, scheinbar ein genetisches Merkmal von Frauen.

00:11:00: Sie wollen nicht gefallen, sofern er.

00:11:02: Aber im besten Fall möchte ich, dass mich jeder nett findet.

00:11:05: Früher habe ich mich sehr angestrengt zu gefallen.

00:11:08: Und habe mich auch abgearbeitet an Menschen, die so gesagt haben,

00:11:12: nee, die ist mir das, das.

00:11:14: Und dann habe ich gedacht, warum merken die das denn nicht?

00:11:17: Ich bin ja vieles nicht, aber nett bin ich doch wirklich.

00:11:20: Das kann doch nicht sein.

00:11:21: Heute sage ich, so viel Lebenszeit bleibt mir auch nicht mehr,

00:11:24: wenn du mich nicht nett findest.

00:11:26: Auch gut.

00:11:27: Also man kann seine Haltung zu Dingen ändern.

00:11:29: Aber ich habe die Zustand zugleich und ich darüber geschrieben,

00:11:33: wie es ist, wie ist das in der Beziehung?

00:11:35: Warum machen Frauen immer noch den Hauptteil der Kehrarbeit?

00:11:39: So, 90 Minuten am Tag mehr.

00:11:41: Das kann man einfach mal durchrechnen.

00:11:44: Das ist eine Menge Zeit.

00:11:47: So, was ist mit Kindern?

00:11:48: Was machen wir da eigentlich mit der Erziehung?

00:11:51: Was lassen wir uns eigentlich gefallen?

00:11:53: Dann geht es natürlich um so Sachen wie Geld.

00:11:57: Es geht um Sachen wie Beruf.

00:11:59: Sagt man zu einem Mann, ach Herr Müller,

00:12:01: könnten Sie sich vorstellen, ab morgen leiten Sie die Abteilung?

00:12:04: Dann sagt der Herr Müller, prima.

00:12:06: Wo ist mein neuer Parkplatz?

00:12:07: Kriege ich ein Eckbüro.

00:12:09: Und dann sagt man das zu Frau Meier.

00:12:11: Frau Meier, haben Sie Lust, ab morgen die Abteilung zu leiten?

00:12:13: Ja.

00:12:14: Oh, die ganze Abteilung.

00:12:15: Da muss ich jetzt nochmal nachdenken.

00:12:18: Weiß ich nicht.

00:12:19: Frauen sind sehr viel...

00:12:21: Also sehr viel zurückhaltender, sehr viel,

00:12:27: man könnte sagen reflektierter oft in Bereichen.

00:12:30: Aber sie nehmen sich nicht gerne das, was ihnen zusteht.

00:12:34: Und sie nehmen immer auch Rücksicht.

00:12:36: Also sie stellen sich immer hinten dran.

00:12:38: Und das ist natürlich fatal.

00:12:42: Meinst du, das ist jetzt bei den jungen Frauen, also der...

00:12:46: Unsere Kinder, ist es da immer noch so?

00:12:48: Ja, das ist das Verrückte.

00:12:50: Dass mir auch meine eigene Tochter und junge Frauen sagen,

00:12:53: das brauchen wir alles nicht mehr.

00:12:55: Wir sind längst gleichberechtigt und so weiter und so weiter.

00:12:58: Und dann kommt der Moment, in dem sie eine feste Beziehung haben,

00:13:02: überlegen, ob sie eine Familie gründen.

00:13:04: Und auf einmal sitzen sie zu Hause in Teilzeit und denken,

00:13:09: aha, und oft denken sie eben gar nicht.

00:13:11: Sie denken zum Beispiel nicht daran, was macht das eigentlich mit meiner Rente?

00:13:15: Was macht das mit meiner späteren Versorgung?

00:13:19: Auf was baue ich hier eigentlich?

00:13:22: Susanne, wenn eine Frau aber das Gefühl hat,

00:13:26: sie würde gerne zu Hause sein.

00:13:29: Kann sie natürlich.

00:13:30: Kann sie, aber ich würde immer sagen, so, wenn du dich dafür entscheidest,

00:13:35: dann guck einfach mal 40 Jahre voraus.

00:13:38: Jede zweite bis dritte Ehe wird geschieden.

00:13:41: Du kannst, früher galt die Regel einmal Zahnarztgattin, immer Zahnarztgattin,

00:13:46: weil die Scheidungsrechte, die Scheidungsgesetze waren sehr gut für Frauen.

00:13:50: Das ist vorbei.

00:13:51: Das heißt, ich würde meinem Mann sagen, wenn wir beide entscheiden,

00:13:54: dass ich zu Hause bleibe und ich das auch gerne mache,

00:13:57: dann überweißt du jeden Monat in einem Rentenfonds für mich oder was auch immer.

00:14:02: Also wir machen etwas für meine Altersversorgung, weil ich das nicht mache,

00:14:06: weil ich ziehe hier unsere kleine Altersversorgung,

00:14:08: dass wir Besuch im Heim haben, die Kinder groß.

00:14:11: Das finde ich eine absolut gute Lösung.

00:14:13: Aber ich denke nur, dass es halt auch wichtig ist,

00:14:16: dass man der Frau auch den Wunsch lässt, wenn sie zu Hause bleiben will.

00:14:21: Aber man muss eben auch wissen, wenn ich diese Entscheidung treffe,

00:14:24: hat die bestimmte Konsequenz.

00:14:26: Ja, definitiv.

00:14:27: Und das muss man sich eben sehr gut überlegen,

00:14:30: weil Frauen denken ja oft, ich investiere in Dinge, in meine Kinder, in meinen Mann.

00:14:35: Ich mache es noch schöner für sie, noch schöner, noch besser.

00:14:38: Irgendwann kommt eine Riesenwelle des Dankes oder der Anerkennung zurück.

00:14:41: Das wird nicht passieren.

00:14:43: Nicht.

00:14:44: Das muss man einfach sagen.

00:14:46: Und was wir eben auch machen und wo wir in dem Buch auch sagen,

00:14:49: das ist wirklich, muss man mal darüber nachdenken,

00:14:52: wir rechtfertigen uns für alles.

00:14:54: Frauen sagen nicht einfach nein.

00:14:56: Wenn man zu einem Mann sagt, holst du die Hilde am Bahnhof bitte ab,

00:14:59: dann sagt er, nee.

00:15:01: Vielleicht sagt er noch, geht nicht, hab keine Zeit.

00:15:04: Und dann akzeptiert man das.

00:15:06: Wenn man zu einer Frau sagt, holst du tante Hilde am Bahnhof ab, sagt die, oh, oh ja.

00:15:11: Also das würde ich natürlich schrecklich gerne.

00:15:13: Aber ich muss noch mit dem Louis zur Kiefer-Otopäden.

00:15:17: Und dann wollte ich ja eigentlich noch Muffins backen.

00:15:20: Aber wir rechtfertigen uns für jedes Nein.

00:15:23: Nein ist ein ganzer Satz.

00:15:25: Ja, ich weiß, das wollte ich auch sagen.

00:15:28: Es gibt nämlich einen Satz von dir, den ich wirklich liebe.

00:15:32: Und das ist genau dieser Satz.

00:15:34: Nein.

00:15:35: Man kann natürlich sagen, nein, danke, dann ist man ein bisschen höflicher.

00:15:38: Oder nein, diesmal nicht.

00:15:41: Oder nein, überhaupt nicht mehr.

00:15:43: Also ein bisschen mehr Egoismus bei Frauen nützt letztlich allen.

00:15:52: Weil eine zufriedenere Mutter oder zufriedenere Partnerin

00:15:56: ist ja auf lange Strecke auch viel angenehmer.

00:15:59: Also wenn man immer das Gefühl hat, erst kommt, keine Ahnung, erst kommen die Kinder.

00:16:04: Dann kommen Mann oder Hund, je nach dem, je nach Lage der Nation, unterschiedlich.

00:16:10: Und dann kommt lange nichts.

00:16:11: Dann kommen die Nachbarinnen, die Eltern, um die ich mich noch kümmere.

00:16:14: Und dann kommt irgendwann ich.

00:16:15: Ist das ein Fehler?

00:16:16: Also ich merke gerade, dass ich eigentlich gerne sagen würde,

00:16:22: so sagen wir, das ist mir zu schwarz-weiß.

00:16:24: Aber wenn ich mir überlege, die ganz vielen Gespräche, die ich geführt habe

00:16:28: mit meinen Patienten und da geht es ja nicht nur um Krankheit, sondern da geht es um ihr Leben.

00:16:33: Wenn ich die geführt habe mit Frauen oder mit Männern,

00:16:37: es war wirklich immer, dass dieses, was du eben aufgezeigt hast

00:16:42: oder meistens, dass es gestimmt hat.

00:16:44: Wir sind ja die, die sich auch kümmern, auch zum Thema Gesundheit zum Beispiel.

00:16:48: Wir sind die, die sagen, Horst, geht zur Darmspiegelung.

00:16:52: Verdammt, brauche ich nicht.

00:16:54: Du musst zur Darmspiegelung.

00:16:56: Alle, das ist und so weiter.

00:16:57: Also Frauen sorgen dafür, dass Männer zur Darmspiegelung gehen.

00:17:01: Frauen kümmern sich um alles, was so familie läuft.

00:17:05: Natürlich gibt es auch Männer, die das machen.

00:17:07: Aber die werden ja auch für die kleinsten Sachen belobigt,

00:17:10: als hätten sie ein Mittel gegen Krebs erfunden.

00:17:12: Also wenn ein Mann mit seinem Kind einkaufen geht,

00:17:14: kriegt er fast noch eine Scheibe Wurst an der Wursttäcke.

00:17:17: Weil die so, mein Gott, wie süß ist das denn?

00:17:20: Hast du das gesehen? Der geht mit seinem Kind einkaufen.

00:17:22: Ich war Millionenmal mit meinen Kindern einkaufen, hat überhaupt kein Interessiert.

00:17:26: Also man muss einfach, natürlich gibt es,

00:17:30: das hat auch gar nichts damit zu tun, dass, dass das schwarz-weiß ist

00:17:33: oder dass man Männer-Bashing betreibt.

00:17:35: Im Gegenteil, ich verstehe jeden Mann.

00:17:38: Ich würde meine Privilegien auch nicht freiwillig abgeben.

00:17:41: Die Frauen sind der Knackpunkt.

00:17:44: Die Frauen müssen sagen, so Freunde, jetzt läuft hier mal ein bisschen was anderes.

00:17:48: Da ist die Spülmaschine, sie wartet darauf, dich kennenzulernen.

00:17:52: Wobei ich glaube schon, dass wir dadurch, dass wir da auch darüber sprechen,

00:17:58: dass wir schon den Frauen ein bisschen Unterstützung mitgeben,

00:18:03: dass sie dazu in der Lage sind, es anders zu machen.

00:18:06: Ja, aber es ist ja im Haushalt ganz oft so, dann sagen mir Freunde,

00:18:11: nee, da kann ich gar nicht klagen, der Mannfried, der macht schon eine Menge.

00:18:14: Sag ich so, was macht der Mannfried denn so?

00:18:16: Der mädt den Rasen, dann sage ich, ah, der mädt den Rasen.

00:18:19: Und der macht die Steuer.

00:18:20: Und dann sage ich, wie oft habt ihr dreckige Wäsche

00:18:24: und wie oft macht ihr die Steuer?

00:18:26: Kurz mal nachdenken.

00:18:27: Also ich rate nur, man muss immer auch in Beziehung mal wieder sagen, Moment.

00:18:33: Freundchen, Moment.

00:18:34: Das ist anstrengend, das ist einfacher, den ganzen Scheiß gleich alleine zu machen.

00:18:39: Aber es staut sich irgendwann so was auf, dass man so denkt.

00:18:44: Also doch Wut.

00:18:45: Hast du das eigentlich so erlebt oder was?

00:18:47: Nee.

00:18:48: Ich hab wirklich, also ich sage immer Augen auf bei der Männerwahl.

00:18:54: Das ist wirklich, glaube ich, lebensentscheidend.

00:18:58: Ich hatte einen sehr engagierten Mann.

00:19:02: Der Vater meiner beiden Kinder, der hat wirklich viel gemacht.

00:19:05: Aber auch da musste man ab und zu mal die Stellschrauben nachziehen.

00:19:08: Wir waren beide berufstätig.

00:19:10: Und der hat dann zum Beispiel, hat mir immer ausgemacht,

00:19:13: wer wann die Kinder hat oder das Kind.

00:19:15: Das war damals nur ein Kind, das erste Kind.

00:19:18: Und ich hab gesagt, ich arbeite, ja, okay, ist klar.

00:19:20: Und du hast das Kind.

00:19:22: Dann sagt er morgens, nee, geht nicht,

00:19:24: weil ich hab deine Sitzung und weg war.

00:19:27: Und dann bin ich in den verdammten Sender gefahren, zum HR, mit dem Kind.

00:19:32: Und bin in diese Sitzung und habe gesagt, du hast etwas zu Hause vergessen.

00:19:36: Und hab ihm das Kind da gelassen und bin gegangen.

00:19:40: Es hat, und ich sage, das ist so was, das nennt man Eindrucksmanagement.

00:19:45: Danach hat er das nie mehr gemacht,

00:19:48: weil diese Gesichter von diesen ganzen Menschen in der Sitzung,

00:19:51: ich weiß noch, es war HR-Kultur.

00:19:53: Die waren, äh, ja.

00:19:56: Das hat doch keiner mehr vergessen, das sag ich hier.

00:19:58: Das vergisst keiner.

00:20:00: Und so ist es ja schon, dass es wichtig ist,

00:20:02: dass wir nicht nur erzählen, wie wir es gerne hätten,

00:20:06: sondern dass wir es dann auch tun, damit wirklich die Menschen

00:20:10: oder die Männer in dem Fall oder auch der Partner, wie auch immer,

00:20:13: dass die schon wissen, dass wir es auch ernst meinen.

00:20:16: Ja, wir sind die Dinge nicht so ausgeliefert,

00:20:18: wie wir oft denken oder wie es den Anschein macht.

00:20:21: Und das alles ist natürlich auch gesundheitlich viel besser.

00:20:25: Klar.

00:20:26: Weil das ist ja das große Wort Mental Health.

00:20:28: Wo soll die denn herkommen?

00:20:30: Ja, also da müssen wir ja bei uns selbst anfangen.

00:20:33: Also auf jeden Fall, dein Buch gibt da, glaube ich,

00:20:36: eine ganz gute Hilfestellung dazu.

00:20:38: Also von daher kann ich einfach nur sagen,

00:20:41: interessant für diejenigen, die sich jetzt irgendwie wiedergefunden haben.

00:20:46: Sosanne, du hast zwei Kinder.

00:20:48: Ja.

00:20:49: Hast du die gleicherzogen oder gab es da Unterschiede?

00:20:53: Hast du auf irgendwas geachtet, was dir ganz wichtig war?

00:20:56: Also ich hatte jetzt nicht so einen riesigen Erziehungskanon.

00:20:59: Also auch dieses, heute heißt ja Bedürfnis orientiert

00:21:03: und so weiter und so weiter.

00:21:05: Ich habe gesagt, Kinder, als sie klar denken konnten und sprechen

00:21:09: und so, habe ich gesagt, ist ganz einfach.

00:21:13: Ihr habt euren Job, der heißt Schule, ich habe meinen Job.

00:21:17: Wenn ihr euch an die paar Regeln haltet, die ich aufstelle,

00:21:20: haben wir ein feines Leben zusammen.

00:21:22: So, und so hat es eigentlich auch gut funktioniert.

00:21:25: Also ich habe meinen Kindern von vornherein gesagt,

00:21:28: es gibt Sachen, die sind eure Verantwortung.

00:21:30: Natürlich, wenn jemand, ich habe gesagt, ihr könnt kommen,

00:21:32: wenn ihr Probleme in der Schule habt, wenn ihr sagt,

00:21:34: kannst du mich mal die Vokabeln abhören.

00:21:36: Aber ich schreibe kein Referat,

00:21:38: weil ich habe schon Referate geschrieben und ich habe auch schon Abitur.

00:21:41: Hast du nie ein Referat für deine Kinder geschrieben?

00:21:43: Never, ever.

00:21:44: Niemals.

00:21:45: Ich habe keine Hausaufgabe gemacht.

00:21:47: Und wer seinen Turnböckl vergessen hat,

00:21:49: muss in der Unterhose turnen.

00:21:51: Also das ist so...

00:21:52: Also du warst schon sehr klar, ne?

00:21:54: Ja, ich habe meine Kinder niemals in die Schule gefahren

00:21:57: und wir haben wirklich weit draußen gewohnt.

00:21:59: Das heißt, die mussten morgens tap, tap, tap, sehr früh,

00:22:04: weil es eben weit draußen war im Hochtown ist,

00:22:06: zur Bushaltestelle stapfen,

00:22:08: dann sind sie mit dem Bus in die nächstgrößere Stadt,

00:22:11: Stadt kann man das eigentlich auch nicht nennen,

00:22:12: und dann sind sie tap, tap, tap zur Schule.

00:22:14: Da haben sie natürlich gesagt, dass viele gefahren werden.

00:22:17: Dann habe ich gesagt, es gibt mehrere Punkte,

00:22:19: die dagegen sprechen.

00:22:20: Zum einen der frühe Vogel und ich sind keine Freunde.

00:22:24: Ich stehe nicht gern früh auf.

00:22:27: So, zum zweiten ökologisch eine Katastrophe,

00:22:30: dass wir alle mit unseren Autos,

00:22:31: mit irgendwelchen Kindern da durch die Gegend fahren.

00:22:33: Zum dritten ist frische Luft sehr gut fürs Gehirn.

00:22:36: Ihr seid schon richtig gut durchlüftet, wenn ihr da ankommt.

00:22:39: Mein Sohn hat dann irgendwann gesagt,

00:22:41: und viertens kann man im Bus auch sehr gut abschreiben,

00:22:43: habe ich gesagt. Na also, geht doch.

00:22:45: Ja, also meine Kinder haben damals gesagt,

00:22:50: ich wäre schon streng.

00:22:53: Ja.

00:22:54: Aber heute sagen sie auch,

00:22:56: vielleicht werden wir noch ein bisschen strenger mit unseren Kindern,

00:22:58: da bin ich immer überrascht.

00:22:59: Spannend.

00:23:00: Ja, die übernehmen das ja oftmals, was sie lernen dann auch für später.

00:23:04: Bist du denn jetzt mit deinen Kindern, so wie sie heute sind,

00:23:08: bist du happy?

00:23:09: Sehr.

00:23:10: Wir haben mal ein sehr enges Verhältnis.

00:23:12: Meine Kinder sind nach dem Abitur ausgezogen.

00:23:14: Ja, einen die jetzt, deine Kinder.

00:23:16: Meine Kinder sind 25 und 32.

00:23:19: Das sagt man ja ungern, weil es macht sehr alt.

00:23:21: Ich sage manchmal dazu, dass ich eine teenager Schwangere war,

00:23:24: dass ich kurz an RTL2 Teenie geburt vorbei geschraubt bin.

00:23:28: Stimmt natürlich nicht.

00:23:29: Aber ja, meine Kinder sind früh ausgezogen,

00:23:32: meine Tochter direkt nach dem Abitur.

00:23:34: Mein Sohn ist dann ein Jahr nach Shanghai,

00:23:36: der war auch gleich raus.

00:23:38: Und die leben bei den Berlin, kommen aber viel nach Hause.

00:23:41: Also, ich glaube auch, dass es dieses Ausziehen und rausgehen.

00:23:48: Also mein Job als Mutter für mich ist,

00:23:51: meine Kinder lebenstüchtig zu machen,

00:23:53: ihnen zu ermöglichen, eine gute Ausbildung zu machen,

00:23:56: soweit das mir möglich ist.

00:23:58: Und dann auch zu sagen, go for it.

00:24:01: Verstehe ich gut.

00:24:02: Also das macht, glaube ich, Sinn und dieses Klammerige.

00:24:06: Mein Haar, sie darf so lange leben bei mir, wie er will, ja.

00:24:10: Aber irgendwann hat man einen 45-Jährigen da sitzen

00:24:13: und muss bei, wie gesagt, wieder bei RTL anrufen,

00:24:16: Schwiegermutter gesucht.

00:24:17: Weil man so denkt, was mache ich denn mit dem, der ist ja festgewachsen.

00:24:21: Sollte deine Tochter heißt Charlotte, ist das richtig?

00:24:24: Richtig.

00:24:25: Und hast ein Buch geschrieben, "Charlottes Welt".

00:24:28: Hat das was mit deiner Tochter zu tun?

00:24:30: Das habe ich einfach für sie so genannt.

00:24:32: Meine Mutter heißt auch Charlotte.

00:24:34: Insofern ist es so ein Familienname.

00:24:36: "Charlottes Welt" war das einzige Jugendbuch,

00:24:39: das ich geschrieben habe.

00:24:41: Das hat total Spaß gemacht.

00:24:44: Und da sie da auch jugendlich war, habe ich gedacht,

00:24:46: nenne ich sie doch einfach die Heldin.

00:24:49: Ich verwende oft Namen aus meiner Umgebung.

00:24:52: Einfach aus Spaß, weil ich so denke, oh schön.

00:24:55: Der Roman wird jetzt verfilmt?

00:24:56: Der wurde schon verfilmt.

00:24:59: Aber das ist ja mit Verfilmungen.

00:25:02: Ich habe mehrere Bücher, die verfimpt worden sind.

00:25:05: Die erkennt man eigentlich dann nicht mehr.

00:25:07: Schade, oder?

00:25:08: Schwer.

00:25:09: Ja, ich glaube, man muss wie bei Kindern loslassen,

00:25:13: weil man eben nicht alles aus einem Buch in einem Film machen kann.

00:25:16: Ich habe irgendwann entschieden, okay, so ist es halt.

00:25:19: Also mein erster Roman, "Frisch gepresst",

00:25:21: wurde fürs Kino verfilmt.

00:25:23: Da war ich mit meiner Tochter drin, die hat gesagt,

00:25:25: hieße er nicht "Frisch gepresst", hätte ich es nicht erkannt.

00:25:29: Habe ich gesagt, ja, ich auch nicht.

00:25:30: Aber gut.

00:25:31: Deine Bücher, die du schreibst, die schreibst du ja meistens nicht immer

00:25:38: mit deiner besten Freundin.

00:25:40: Konstanze Kleis.

00:25:43: Richtig?

00:25:44: Konstanze Kleis.

00:25:45: Wenn ich ehrlich bin, ich habe das nicht wirklich so wahrgenommen.

00:25:50: Ich dachte eigentlich immer, das bist du.

00:25:52: Ihr steht ja auch vorne drauf, beide.

00:25:55: Aber für mich war es immer so sanderfröhlich.

00:25:58: Wie ist es für euch, für deine Freundin, ist es okay?

00:26:03: Ja, absolut.

00:26:05: Also sie weiß, dass ich die bin, die hauptsächlich eine Öffentlichkeit auftritt.

00:26:11: In Talkshows werden selten zwei eingeladen, also geh meistens ich hin.

00:26:15: Die hat da kein Problem, glaube ich.

00:26:20: Wiedergeseit ihr schon befreundet?

00:26:21: Sehr, sehr lange.

00:26:23: Ich würde sagen, 33 Jahre oder 34.

00:26:27: Also wirklich lange und auch sehr gut.

00:26:31: Ist sie deine beste Freundin?

00:26:32: Meine allerbeste Freundin.

00:26:33: Deine allerbeste Freundin.

00:26:35: Hast du aber noch andere Freundin?

00:26:37: Ich habe noch andere Freundin.

00:26:38: Es ist eigentlich auch nicht bei mir, wie im Kindergarten, dass man sagt,

00:26:41: das ist meine beste, meine zweitbeste.

00:26:43: Also ich habe eine gute Handvoll sehr guter Freundin.

00:26:47: Und ich kann das auch, das ist auch eine Empfehlung, die ich habe.

00:26:50: Zu ein Schatz so was zu haben.

00:26:52: Das ist ein Riesenschatz.

00:26:54: Weil Freundinnen bleiben.

00:26:57: Also im besten Fall bleiben Freundinnen ein Leben lang.

00:27:00: Und da will Frauen ja auch zu meist älter werden als Männer,

00:27:04: bleiben die Freundinnen auch oft noch übrig.

00:27:07: Wenn der Partner oder wer auch immer,

00:27:09: natürlich hofft man da nicht drauf, aber könnte passieren.

00:27:13: Teilst du alles mit deinen Freundinnen oder gibt es auch Geheimnisse,

00:27:17: die du für dich behältst?

00:27:20: Also mit Konstanze teile ich, würde sagen, so gut wie alles.

00:27:25: Ansonsten gibt es schon auch Sachen, die ich für mich behalte.

00:27:28: Ich bin auch ein Mensch, ich wirke sehr extrovertiert,

00:27:32: aber ich bin schon auch ein Mensch, der viel mit sich selbst ausmacht.

00:27:36: Und ich neige auch nicht dazu, jede Befindlichkeit, die mich mal überfällt,

00:27:42: direkt so rauszuhauen.

00:27:45: Also ich kann auch gut Sachen mit mir abmachen.

00:27:48: Ich finde es auch, ja, man kann Freunde um Rat fragen, das tue ich auch.

00:27:55: Aber ich habe auch wiederum Freunde, die fragen um Rat.

00:27:58: Und man sagt das immer gleich immer wieder.

00:28:02: Jedes halbe Jahr aufs Neue, die hören sowieso nicht.

00:28:05: Man könnte also auch sagen, mach einfach weiter.

00:28:08: Oder vielleicht irgendwann.

00:28:09: Also es ist ja auch mal ein Protest, der dann irgendwie in Gang kommt.

00:28:13: Akzeptanz durch Penetrans.

00:28:14: Zum Beispiel.

00:28:16: Du stehst in der Öffentlichkeit, hast du auch eben gesagt.

00:28:21: Und das ist auch in Ordnung für dich und für Konstanze.

00:28:24: Ist das in Ordnung?

00:28:25: Ist das überhaupt für dich?

00:28:26: Du wirst ja schon erkannt.

00:28:28: Also du bist ja schon eine Persönlichkeit, die auch auffällt.

00:28:31: Aufgrund deiner Haare, wie du bist, machst du es eigentlich immer noch?

00:28:35: Die Leute sind, ich würde mal sagen, fast immer nett.

00:28:39: Ich bin gestern Zug gefahren und dann sitze ich im Zug.

00:28:42: Und der Schaffner hat schon so geguckt, der hat aber nichts gesagt.

00:28:44: Und dann kam 10 Minuten später, die Kollegin hat gesagt,

00:28:47: ich würde Ihnen gerne ein Getränk ausgeben.

00:28:49: Was möchten Sie haben?

00:28:51: Und dann habe ich einen Kaffee ausgesucht und da war sie,

00:28:54: haben wir noch ein paar Bilder gemacht, die war einfach nett.

00:28:57: Also Leute, die ein Ansprechen sind ja im Normalfall nicht,

00:29:00: die einen nicht ausstehen können.

00:29:02: Die wollen einem ja gar nicht das Gefühl geben, ich habe dich erkannt.

00:29:06: So, das heißt, die sind freundlich.

00:29:08: Wenn jemand wirklich doof ist, sage ich schon mal was.

00:29:11: Aber im Normalfall, finde ich, gilt die Regel.

00:29:13: Wer seinen Kopf in die Klotze streckt,

00:29:16: muss auch damit rechnen, dass er erkannt wird.

00:29:18: Ja, denke ich auch.

00:29:19: Aber trotzdem kann es ja irgendwann mal auch nuss sein.

00:29:22: Ich hatte so Probleme, die haben immer gesagt,

00:29:24: das ist mir so lästig, dass ich erkannt werde.

00:29:26: Und dann habe ich gedacht, ah, glaub ich, steh nicht.

00:29:29: Und B ist das natürlich, dann musst du beim Hörfunk bleiben.

00:29:32: Ich finde es meistens sehr nett.

00:29:34: Hatt ich schon mal einen Mann irgendwie mies angemacht?

00:29:38: Ja.

00:29:39: Nicht einmal.

00:29:41: Oft.

00:29:42: Aufgrund deiner Arbeit, oder?

00:29:44: Ich krieg natürlich all die Labels aufgedrückt.

00:29:48: Miese, alte, Emanze, blöde Feministin.

00:29:57: Ich wünsch dir das und das.

00:29:59: Aber da denke ich nur, das sagt ja mehr über die,

00:30:02: die das schreiben als über mich.

00:30:03: Insofern stehe ich da drüber.

00:30:05: Und ja, na klar bin ich eine Feministin,

00:30:07: weil wer keine Gleichberechtigung will,

00:30:09: ich den möchte erstmal finden.

00:30:10: Mehr sagt ja Feministin gar nicht aus.

00:30:13: Aber ja, natürlich kriege ich es schon ab, auch im Internet.

00:30:18: Und das macht dir wirklich nichts aus.

00:30:22: Männer versuchen ja immer über Äußerlichkeit drauf zu gehen.

00:30:27: Da kann man Nobelpreisträgerin sein, da kann man Kanzlerin sein.

00:30:31: Da sagt immer noch jemand, aber ein fetten Arsch hat sie trotzdem.

00:30:34: So, und dann sitzt man da und denkt, ja stimmt, ich habe einen Nobelpreis,

00:30:39: ich bin das und das, aber irgendwie so.

00:30:42: Wir sind ja immer noch angreifbar über diese Währung Schönheit.

00:30:47: Und das hört auch nie auf.

00:30:48: Ich habe immer gedacht, so mit Konstanze,

00:30:51: wenn wir mal ins Altersheim gehen, ist das gelaufen.

00:30:53: Aber selbst da, sagt die eine, hast du gesehen?

00:30:58: Guck mal, was die trägt.

00:30:59: Mit den dicken Armen würde ich mich nicht trauen.

00:31:01: Und dann denke ich, boah, wir sind auch untereinander so fies oft im Umgang.

00:31:09: Also so wenig freundlich.

00:31:11: Ich wünsche mir oft mehr Freundlichkeit.

00:31:14: Und wenn mir irgendeine Holbirne, irgendwas schreibt, ist mir wirklich egal.

00:31:19: Ich schreibe auch normalerweise nichts zurück.

00:31:21: Wenn ich sehr viel Zeit habe, schreibe ich was.

00:31:25: So, wenn einer mein Hals ist, sehr rundslig.

00:31:27: Und dann sagen einmal alle, dein Hals, wie sieht denn der aus?

00:31:30: Mit dem Hals wollte ich nicht leben, so ungefähr.

00:31:33: Dann sage ich, ich schon.

00:31:34: Und dann habe ich auch zurückgeschrieben, der Hals ist 61 Jahre alt.

00:31:37: Er trägt einen sehr schweren Kopf mit viel Haar.

00:31:39: Tut mir leid.

00:31:40: Er hat ein bisschen Ermütungserscheinungen.

00:31:42: Ja, so.

00:31:43: Ich nehme das jetzt nicht so wahnsinnig ernst.

00:31:46: Du hast ein Buch geschrieben, "Rundsel ich".

00:31:49: Ist der Auseinandersetzung mit dem Alter werden?

00:31:51: Absolut.

00:31:53: Weil man muss ja einfach klar sagen, okay.

00:31:56: Es gibt keine Alternative zum Alter werden außer Tod sein.

00:32:00: Das ist blöd.

00:32:01: Das möchte man auch nicht.

00:32:03: Also wird man Alter.

00:32:04: Natürlich kann man was machen.

00:32:06: Man kann sich hier ein bisschen was spritzen lassen.

00:32:08: Und da, man kann sich auch straffen lassen.

00:32:10: Kann man alles machen?

00:32:11: Find ich auch völlig legitim.

00:32:13: Und wenn ich auch so lese,

00:32:15: oh, jetzt Botox in der Stirn, wo ist die Würde hin?

00:32:18: Ich glaube nicht, dass die Würde und Botox miteinander verbunden sind.

00:32:21: Also, das hat, eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

00:32:24: Würdest du was machen lassen?

00:32:25: Ja, ich mach ab und zu Botox hier in die Zornisfalte.

00:32:28: So.

00:32:29: Und deswegen hab ich da auch keine Falte.

00:32:31: Ansonsten bin ich eher zurückhaltend.

00:32:36: Weil ich jetzt, ich hab neulich bei "Djungletamp" eingeschaltet

00:32:40: und hab diese riesigen Lippen gesehen.

00:32:42: Die hatten alles so einen kleinen F-Fehl.

00:32:44: Aber weil das so viel Lippe war, konnten gar nicht mal sprechen.

00:32:47: Also das ist mir dann zu viel.

00:32:50: So.

00:32:51: Aber jeder, ich verdrehte da die Devise,

00:32:54: wie jeder, wie er mag.

00:32:55: Aber alt werden ist eben nicht nur...

00:32:58: Also man muss sich einfach damit anfreunden

00:33:00: und nicht mehr vergleichen mit seinen Töchtern

00:33:03: oder mit 18-jährigen Models.

00:33:05: Ich war nie ein Model.

00:33:07: So, und natürlich...

00:33:10: So, dann kriegt man irgendwann einen Besenreißer

00:33:12: und sieht aus am Bein, als wäre man der Stadtplan von New York

00:33:16: mit roten blauen Linien.

00:33:18: Aber so what?

00:33:20: Für wen machst du das?

00:33:21: Also wenn du dir Botox in die Zornisfalte...

00:33:23: Für mich.

00:33:24: Für mich.

00:33:25: Ich überlege immer, so könnte man die Lieder so ein bisschen anheben.

00:33:29: Stattest du auch manchmal so vor dem Spiegel und machst dann da?

00:33:32: Dann mach ich hier, weil das heißt ja Jawline,

00:33:34: hab ich jetzt gelernt.

00:33:36: Das find ich schon auch toll, wenn man das so weggelt

00:33:39: und diese kleinen Dinger hier.

00:33:41: Aber es bestimmt nicht mein Leben.

00:33:43: Man muss dazu sagen, wenn man eine Frau ist,

00:33:46: die mit extremer Schönheit groß geworden ist,

00:33:49: ich glaube, das kann ein Fluch sein.

00:33:51: Das ist ganz schwierig.

00:33:52: Kann das werden im Alter?

00:33:54: Die Schönheit war nie meine Währung.

00:33:56: Ich gebe mir Mühe im Bereich meiner Möglichkeiten,

00:33:58: einigermaßen gut auszusehen.

00:34:00: Aber es ist nicht mein Hauptding.

00:34:03: Also ich hab andere Sachen und die bleiben ja.

00:34:06: Also ich kann auch Frauen, wenn mir Frauen sagen,

00:34:09: ich such mein Mann aus, der hat keinen schönen Hintern,

00:34:12: dann sag ich, weißt du was?

00:34:14: Da sitzt er meistens drauf.

00:34:16: Also den siehst du gar nicht so viel.

00:34:18: Ich würde eher achten auf Witz, auf Intellekt, auf so.

00:34:22: Also ich hab so Sachen, die sind glaube ich dauerhaft,

00:34:26: auf lange Strecke, wichtiger als ein faltiger Hals.

00:34:29: Du bist ja geschieden.

00:34:33: Nein, ich war gar nicht verheiratet.

00:34:35: Du hast gar nicht verheiratet, aber getrennt.

00:34:37: Hast du einen neuen Partner?

00:34:40: Ja.

00:34:41: Wann hat es gedauert?

00:34:43: Ist das schön?

00:34:44: Ich fand es schön.

00:34:45: Also ich finde...

00:34:46: Mir nicht, ob du das schön fandest, sondern ist der schön für dich.

00:34:50: Ja, für mich ja.

00:34:51: Ich glaube, Attraktivität liegt natürlich im Auge des Betrachters.

00:34:56: Absolut.

00:34:57: Ich hab einen speziellen Geschmack, schon immer.

00:35:02: Ja, der ist schon, ich find den super.

00:35:06: Er hat wenig Haar, um nicht zu sagen, er hat eine Klatze,

00:35:10: aber ich mag das auch ganz gerne, wenn jemand eine schöne Kopfform hat.

00:35:14: Ich finde ihn, klar finde ich ihn attraktiv,

00:35:16: weil das natürlich gerade zu Beginn auch wichtig ist.

00:35:21: Also körperliche Attraktivität, man muss sich irgendwie ja gut finden,

00:35:25: man muss sich gut riechen können.

00:35:27: Letztlich ist vieles ja auch Biochemie, das muss man ja mal sagen.

00:35:32: Man kann, wenn man das in den Partnerportalen sieht,

00:35:35: welches Hobby haben Sie, also Sie passen perfekt.

00:35:38: Sie machen beide gerne Yoga, sie essen beide gerne vegetarisch und sie machen das und

00:35:42: das und dann sieht man sich und denkt, nein.

00:35:44: Gar nicht.

00:35:45: Nein.

00:35:46: So, mein...

00:35:47: Was habt ihr denn kennengelernt?

00:35:50: Ich habe ihn kennengelernt in einem Restaurant und weil meine Freundinnen zu spät kamen.

00:35:56: Sehr viel zu spät.

00:35:57: Ich bin extrem pünktlich.

00:35:58: Ich hasse zu spät kommen.

00:35:59: Ich finde das Respekt lust.

00:36:01: Anderes Thema.

00:36:02: Also saß ich da und er saß auch da und hat gewartet.

00:36:05: Danach bin ich aber in den Urlaub gefahren und habe ihn danach, ich glaube, vier Wochen

00:36:13: überhaupt nicht gesehen, aber wir haben telefoniert.

00:36:15: Wir haben die Nummern ausgetauscht.

00:36:16: Und dann wusste ich nach all den Telefonaten, der ist auf jeden Fall jemanden, mit dem man

00:36:22: gut reden kann.

00:36:23: Er hat nie mehr seit dem, seitdem wir zusammen sind, nie mehr haben wir so lange telefoniert.

00:36:28: Er hat das nur in der Erquisephase, hat er das mal.

00:36:31: Ja, so öfters da fallen, ne?

00:36:33: Ja.

00:36:34: So war das.

00:36:35: Und wie lange schon happy?

00:36:36: Vier Jahre.

00:36:37: Wow.

00:36:38: Ja, vier und halb.

00:36:39: Das hört sich gut an, weil es ist ja immer so sechs bis neun Monate der Anfang und dann

00:36:44: zeigt sich ja aber vier Jahre schon gut.

00:36:47: Im Anfang findet man ja auch alles toll.

00:36:50: Dann sagt man Gott, wie der so die Haare dreht, Gott ist das süß.

00:36:53: Nach zehn Jahren sagt man, boah, der dreht schon wieder die Haare und nach 30 Jahren sagt

00:36:57: man, wenn der noch einmal so macht, rast ich aus.

00:37:00: Also das verändert sich ja.

00:37:02: Das sage ich Frauen auch immer.

00:37:05: Also man trainiert dann irgendwann an seinem Mann rum oder erzieht an den rum, was auch

00:37:10: furchtbar ist.

00:37:11: Also man mutiert so zur Mutter und sagt, Horst, lass das.

00:37:16: Weiter ist das nicht, das bekommt dir nicht.

00:37:18: Und man denkt so, du bist nicht seine Mutter, hör auf damit.

00:37:21: Oder man sagt, mach das und das zieh dir was anderes an und dann sag ich, du hast ihn

00:37:25: doch so kennengelernt und irgendwie war das doch auch gut.

00:37:28: Also das ist, Männer zu erziehen ist eine unlangbare Aufgabe und die sind im Zweifelsfall auch

00:37:35: schon mal erzogen worden, auch wenn man es nicht merkt.

00:37:37: Also insofern einfach lassen.

00:37:39: Ja, es wäre auch ganz gut, denke ich, weil nur dann hat auch eine Beziehung meines Erachtens

00:37:46: eine Chance.

00:37:47: Also wenn man verändern will, das ist wirklich schwer.

00:37:50: Man kann sich natürlich gemeinsam verändern oder entwickeln.

00:37:54: Man kann sich ja entwickeln.

00:37:55: Das klingt auch gleich viel besser.

00:37:57: Genau.

00:37:58: Also entwickeln.

00:37:59: Zusammen, ich würde gerne noch mal auf das Alter werden zurückkommen.

00:38:01: Ja.

00:38:02: Probleme damit?

00:38:03: Hast du Angst, hast du Angst, dass dieses Leben zu Ende geht?

00:38:10: Vom Tod?

00:38:11: Also die Endlichkeit rückt natürlich an meinem 60. Geburtstag habe ich über die Endlichkeit

00:38:17: schon nachgedacht.

00:38:18: Vorher nicht?

00:38:19: Vorher nicht.

00:38:20: Nicht so viel.

00:38:21: Ah, weil mir hat sie mit 50 angefangen.

00:38:23: Bei 60 dachte ich so, ich habe sehr gute Gene, bei mir werden alle steinalt.

00:38:27: Meine Eltern leben auch noch und ich kannte meine Urgruseltern.

00:38:31: Beide Eltern leben noch.

00:38:32: Ja, beide Eltern leben noch und meine Oma waren alle über 90.

00:38:37: Also meine Mutter sagt, eigentlich muss man auf uns draufhauen, damit das irgendwann

00:38:41: vorbei ist.

00:38:42: Also insofern habe ich da jetzt nicht so Angst, dass es bald soweit sein wird.

00:38:45: Aber na klar sagst du dir, okay, wie viele gute Jahre in Anführungszeichen, fitte, körperlich,

00:38:51: gesunde Jahre und geistig, einigermaßen fitte Jahre bleiben mir.

00:38:55: Was glaubst du?

00:38:56: Rechnest du dir das aus?

00:38:57: Ja, ich habe darüber nachgedacht.

00:38:59: Also ich habe gedacht so, sehr optimistische Menschen, mein Freund zum Beispiel, sagt

00:39:04: bis 85, dann sagen wir mal bis 80 und das ist auch schon optimistisch.

00:39:09: Ich glaube, eine vernünftige Einschränkung wird zu sagen, bis Mitte Ende 70 kann man

00:39:15: noch eine Menge machen.

00:39:16: Also wenn man unbedingt mal nach Lateinamerika will oder gerne klettern möchte, ein Kurs

00:39:23: machen, dann sollte man das in den nächsten 15 Jahren erledigen.

00:39:26: Weil das man das mit 85 macht, ist unwahrscheinlich.

00:39:30: Natürlich gibt es Menschen, die mit 80 Marathon laufen.

00:39:34: Gibt es.

00:39:35: Aber das habe ich zum Glück erledigt, das muss ich nicht mehr machen.

00:39:38: Aber ja, das ist, ich finde, man muss schon sagen, das sind noch so und so viele Jahre

00:39:44: und dann sagen Leute, ach, das ist doch viel Zeit.

00:39:46: Dann sage ich, na ja, 15 mal Weihnachten.

00:39:49: Es sind nicht gar nicht so verdammt viel.

00:39:52: Also insofern habe ich beschlossen, Dinge nicht aufzuschieben.

00:39:56: Also wenn ich irgendwas machen will, mache ich das.

00:39:59: Das kann ich so gut verstehen, weil ich mache das auch und ich mache das mit dem Zählen,

00:40:03: aber auch.

00:40:04: Ich habe mir auch ausgerechnet im optimalen Falle, wie viel mal Weihnachten wir noch

00:40:08: feiern werden.

00:40:09: Und es hat angefangen bei mir schon ein bisschen früher.

00:40:12: Aber es macht einen auch bewusst, wie wichtig es ist, wirklich den Tag tatsächlich auch

00:40:17: zu leben.

00:40:18: Also für mich ist das, früher war das okay, wenn ich auch mal irgendwie was nicht gemacht

00:40:23: habe, konnte ich ja am nächsten Tag machen oder in der nächsten Woche.

00:40:27: So war das im Übrigen auch bei mir mit Sport zwischendrin.

00:40:31: Da habe ich gedacht, ach, hast du noch viel Zeit anzufangen.

00:40:34: Und dann habe ich aber gemerkt, oh, die Zeit wird immer enger.

00:40:38: Und dann habe ich auch wirklich angefangen, was für mich zu tun.

00:40:42: Ja, das habe ich schon beschlossen.

00:40:44: Tust du das auch?

00:40:45: Ja.

00:40:46: Also Sport ist Sport und ich habe meine Hassliebe.

00:40:50: Da haben wir was gemeinsam zu sagen.

00:40:53: Ich liebe das Gefühl nach dem Sport.

00:40:55: Könnte man das kaufen, würde ich mir das kaufen.

00:40:58: Das Gefühl nach dem Sport ist einfach fantastisch.

00:41:00: Ich liebe auch manchmal Momente beim Sport, die gibt es durchaus.

00:41:05: Aber letztlich ist es Disziplin.

00:41:08: Ich mache sehr viel Sport.

00:41:09: Ich mache mindestens sechs Tage in der Woche Sport.

00:41:12: Was machst du?

00:41:13: Ganz verschiedene Sachen.

00:41:14: Ich gehe laufen.

00:41:16: Laufen ist ...

00:41:20: Joggen oder laufen?

00:41:22: Also die Ausdauersportler nennen Joggen laufen.

00:41:27: Also ich renne.

00:41:29: Also renne, ich laufe.

00:41:33: Nicht immer so flott, wie ich gerne würde, weil ich auch früher gelaufen bin.

00:41:37: Ich habe natürlich Vergleichsgrößen, die sind nicht mehr ganz anwendbar.

00:41:41: Aber ich laufe, dann gehe ich schwimmen, obwohl ich schwimmen wirklich nicht ausstehen kann.

00:41:47: Ich kann schwimmen nicht ausstehen, ich bin keine gute Schwimmerin.

00:41:49: Ich habe eine beschissene Wasserlage so etwa.

00:41:52: Warum machst du es dann?

00:41:53: Weil es so gesund ist und weil ich auch ärgerlich bin.

00:41:56: Also ich konnte jahrzehntelang nur Prost schwimmen.

00:41:58: Und dann habe ich gesagt, es kann noch nicht sein.

00:42:00: Leute, die kaum ihren Namen schreiben, können kraulen wie ein Delphine.

00:42:03: Wieso kann ich das nicht?

00:42:05: Dann habe ich erst meinen Sohn versucht es mir beizubringen, der ein sehr guter Schwimmer ist.

00:42:09: Er ist jetzt gescheitert.

00:42:10: Er hat gesagt, du bist nicht gemacht zum Kraulen.

00:42:11: Und mein Freund ist ein Top-Schwimmer und dann hat er es mir beigebracht.

00:42:16: Und jetzt kann ich kraulen.

00:42:17: Es sieht aus wie ein Zeitlupe, aber technisch sagen alle sehr schön.

00:42:20: Immerhin.

00:42:21: Also schwimme ich und dann habe ich die ganze Zeit gedacht, Ausdauer bin ich gut, aber ich

00:42:29: muss was für meine Kraft machen.

00:42:31: Also gehe ich ins Fitnessstudio und mache Kraft.

00:42:34: Und da gehe ich immer noch auf die Treppe des Todes, nenne ich das so eine rollende Treppe.

00:42:38: Das ist heftig, ne?

00:42:40: Das ist heftig, aber die liebe ich.

00:42:42: Ja, das ist ein gutes Gefühl danach, oder?

00:42:44: Dies mein Ziel, ich möchte sehr, ich habe immer Ziele.

00:42:47: Ich kann keinen Sport machen, ohne irgendeinen Ziel zu verfolgen.

00:42:52: Also meine beste Freundin Konstanze zum Beispiel, die schwimmt.

00:42:56: Die schwimmt dann immer 1000 Meter oder sie geht laufen und läuft eine halbe Stunde,

00:43:00: aber nicht eine Minute länger.

00:43:02: So, die sagt, damit ist das erledigt.

00:43:04: Das ist für sie was Fertig.

00:43:06: Ich zum Beispiel, als ich damals angefangen habe zu laufen, habe ich gesagt, ich will

00:43:09: Marathon laufen.

00:43:10: Ich brauche ein Ziel.

00:43:11: Brauchst du immer ein Ziel?

00:43:13: Ich habe gerne ein Ziel.

00:43:14: Ich möchte das und das.

00:43:15: Ich möchte gerne so und so grauen können bis dahin.

00:43:19: Ich möchte eine bestimmte Strecke grauen.

00:43:21: Ich möchte schneller laufen können.

00:43:22: Ich bin sehr, also mein Freund sagt kompetitiv, das stimmt so, aber gar nicht.

00:43:28: Ich bin nur mit mir selber.

00:43:29: Also das andere schneller schwimmen oder laufen.

00:43:31: Das ist dir egal.

00:43:32: Bei Schwimmen ist es auch, wie gesagt, schwimmt eigentlich jeder schneller.

00:43:36: Selbst wenn ich auf der Omi Bahn schwimme, wo alle sich unterhalten mit der Bademüste.

00:43:40: Aber ich will schneller schwimmen, als ich das letzte Mal geschwommen bin.

00:43:45: Also ich habe so ein, mit mir selber, ich bin einfach so ein Sportler Typ, der sich gerne

00:43:50: misst.

00:43:51: Ich habe auch immer 1000 Apps, Ohren, wo alles eingetragen ist.

00:43:57: Ich kann dir sagen, war nicht gelaufen bin, welche Zeit, wie viel ich auf ein Kilometer

00:44:01: brauche, wie mein vo2 Max ist.

00:44:04: Ich liebe all das.

00:44:06: Und ich sehe dann, dass sich so Sachen verbessern.

00:44:09: Ich sehe, wie sich mein Ruhepuls entwickelt.

00:44:12: Da brauche ich mich dran.

00:44:14: Mein Freund sagt, Hä?

00:44:15: Obwohl ich das verstehen kann, weil es ist ja auch, also warum machst du das eigentlich?

00:44:21: Ich möchte gerne fit und gesund sein.

00:44:23: Ich möchte nicht aus der S-Bahn rauskommen.

00:44:25: Ich fahre sehr viel S-Bahn seit ich im Flachland wohne.

00:44:28: Und dann ist eine lange Treppe.

00:44:30: Ich möchte nicht auf der Treppe eine Pause machen müssen.

00:44:32: Das sehe ich manchmal bei Leuten.

00:44:34: Ich möchte da einfach hochwetzen können.

00:44:36: Also das, mir macht es Spaß zu sehen.

00:44:40: Ich war in Nepal, hab Trekking gemacht.

00:44:45: So, also ich kann das körperlich.

00:44:48: Und ich glaube, dass der Körper ja noch sehr viel mehr kann, als man altersmäßig denkt.

00:44:53: Also man muss sich nicht Mitte 50 aufs Sofa legen und aufs Ende warten.

00:44:58: Das sollte man schon überhaupt nicht genau das Gegenteil.

00:45:00: Also ich sage ja immer, je älter wir werden,

00:45:02: das mehr müssen wir für uns tun oder dürfen wir für uns tun.

00:45:06: Und ich gehe auch gerne aus dieser Komfortzone raus.

00:45:09: Ja, das glaube ich auch.

00:45:10: Also ich schinde mich auch gerne.

00:45:12: Konstanze sagt, wozu?

00:45:13: Dann sage ich mir, dass mir irgendwie Spaß macht.

00:45:15: Das ist aber mein Naturell.

00:45:17: Man muss sich ja nicht schinden.

00:45:18: Man muss einfach regelmäßig was machen.

00:45:19: Aber man sollte auf jeden Fall was machen, wenn man das Leben auch,

00:45:22: wenn man älter es genießen möchte, denke ich, auf jeden Fall.

00:45:26: Ich würde gerne Handstand können zum Beispiel oder Spagat.

00:45:29: Schwierig.

00:45:30: Spagat möchtest du noch können?

00:45:34: Ja, Frauenspagat.

00:45:36: Ja, schon klar.

00:45:37: Ja, gut.

00:45:38: Dann kannst du ja mal trainieren.

00:45:40: Vielleicht geht's.

00:45:41: Kann ich ihm heim später Aufführung machen am bunten Abend.

00:45:44: Sag ich, kommt man zusammen, lochte.

00:45:46: Ich mache mal ein kleines Spagat und vielleicht noch ein Handstand mit der Wand.

00:45:49: Susanne, wie ist es jetzt eigentlich nochmal zum Thema?

00:45:56: Ende des Lebens.

00:45:58: Hast du da Angst vor oder nicht?

00:46:00: Nein.

00:46:01: Gar nicht.

00:46:02: Du hast nicht Angst vor zu sterben.

00:46:04: Ich möchte nicht gerne so früh sterben, weil ich gerne noch sehen will,

00:46:07: was aus meinen Kindern wird.

00:46:09: Weil mir das Leben auch echt viel Spaß macht.

00:46:11: Ich hab's ja gern schön.

00:46:13: Aber vor dem Tod an sich habe ich nicht so Angst.

00:46:20: Ich glaube nicht, dass danach der Himmel auf uns wartet oder bunte Landschaften.

00:46:26: Aber ich glaube, dass ich, ich tue alles, damit ich ein schönes Leben habe im Bereich

00:46:33: meiner Möglichkeiten und dass es irgendwann vorbei ist mit dieser Tatsache muss man einfach

00:46:41: leben, glaube ich.

00:46:42: Du glaubst nicht, dass danach irgendwas ist?

00:46:46: Nein.

00:46:47: Ehrlich gesagt, nein.

00:46:48: Also ich bin katholisch aufgewachsen, aber nein.

00:46:51: Okay.

00:46:52: So.

00:46:53: Insofern neulich hat jemand gesagt, wie möchtest du beerdigt, wenn hab ich gesagt, Leute,

00:46:58: ganz wie ihr mögt.

00:47:00: Macht was ihr möchtet.

00:47:02: Es ist mir wirklich relativ egal.

00:47:04: Aber ich hab mich mit dem Thema Tod schon beschäftigt und ich sehe, dass die Generation

00:47:10: meiner Eltern zum Beispiel eigentlich kaum macht.

00:47:12: Also wenn ich mit meiner Mutter darüber reden will, wird die sehr schmarlippig.

00:47:17: So.

00:47:18: Und dann sage ich, na ja, es ist nicht ein Ereignis, was morgen vor der Tür steht, aber

00:47:25: nehmen wir mal die Wahrscheinlichkeiten, dann sollten wir schon mal darüber reden.

00:47:29: Will sie nicht.

00:47:30: Ich hätte gerne eine schöne Beerdigung.

00:47:32: So, aber.

00:47:33: Kannst du dich ja aussuchen.

00:47:35: Aber wie ist es denn, du weißt ja schon, dass die meisten Menschen an einer Krankheit

00:47:40: sterben.

00:47:41: Ja.

00:47:42: Ich habe keine Angst vor Schmerzen.

00:47:43: Das ist nicht mal eine sehr gute Bekannte von mir, ist Palliativmedizinerin.

00:47:47: Okay.

00:47:48: Habe ich schon mal keine Angst.

00:47:49: Die kommt dann alle Drogen ran, die man dann braucht.

00:47:51: Heute muss eigentlich, außer es gibt wirklich sehr wenig Ausnahmen, ich mein, du bist die

00:47:57: Ärztin, aber eigentlich muss man heute keine schlimmen Schmerzen mehr ertragen.

00:48:00: Und ich würde mir auch alles dann einwerfen, was geht.

00:48:04: Ich habe Angst vor Demenz ein bisschen.

00:48:11: Jetzt nicht Angst, aber ich sehe, was Demenz macht.

00:48:16: Mein Stiefvater ist Dement.

00:48:19: Und ich sehe, was diese Krankheit macht, dass man eben sein eigenes Leben vergisst.

00:48:25: Das finde ich einfach schrecklich.

00:48:27: Natürlich, es lauern ja lauter herrliche Sachen.

00:48:32: Krebs, Herz, Kreislauf.

00:48:33: So, Herz, Kreislauf renn ich ja weg quasi.

00:48:36: Genau.

00:48:37: So, halleluja.

00:48:38: Krebs, ich sage mal, ich nutze alle Vorsorgeangebote, die es gibt.

00:48:46: Das halte ich auch für vernünftig.

00:48:47: Es gibt ja Krebsarten, die einfach auch durch Vorsorge gut zu beobachten sind.

00:48:52: Da haben Krebs zum Beispiel, wer da nicht hingeht, das verstehe ich nicht.

00:48:57: Ansonsten bleibt die Hoffnung.

00:48:59: Es gibt ja auch immer mal welche, die verschont werden.

00:49:02: Und natürlich weiß ich, dass es schon einen, vielleicht auch nicht Ausschlaggebenden,

00:49:09: aber schon einen Einfluss darauf gibt.

00:49:12: Also durch gesunde Lebensführung kann man schon ein bisschen was tun.

00:49:16: Und das mache ich halt auch.

00:49:18: Du hast auch dieses Buch geschrieben über das Fasten.

00:49:21: Genau.

00:49:22: Machst du noch irgendetwas in dem Zusammenhang?

00:49:25: Ich habe Präumer und habe diese Rheumererkrankungen diagnostiziert bekommen.

00:49:29: Seit wann, wer alt warst du da?

00:49:32: Erwachsene.

00:49:33: Erwachsene.

00:49:34: Also vielleicht vor 10, 12 Jahren.

00:49:36: Und ich hatte ständig Schleimbeutelentzündung in den Schultern, in den Hüften.

00:49:41: Und irgendwie hat keiner verstanden, warum.

00:49:43: Ich war immer sportlich.

00:49:44: Ich habe gesagt, das gibt es doch gar nicht.

00:49:46: Bis es irgendwann rauskam und dann habe ich gesagt, ja, was mache ich jetzt?

00:49:50: Und dann war ich bei einer Romatologin, dann hat die natürlich klassische Sachen,

00:49:53: die man eben nehmen kann, Medikamente.

00:49:55: Dann habe ich erst mal so ein Cortison-Ding gemacht.

00:49:57: Und dann habe ich so ein richtig schönes Mundgesicht bekommen.

00:50:00: Und dann dachte ich, nee, das ist irgendwie langfristig, ist das nichts.

00:50:05: Und dann habe ich mit vielen Leuten gesprochen, auch mit ihr, und viel gelesen.

00:50:09: Und dann haben viele gesagt, Langzeitfasten hat auf Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel

00:50:14: Rheuma oft einen Top-Einfluss.

00:50:16: Dann habe ich gedacht, okay, was man nicht probiert, kann auch nicht gelingen.

00:50:21: Dann mache ich das einfach mal.

00:50:23: Und seit ich das regelmäßig mache, habe ich keinelei Bespiegungen.

00:50:28: Ich faste einmal im Jahr eine längere Strecke.

00:50:31: Wie lange?

00:50:32: Unterschiedlich.

00:50:33: Also nicht unter drei Wochen.

00:50:34: Ich habe aber auch schon sieben Wochen gefastet.

00:50:37: Da war ich aber auch sehr speckig.

00:50:38: Da habe ich gedacht, win, win.

00:50:40: Das machen wir mein einem auffascht.

00:50:42: Ich habe überhaupt keine rheumatischen Beschwerden mehr.

00:50:45: Das ist natürlich vielleicht nicht bei jedem so, aber ich habe dann ja auch Interviews geführt

00:50:50: mit dem großen Fasten-Papstein der Charité, Herrn Michaelten.

00:50:53: Und der hat auch gesagt, na klar.

00:50:57: Aber das ist natürlich für Patienten auch nicht attraktiv.

00:51:00: Man geht hin und denkt, ich nehme eine Tablette und meine Beschwerden sind weg.

00:51:03: Aber dass man jemandem sagt, du ist jetzt mal paar Wochen nichts, da denkt man ja ach,

00:51:09: du je.

00:51:10: Also Leute finden diese Fasten-Idee oft nicht besonders attraktiv.

00:51:16: Aber sie wird immer attraktiver.

00:51:18: Ja, sie wird ja auch immer populärer.

00:51:21: Gott sei Dank.

00:51:22: Ich habe damit super gute Erfahrungen gemacht.

00:51:26: Natürlich.

00:51:27: Also Leute haben gesagt, warum verhungerst du nicht?

00:51:29: Dann habe ich gesagt, schau mich an.

00:51:30: A, bin ich nicht so dürter, dass ich sofort verhungere.

00:51:33: Und B ist der Körper auch klug.

00:51:35: Also der sieht schon.

00:51:36: Und man kann ja auch jederzeit sagen, ich glaube jetzt reicht es.

00:51:40: Ich habe auch immer auf mein Körper gehört beim Fasten.

00:51:42: Der spricht ja auch mit dir, definitiv.

00:51:44: Der spricht und der sagt auch irgendwann, jetzt ist es gut.

00:51:47: Richtig.

00:51:48: Also aber ich muss sagen, dass dieses Fasten neben dem positiven Effekt auf entzündliche

00:51:54: Prozesse im Körper und so weiter ja auch was mit dem Kopf macht.

00:51:58: Klar.

00:51:59: Also man lernt ja auch, boah, was kann ich durch meinen Willen erreichen?

00:52:04: Also Dinge, die mir vorher unvorstellbar waren, wochenlang nicht zu essen.

00:52:10: Und dann geht ja sowas weiter.

00:52:12: Dann sagt das Gehirn, ja wenn du das kannst, kannst du vielleicht auch noch andere Sachen,

00:52:15: die du dir nicht zutraust.

00:52:17: Es ist auch so ein Selbstbewusstseinsbooster, finde ich, für viele Leute.

00:52:21: Und es zeigt auch, wie viel Zeit man im Leben mit Essen und Nahrungsbeschaffung verbringt.

00:52:28: Und man gewinnt ja irrsinnig viel Zeit.

00:52:30: Und der Körper ist so klug und schüttet auch schön Serotonin aus.

00:52:34: Ordentlich Stimmung, auch fällendes Hormon.

00:52:37: Man ist ja zwischendrin beim Fasten, denkt man, ha, ha, was kostet die Welt, hier bin

00:52:42: ich.

00:52:43: Wirklich gut drauf, nicht immer, aber häufig.

00:52:47: Und dass du gar keine Beschwerden mehr hast, das finde ich einfach unglaublich schön, weil

00:52:52: das ist das, was ich auch immer wieder beobachtet habe.

00:52:54: Und für mich ist es dann auch so, dass ich weiß, wie stark der Körper ist, wenn man

00:53:01: ihm das Richtige gibt, auch um gesund zu bleiben.

00:53:04: Genau.

00:53:05: Und das finde ich einfach sehr fasziniert.

00:53:06: Was ist dein Prozjekt?

00:53:07: Was sollte ich nehmen, wenn ich gesund alt werden will?

00:53:10: Machen wir gleich.

00:53:11: Und bevor wir dahin gehen, würde ich jetzt gerne erst noch mal mit dir dieses Kästchen

00:53:15: auspacken.

00:53:16: Okay, ich packe aus.

00:53:17: Und hol sie immer mal eine.

00:53:20: Was hat der mit dir zu tun, dieser Herr Bräuchutter?

00:53:26: Ich habe keinen Bruder im Vorgarten stehen, sondern Pflanzen.

00:53:32: Ich habe ganz, ich habe einfach Pflanzen im Vorgarten.

00:53:35: Ich habe eigentlich ... Yogis haben oft einen Draht zu Bruder.

00:53:43: Ich habe eine Weile sehr intensiv Yoga gemacht.

00:53:46: Machst du nicht mehr?

00:53:47: Nee, im Moment mache ich kaum Yoga, weil die ganzen Umkehrstellungen für meine Augen

00:53:52: nicht so gut sind.

00:53:53: Ich bin so extrem kurzsichtig und habe ein bisschen schwierige Netzhaut, um es mal freundlich

00:53:58: zu sagen.

00:53:59: Insofern mache ich nicht so viel Yoga.

00:54:01: Aber Yoga war für mich eigentlich ein Sport, der perfekt war, weil er auf den ersten Blick

00:54:10: so gar nicht kompatibel mit mir erscheint, weil ich ein unruhiger Geist bin und man denkt

00:54:15: dann so ...

00:54:16: Aber gerade dann?

00:54:17: Um, um, um.

00:54:18: Aber mir hat es Spaß gemacht.

00:54:20: Ich habe natürlich auch beim Yoga einen Hang dazu gehabt, zu sagen, ich möchte bitte

00:54:26: das können, das können, das können.

00:54:28: Das ist ja völlig konträr zum Gedanken des Yogas überhaupt ist.

00:54:33: Aber mir hat es Spaß gemacht, das zu machen und ich mache auch manchmal noch so ein paar

00:54:38: kleine Übungen.

00:54:39: Aber diese ganzen Umkehrstellungen, Kopfstand und so weiter, lasse ich einfach.

00:54:45: Geht er noch mal in die Kiste, greift er noch mal rein, was es da gibt.

00:54:49: Ja, das ist ein kleines Fieberthermometer.

00:54:57: Ich habe kein Fieber, aber ich trage sehr häufig ein Thermometer mit mir rum, das stimmt,

00:55:05: weil ich eine neue Obsession habe, Eisbaden.

00:55:08: Ich gehe sehr gerne ins kalte Wasser, also nicht sehr gerne, aber ich tue es.

00:55:15: Ich habe eine Freundin, die von den gesundheitlichen Vorzügen der Eisbaderei sehr überzeugt und

00:55:23: dann habe ich gedacht, das probiere ich mal.

00:55:25: Hier sitzt noch jemand, der davon überzeugt ist, ich mache das auch.

00:55:28: Seit wann machst du das Susanne?

00:55:29: Ich mache das, ich habe im Sommer bei mir in der Nähe, wo ich jetzt lebe seit drei

00:55:35: Jahren, ist ein See und im Sommer habe ich angefangen in diesem See zu schwimmen und

00:55:38: habe einfach beschlossen, das höre ich nicht auf.

00:55:40: Und dann habe ich mir einen Neobrenanzug gekauft, habe den aber bis heute nicht angehabt.

00:55:45: Wie kalt ist das Wasser jetzt?

00:55:47: Ja, letztes Mal was 2 Grad.

00:55:50: Wie lange bist du drin?

00:55:51: 2 Minuten.

00:55:52: 2 Minuten.

00:55:53: Das ist ja schon 20 Minuten.

00:55:54: Wollte ich gerade sagen, es sollte 2, 30 sein.

00:55:56: Aber der Punkt ist, also die Kaltwasserfreaks sagen, man sollte sich so an der Gradzahl orientieren

00:56:04: auch mit der Minutenzahl.

00:56:05: Ich war auch bei 0 Grad, 2,5 Minuten drin, aber da war überall Eis, das war dann doch

00:56:11: ein bisschen ungemütlich.

00:56:12: Das schwimme ich auch nicht mehr.

00:56:13: Ich schwimme so bis, ich glaube bei 8 Grad bin ich noch geschwommen und ich dachte immer,

00:56:20: wenn man schwimmt, friert man nicht so arg, es stimmt aber genau, es ist genau ungekürt.

00:56:24: Es ist genau ungekehrt, wenn man sich bewegt, dann ist es auf Flügel.

00:56:27: Man braucht der Körper ja noch mehr Energie und kann die nicht zum Heizen nutzen.

00:56:30: Ich muss sagen, das gibt mir schon so einen gewissen Kick, A) dass ich mich überwinden

00:56:38: kann, reinzugehen.

00:56:39: Wie oft machst du das in der Woche?

00:56:40: 2-mal.

00:56:41: So, dann gehe ich bis hier rein.

00:56:43: Im Moment, wenn es so kalt ist und ich habe immer eine Mütze auf, weil mein Körper ja über

00:56:47: den Kopf auskühlt und habe ein schönes Mützchen auf, habe auch unterschiedliche Modelle und

00:56:52: dann stehe ich da drin rum oder gehe so ein bisschen hin und her.

00:56:57: Mein Freund erlaubt nicht mehr, dass ich mich irgendwie schwimmen fortbewege, solange es

00:57:02: so kalt ist und er sagt, dann kann er mich auch nicht mehr retten.

00:57:04: Wenn ich 50 Meter vom Ufer weg bin, bis er dann drin ist und so.

00:57:07: Ich kann nur sagen, man muss natürlich auch alle, die sagen, das probiere ich jetzt auch,

00:57:12: man muss herzgesund sein, das ist schon echt wichtig.

00:57:14: Sollte keinen Bluthochdruck haben.

00:57:16: Genau.

00:57:17: Man muss sehr viele Menschen haben.

00:57:19: Genau.

00:57:20: Das darf man auch nicht haben und man sollte nichts an den Nieren haben, auch nicht so gut.

00:57:25: Und man sollte vielleicht das OK seines Arztes holen.

00:57:28: Weil der Körper kriegt schon einen richtigen Schock.

00:57:30: Ich sehe das, wenn ich da reingebe, bei 2 Grad ist es wirklich so, dass ich so mache.

00:57:33: Hup, hup.

00:57:34: Also da bin ich...

00:57:35: Auf jeden Fall in unserem Alter sollte man schon mal die Erlaubnis einholen, dass das

00:57:39: noch in Ordnung ist.

00:57:40: Susanne, es ist noch ein bisschen mehr da drin.

00:57:43: Ja, ja, ja.

00:57:45: Aber wir haben es dann schon.

00:57:47: Was gibt es denn da?

00:57:49: Fernseher.

00:57:50: Ja.

00:57:51: Was hat er damit dir zu tun?

00:57:53: Ich bin keine so große Fernsehkuckerin mehr.

00:57:57: Also ich versuche nicht automatisiert abends den Fernseher anzugucken.

00:58:02: Ich habe lange Fernsehen gemacht und mache immer noch Fernsehen und mache auch sehr gern

00:58:06: Fernsehen.

00:58:07: Am liebsten live, das liebe ich einfach.

00:58:10: Weil das so ein bisschen...

00:58:11: Das ist auf dem Punkt, ne?

00:58:12: ...Adrenalin gibt.

00:58:13: Ja.

00:58:14: Es ist auch was für Ungeduldige, man macht's und dann ist es fertig.

00:58:18: Also Fernsehen habe ich sehr, sehr gern.

00:58:20: Sehr gern.

00:58:21: Das Nächste hast du das noch mehr gern?

00:58:24: Ja.

00:58:25: Also das ist mein aktuelles Buch.

00:58:28: Ich mag das Cover nicht, weil das irgendwie den Inhalt letztlich kontakariert.

00:58:33: Es ist so lieblich und so freundlich.

00:58:35: Es ist rosa.

00:58:36: Ja.

00:58:37: Rosa mag ich eigentlich sehr.

00:58:38: Aber nicht mit dem Titel, oder?

00:58:40: Also du musstest doch das Cover abnehmen.

00:58:43: Warum hast du es abgenommen?

00:58:44: Nein.

00:58:45: Ich habe gesagt, das Cover ist hässlich.

00:58:47: Es gefällt mir nicht.

00:58:48: Es kontakariert den Inhalt.

00:58:50: Und?

00:58:51: Die haben es trotzdem gemacht.

00:58:52: Ja.

00:58:53: Ups.

00:58:54: Ja.

00:58:55: Ups.

00:58:56: Auf dich hört man vielleicht mehr.

00:58:57: Auf mich hört man da.

00:58:58: Das hätte ich nicht.

00:58:59: Man muss auch wissen, sage ich immer, wenn man einen Kampf nicht gewinnen kann.

00:59:02: Insofern habe ich dann irgendwann gesagt, na gut, macht was ihr wollt.

00:59:05: Dann nehmt es halt.

00:59:06: Ich habe noch einen Glitzerrand verhindert.

00:59:09: Immerhin.

00:59:10: Ja.

00:59:11: Aber gut.

00:59:12: Rosa ist an sich eine Farbe, die ich sehr mag, weil die so freundlich ist.

00:59:15: Ach ja, apropos Rosa.

00:59:16: Hast du wirklich eine rosa Küche?

00:59:17: Ja.

00:59:18: Rosa-Lack.

00:59:19: Sehr schön.

00:59:20: Und du liebst sie?

00:59:22: Ich liebe sie.

00:59:23: Meine Tochter hat gesagt, das würde ich nicht machen.

00:59:26: Und dann habe ich gesagt, nee, musst du ja auch nicht.

00:59:29: Es ist ja auch meine Küche.

00:59:30: Es war die erste Küche, über die ich alleine entschieden habe.

00:59:33: Ich habe vorher immer, da waren schon Küchen, dann hat man gesagt, die sind doch noch gut.

00:59:37: Lässt man.

00:59:38: So.

00:59:39: Ich lebe ich alleine.

00:59:40: Und dann habe ich meinen Kindern gesagt, ich mache grad wie ich will.

00:59:44: Ja.

00:59:45: Habe ich dann gemacht.

00:59:46: Ich glaube, das machst du in deinem Leben sowieso relativ oft.

00:59:50: Das, was du gerne möchtest.

00:59:53: Ich stelle es jedenfalls nicht immer hinten an.

00:59:56: Ja.

00:59:57: War das schon immer so?

01:00:00: Oder hast du das gelernt im Laufe deines Lebens?

01:00:02: Ich finde, das Alter, das leichter macht.

01:00:06: Man wird besser darin.

01:00:07: Also, haben wir ja vorhin kurz drüber gesprochen.

01:00:11: Ich muss weniger gefallen als früher.

01:00:14: Auch die Endlichkeit spielt eine Rolle.

01:00:17: Dass man sagt, das muss ich mir jetzt echt nicht mehr sagen lassen.

01:00:20: Also, da habe ich ja überhaupt keinen Bock drauf.

01:00:22: Ich bin wehrhafter als früher, aber ich war sagen wir mal nie ein besonders verhuschtes

01:00:28: Häschen.

01:00:29: Also, nein.

01:00:30: Das war, glaube ich, ein richtig schöner Schlusssatz, weil damit machst du natürlich

01:00:40: allen die Zuhörer auch ganz viel Mut.

01:00:43: Traut euch was.

01:00:44: Dass es immer besser werden kann.

01:00:46: Dass man sich trauen sollte.

01:00:47: Und je nachdem, in welchem Alter du da draußen grade bist, der Zuhörer zuschaut, ja, mach

01:00:56: es gut für dich, würde ich mal sagen.

01:00:59: Aber wir haben jetzt noch was, bevor wir fertig sind.

01:01:04: Und zwar was ganz Besonderes.

01:01:07: Und da freue ich mich total drauf, weil wir machen jetzt einen Rollentausch.

01:01:13: Ich würde super gerne dich bitten, dass du jetzt meine Rolle übernimmst und mich fragst,

01:01:26: ob du dich interessiert, was du von mir wissen möchtest.

01:01:30: Nicht so lange, wie ich das jetzt mit dir gemacht habe, aber vielleicht ein bisschen.

01:01:35: Und ich versuche.

01:01:37: Warum machst du diesen Podcast?

01:01:39: Weil ich unglaublich neugierig bin.

01:01:42: Warum bist du dann nicht Journalistin geworden?

01:01:45: Weil ich Ärztin geworden bin.

01:01:46: Ich liebe meinen Beruf.

01:01:48: Was ist das Beste am Ärztin sein?

01:01:52: Für mich, dass ich den Leuten wirklich die Infos geben kann, was sie machen können,

01:02:00: um sich selbst zu helfen.

01:02:02: Braucht der Mensch Nahrungsergänzungsmittel?

01:02:04: Sehr oft, ja.

01:02:07: Sollte man zunächst eine Analyse machen, um zu sehen, da fehlt es mir oder kann man

01:02:13: sich einfach was einmal von allem nehmen?

01:02:16: Also, eine Analyse ist immer gut.

01:02:21: Aber es gibt auch Nahrungsergänzungsmittel, die so konzipiert sind, dass man das Minimum

01:02:27: von allem hat.

01:02:28: Aber trotz des guten Essenes nicht drüber kommt, kann man auch.

01:02:34: Gibt aber solche Dinge, wo ich sage, bevor du das gar nicht nimmst, dann nimm es auch

01:02:39: ohne Labor vorher.

01:02:40: Zum Beispiel Vitamin D ist für mich was ganz Wichtiges.

01:02:44: Wichtig ist B12 bei den Menschen, die wir gar nicht leben oder aber auch bei den älteren

01:02:49: Menschen.

01:02:50: Es gibt noch so einige Sachen, wo man genauer hinschauen kann.

01:02:55: Aber D3 und B12?

01:02:57: Auf jeden Fall.

01:02:58: Rein damit.

01:02:59: Und Jod, bitte auch.

01:03:02: Jod auch?

01:03:03: Ja.

01:03:04: Haben wir nicht genug Jod in unserem Salz?

01:03:06: Nein, leider nicht.

01:03:10: Ich habe das ja immer untersucht.

01:03:12: Wofür brauchen wir Jod für die Schildröse?

01:03:13: Nicht nur für die Schildröse, der ganze Stoffwechsel braucht es ja auch.

01:03:16: Um diese Hormone dann auch um zu bilden.

01:03:19: Ist Jod nicht in Seefisch drin?

01:03:21: Ja, aber wenn jemand zum Beispiel kein Fisch ist, aber so oft essen Menschen jetzt auch

01:03:27: nicht unbedingt Fisch.

01:03:28: Also von daher, ich kann nur sagen, ich habe das ja immer untersucht und Jod war ein Mineral,

01:03:36: das zu 80% erniedrigt war bei den Leuten.

01:03:40: Läuft der Stoffwechsel besser mit mehr Jod?

01:03:42: Ja, natürlich.

01:03:43: Das würde ja viele Frauen total.

01:03:44: Dann würden die sagen, absolut.

01:03:46: Und dann ist der Stoffwechsel, sagt der Umsatz.

01:03:49: Klar, weil bei vielen ist ja die Schildröse etwas lahm.

01:03:53: Welcher Sport, wenn jemand nur einen Sport machen möchte und sagt, ich möchte nicht

01:04:01: stundenlang irgendwelchen Gramm machen, welchen Sport sollte man machen?

01:04:06: Dänen und gleichzeitig im Dänen Krafttraining machen.

01:04:09: Okay.

01:04:10: Dann braucht man am Tag für den ganzen Body vielleicht 15 Minuten, 20 Minuten.

01:04:17: Das langt.

01:04:18: Ja, wenn jemand sonst nichts machen möchte.

01:04:22: Natürlich ist es unglaublich sinnvoll, Kraftsport zu machen.

01:04:26: Gerade je älter wir werden ist Krafttraining das aller Notwendigste.

01:04:31: Aber wenn er das nicht macht, dann...

01:04:32: Einfach, um die Muskulatur zu stärken?

01:04:34: Ja, deswegen ist es ja auch Dänen mit Krafttraining.

01:04:38: Weil wenn wir den gehen wir nämlich auch in Winkel, in denen wir uns sonst normalerweise

01:04:43: nicht aufhalten.

01:04:44: Das heißt, also da kommt Stoffwechsel rein.

01:04:46: Und gerade in solche Winkel, die wir nicht benutzen, da passiert was ganz Spannendes.

01:04:51: Da gibt es nämlich Bodenstoffe, die sogenannten Myokine, die dann produziert werden.

01:04:58: Und diese Myokine sind anti-entzündlich.

01:05:01: Und da freut sich natürlich unser Körper insgesamt.

01:05:04: Absolut.

01:05:05: Die Top 5 Lebensmittel, die man essen sollte, die Must-Haves.

01:05:11: Beeren.

01:05:12: Heidelbeeren, Himbeeren.

01:05:15: Erdbeeren.

01:05:16: Johannisbeeren.

01:05:17: Blaubären, Johannisbeeren.

01:05:19: Stachelbeeren.

01:05:20: Wegen der Antioxidantien.

01:05:21: Wegen der Antioxidantien.

01:05:24: Und für mich vielleicht noch ein bisschen wichtiger sind die sekundären Pflanzenstoffe.

01:05:30: Also das ist das, was das Aroma gibt.

01:05:32: Wie für Flavies?

01:05:35: Flavonoide zum Beispiel.

01:05:37: Da gibt es ja ganz, ganz viele davon.

01:05:39: Okay, Beeren dazu?

01:05:41: Beeren.

01:05:42: Grünes Gemüse.

01:05:43: Extrem toll mit dem ganzen Chlorophyll.

01:05:46: Es macht auch bei uns im Darm ganz viel.

01:05:49: Und da ist es wichtig für das Mikrobiom, Mikrobiom wichtig für Immunsystem und so weiter.

01:05:54: Und da ist so, gerade im Winter ist es auf jeden Fall Kohlgemüse und Grünkohl.

01:06:01: Das ist für mich der Favorit.

01:06:03: Ansonsten auch Gernesalate.

01:06:07: Ist ganz toll für den Magendarm-Trakt, für die Verdauung.

01:06:13: Wegen der Ballaststoffe, die gar keine Ballaststoffe sind, sondern einfach gut für unseren Wiederum

01:06:20: für den Darm und alles, was darauf hinfolgt.

01:06:24: Dann Nüsse.

01:06:25: Nüsse sind wichtig.

01:06:28: Also ich jetzt nicht tütenweise.

01:06:30: Das ist leider mein, ich habe einen Hang zu sehr viel Nüsse und diese natürlich hochkaliorisch.

01:06:36: Das ist richtig.

01:06:37: Also wenn du auch noch gut kaust, ist es noch ein bisschen problematischer.

01:06:41: Also es gibt einen Trick, dass man Nüsse ganz gut essen kann, auch viele, ohne dass

01:06:46: was machen, indem man ganz wenig kaut und sie runter schluckt.

01:06:49: Dann werden sie einfach so ausgespürt.

01:06:51: Verschiebten.

01:06:52: Genau.

01:06:53: Das passiert dann nämlich nicht.

01:06:54: Also muss ich ein bisschen schlingen bei den Nüssen?

01:06:55: Ja.

01:06:56: Du nimmst dir halt eine Hand voll und ist eine Nuss nach der anderen.

01:07:02: Das können dir auch eine Challenge sein, oder?

01:07:04: Aber mein Gehirn weiß ja, da ist noch eine Tüte.

01:07:06: Da sind noch mehr.

01:07:07: Nein, das ist nicht mehr.

01:07:08: Und da sagt man, geh und hol dir noch ein Händchen voll.

01:07:12: Ich mache das immer auf Magakwak und Beeren.

01:07:16: Weil ich keinen Zucker oder so nehme, nämlich noch ein paar Nüsse habe ich so ein bisschen.

01:07:20: Ja, ist gut.

01:07:21: Crunch.

01:07:22: Ja, das ist völlig eine Ordnung.

01:07:23: Also jetzt sind wir bei drei Hülsenfrüchte.

01:07:26: Hülsenfrüchte.

01:07:27: Es ist sich auch wie verrückt.

01:07:28: Das ist so so wichtig.

01:07:30: Aber mein Freund würde sagen, cool und Hülsenfrüchte, na prima.

01:07:35: Das ist ja ein Gepupse rund um die Uhr.

01:07:37: Nein, vielleicht am Anfang.

01:07:38: Aber der Körper gewöhnt sich dran.

01:07:40: Das geht absolut weg.

01:07:41: Und das ist so ein Geschenk, weil die Verdauung so toll ist.

01:07:44: Und man muss sagen für alle, heute sind ja viele so proteinnärisch.

01:07:50: Hülsenfrüchte haben eine Menge Protein.

01:07:54: Nicht nur das, sie haben halt auch Riesenmengen an Ballaststoffen.

01:07:58: Die haben auch natürlich, die haben eigentlich alles, was der Körper braucht.

01:08:02: Also Salat aus Hülsenfrüchten mit bisschen Tunfisch, bisschen grünem Salat und so weiter.

01:08:08: Ist gut.

01:08:09: Also Tunfisch würde ich jetzt nicht essen, weil ich bin ja also zu den allergrößten

01:08:13: Zeiten immer vegan lebend.

01:08:15: Ja.

01:08:16: Aber wer das mag, ich sage immer, wenn alle Menschen sich so eigentlich voll

01:08:24: wertig pflanzlich basiert ernähren würden, so 90, 95 Prozent, dann hätten wir so viel

01:08:30: schöner hier auf dieser Welt.

01:08:32: Ja klar.

01:08:33: Das Klima würde auch noch ...

01:08:34: Ja, also dadurch Vorteile haben.

01:08:38: Absolut.

01:08:39: Profitieren.

01:08:40: Profitieren.

01:08:41: Ich habe sie auch eben gesucht.

01:08:42: Ja, das Klima, die Figur, die Gesundheit, alles.

01:08:46: Ja.

01:08:47: Haben wir jetzt eigentlich, nee, es fehlt noch eins.

01:08:49: Wir haben die Nüsse, die Hülsenfrüchte.

01:08:51: Jetzt kommt was, was wahrscheinlich kaum jemand hören möchte.

01:08:54: Spross.

01:08:55: Vollkorn.

01:08:56: Das ist auch gut, total gut.

01:08:58: Aber wir brauchen auch Vollkorngetreide.

01:09:01: Ich bin davon überzeugt, dass wir Kohlenhydrate brauchen.

01:09:06: Es geht nicht darum, dass wir Zucker brauchen, sondern Kohlenhydrate.

01:09:09: Also für all die Keto-Fans und Low Carb oder No Carb oder keine Ahnung?

01:09:15: Das ist leider verkehrt der Gedanke.

01:09:19: Weil wir können am einfachsten Energie gewinnen, indem wir Kohlenhydrate verstoffwechseln.

01:09:27: Und die werden natürlich auch irgendwann aufgespalten in unserem Körper.

01:09:32: Zuglokose ist schon richtig.

01:09:34: Aber das ist ein Weg dorthin.

01:09:36: Aber es ist der einfachste Weg vom Verstoffwechsel, um Energie zu gewinnen.

01:09:41: Wenn hingegen wir jetzt nur proteinlastig essen, dann ist es richtig, richtig anstrengend

01:09:48: für den Körper.

01:09:49: Und das zahlt er uns irgendwann heim.

01:09:51: Da bin ich mir ganz sicher und wir wissen es mittlerweile auch aus verschiedensten Studien,

01:09:58: dass eine proteinlastige Ernährung überhaupt nicht gesund vor dem Körper ist.

01:10:04: Diese No Carb Ernährung, Keto oder Low Carb, das sind immer nur Notfallstoffwechsel.

01:10:11: Also ich kann mir zu dem Notfall, das ist immer nur Notfallstoffwechsel.

01:10:15: Das müssen wir wissen.

01:10:16: Der normale Stoffwechsel ist Kohlenhydratstoffwechsel für uns.

01:10:20: Damit können wir uralt werden.

01:10:22: Aber man kann ja auch nochmal sagen, es gibt ja sozusagen in Anführungszeichen die guten

01:10:26: Kohlenhydrate und die weniger Kanten.

01:10:28: Also bevor ich einen labeligen Toast esse, du hast ja auch gesagt Vollkornbrot.

01:10:33: Ja, ein leckeres.

01:10:34: Ich kauf mir direkt an Vollkornbrot nach diesem Kornkasten.

01:10:37: Am besten noch mit Sauerteig.

01:10:39: Das ist genial gut.

01:10:41: Gut.

01:10:42: Da wissen wir jetzt, was wir essen müssen.

01:10:45: Dann geben wir ein bisschen Eisbaden.

01:10:48: Also können wir in 100 Jahren hier nochmal einen machen.

01:10:51: Ja, vielleicht aber auch brauchen wir nicht so lange zu warten.

01:10:55: Vielleicht geht es ja ein bisschen schneller.

01:10:56: Wäre schön, wenn wir noch mal irgendwann kommen.

01:10:59: Ganz sicher.

01:11:00: Herzlichen Dank, liebe Susanne, freulich.

01:11:02: Es war mir ein großes Vergnügen.

01:11:04: Gleichfalls.

01:11:05: Und ich freue mich, dass wir es wirklich geschafft haben, miteinander zu reden.

01:11:08: Und ich bin mir sicher, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.

01:11:11: Da freue ich mich sehr.

01:11:12: Danke dir sehr.

01:11:13: Gerne.

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